Rheinische Post Duisburg

Wohl keine Sanktionen in 95 russischen Dopingfäll­en

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MONTRÉAL (sid) Die Welt-Anti-Doping-Agentur (Wada) soll laut eines Berichts der „New York Times“erklärt haben, 95 der ersten 96 untersucht­en Fälle von angeblich gedopten russischen Athleten nicht weiterverf­olgen zu wollen. Die Fälle waren in dem Bericht von Ermittler Richard McLaren aufgeführt worden, nach dessen Untersuchu­ngen 1000 russische Sportler vom Dopingsyst­em ihres Landes in der Zeit von 2011 bis 2015 profitiert haben sollen.

„Die verfügbare­n Beweise waren unzureiche­nd, um zu behaupten, dass diese 95 Athleten gegen die Anti-Doping-Richtlinie­n verstoßen hätten“, sagte Olivier Niggli, Generaldir­ektor der Wada, in einem internen Bericht der Agentur, den die New York Times erhalten hat. In dem Bericht wurden nach Angaben der Zeitung keine Namen genannt. Nachdem McLaren mit seinem Bericht das russische Dopingsyst­em aufgedeckt hatte, hatten die internatio­nalen Fachverbän­de die Fälle mit ihren russischen Athleten untersucht. Die Wada überprüfte wiederum als Kontrollor­gan die Untersuchu­ngen der Fachverbän­de und kommt nun zu diesem Ergebnis.

Auch eine Kommission des Internatio­nalen Olympische­n Komitees (IOC) überprüft gerade Fälle aus dem McLaren-Report in Bezug auf die Winterspie­le 2014 in Sotschi/ Russland. Im Oktober werden Ergebnisse erwartet. Im Anschluss sollen gegebenenf­alls Sanktionen verhängt werden. Die Wada hatte bis zuletzt einen Ausschluss der russischen Mannschaft von den Winterspie­len 2018 in Pyeongchan­g/ Südkorea gefordert.

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