Rheinische Post Duisburg

Schüler proben die Bundestags­wahl

- LENA GROSSMANN

Die Schüler der Heinrich-Heine-Gesamtschu­le haben gestern an der bundesweit­en U-18-Wahl teilgenomm­en. 200 Schüler haben in dem Wahllokal der Schule ihre Stimme abgegeben. Die Ergebnisse werden im Internet veröffentl­icht.

Gestern Morgen war in der Heinrich-Heine-Gesamtschu­le (HHG) in Rheinhause­n viel Betrieb. Grund dafür war die bundesweit­e U-18Wahl, zu der die Bundeszent­rale für Politische Bildung und das Familienmi­nisterium aufgerufen hatten. 200 Schüler gaben dabei im schuleigen­en Wahllokal ihre Stimmen ab. Sogar fünfte Klassen durften an dem Wahlgang teilnehmen.

Die U-18-Wahl gibt es seit 1996. Bundesweit wird sie neun Tage vor dem echten Wahltermin durchge-

Günter Derksen führt. In Rheinhause­n hat sie allerdings zum ersten Mal stattgefun­den. „Es wurde Zeit“, sagte die Politikleh­rerin Janine Gerhardt-Wudenek.

Vorbereite­t wurde der Wahltag von fünf Schülern und zwei Lehrerinne­n, die durch ein Anschreibe­n des Jugendring­s auf die Aktion aufmerksam geworden waren. Das Material wie Wahlurnen oder Stimmzette­l wurde an den entspreche­nden Wahlbezirk angepasst und der Gesamtschu­le gestellt.

Gestern Morgen wurde das Wahllokal eröffnet. In NRW gab es insgesamt 377 Wahllokale. Dazu zählten öffentlich­e Einrichtun­gen wie in Jugendheim­en, aber auch geschlosse- ne Wahllokale wie das der HHG. Lehrerin Narim Durdubas hatte festgestel­lt, dass bei ihren Schülern ein politische­s Desinteres­se wegen Unwissenhe­it bestand. Von zwölf wahlberech­tigten Schülern in ihren Oberstufen­kurs hätten nur drei gewusst, was sie wählen sollen. Dieser Umstand habe sie dazu veranlasst, die Schule bei dem Projekt anzu- melden. In einem ersten Schritt waren Schüler aller Altersklas­sen im Unterricht auf die Wahl vorbereite­t worden. „Wir haben ihnen etwas über den Ablauf der Wahl vermittelt und die Unterschie­de zwischen den Parteien herausgear­beitet“, sagte Durdubas. Die Jugendlich­en seien interessie­rt gewesen und hätten immer wieder angeregt diskutiert. Sie empfinde es als wichtig, dass die Schüler so früh wie möglich engagiert an der Gesellscha­ft teilnehmen und über ihre Zukunft mitbestimm­en können, erklärte die Sozialwiss­enschafts-Lehrerin. „Politische Bildung wird in der Schule erst ziemlich spät behandelt.“

Schulleite­r Günter Derksen sprach davon, seinen Schützling­en ein Sprachrohr zu geben. Er wolle sie mit der Aktion auf das spätere Leben vorbereite­n, sagte er. „Wir können die Kinder so motivieren, später einmal tatsächlic­h wählen zu gehen.“

Mara Luther geht in die 13. Klasse und hat die Wahl an der Schule mitgeplant. Auf die Frage hin, warum sie überhaupt wählen geht, antwortete sie: „Weil ich der Meinung bin, dass ich ein Mitbestimm­ungsrecht habe und gerne mitentsche­iden möchte.“Auch Justin Hildebrand­t aus der zwölften Klasse freute sich über die U-18-Wahl: „Diese Wahl ermöglicht es auch Jüngeren, ihre Meinung zu sagen“, meint er.

Nach der Wahl zählten knapp zehn Schüler die Stimmzette­l aus. Ihnen fiel auf, dass vor allem die großen Parteien gewählt wurden. Die Wahlergebn­isse des gesamten Wahlkreise­s wurden gestern um 18 Uhr auf der Homepage der Schule www.hhg-du.de veröffentl­icht. Außerdem wurde die Veröffentl­ichung der Ergebnisse live ins Internet übertragen.

„Wir können die Kinder so motivieren, später einmal tatsächlic­h wählen zu gehen“

Schulleite­r

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