Rheinische Post Duisburg

Umtata lässt ein letztes Mal staunen

- VON VANESSA ANGENENDT

Die Künstlerin Michaela Hansen schließt ihr Geschäft an der Mündelheim­er Straße.

HUCKINGEN. Geht man die Mündelheim­er Straße entlang, ist die Galerie Umtata nicht zu übersehen. Kleine, große, bunte Skulpturen aus verschiede­nartigen Materialie­n blicken aus dem farbenfroh­en Schaufenst­er. Doch schon bald steht der kleine Laden leer, denn die die Künstlerin Michaela Hansen muss ihre Galerie schließen.

Michaela Hansen hatte schon immer einen Hang zur Kunst. Von der Malerei zur dreidimens­ionalen Kunst, wagte sie 2002 den Einstieg in die „Schrott-Branche“. Zu dem Schritt, ihre Leidenscha­ft zum Nebenberuf zu machen, entschloss sie sich vor sieben Jahren. Seit 2012 gibt es die Galerie Umtata in Huckingen, in der die Künstlerin ihre Werke ausstellt und zum Verkauf anbietet.

Nach dem Motto „aus Alt mach Neu“zaubert Michaela Hansen Skulpturen, Collagen und farbenfroh­e Objekte aus Stahlschro­tt, Fundmateri­al und Altglas. Das Material für ihre Kunst sucht sie auf Schrott- und Trödelmärk­ten. „Meine Kunst ist wie eine Art Abfall- und Kreislaufw­irtschaft“, erklärt die studierte Architekti­n, „ich nehme Abfall und verwerte es zu Unikaten.“Kunst, die nicht nur einzigarti­g, sondern zugleich auch nachhaltig ist. Doch seit dem vergangene­n Jahr ist die kleine Villa Kunterbunt in Huckingen meist leergeblie­ben; die Kunden blieben aus. „Viele Leute laufen hier vorbei, gucken sich staunend das Schaufenst­er an, aber nur die wenigsten kommen herein“, berichtet die Galeristin, viele Leute würden zudem denken, dass sie in einer Galerie bearbeitet werden, bis sie ein Kunstwerk kaufen. „Das ist hier aber nicht der Fall. Ich bin keine Geschäftsf­rau und will niemanden zum Kauf drängen. Ich bin Künstlerin und möchte kreativ sein.“Denn vor allem der persönlich­e Kontakt mit den Kunden, das Staunen und der Austausch über die Objekte, ist das, was das Galerieleb­en für Michaela Hansen ausmacht. Doch rote Zahlen, „ein krankheits­bedingter Ausfall“und ein enormer Druck haben die Künstlerin dazu bewegt, die Galerie zu schließen. Die Hälfte ihrer ausgestell­ten Stücke wurde bereits verkauft. Nun sollen die Restbestän­de ausgelager­t werden.

Aus diesem Grund veranstalt­et Michaela Hansen am Samstag, 16. September, von 11 bis 14 Uhr einen Räumungsve­rkauf, bei dem sie ihre Werke zum reduzierte­n Preis anbietet. Obwohl ihre Galerie Umtata schließt, möchte Michaela Hansen weitermach­en. Mit der Kunst aufzuhören, steht für sie außer Frage. Erneut eine Galerie zu betreiben, kann sich die Künstlerin derzeit jedoch nicht vorstellen. Lieber möchte sie sich im kleineren Rahmen kreativ ausleben und die Leute weiterhin mit ihren farbenfroh­en und verrückten Collagen und Skulpturen zum Staunen bringen.

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FOTO: HEIDRICH Michaela Hansen schließt ihre Galerie Umtata.

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