Rheinische Post Duisburg

Bademeiste­r 06/95

- VON SVEN KOWALSKI

Bezirkslig­a: Meiderichs Kicker verspielen ein 2:0 in Frintrop. Trainer Oliver Bähr ist sauer, weil die Mentalität der Spieler zu wünschen lässt.

FUSSBALL Für die Duisburger Teams in der Fußball-Bezirkslig­a war der siebte Spieltag ein fast perfekter. Vier Siege brachten die hiesigen Vertreter in der Gruppe 3 zustande – nur Meiderich 06/95 musste sich geschlagen geben. Und für dessen Coach Oliver Bähr war es „ein Tag, der Spuren bei mir hinterlass­en hat“.

SV Genc Osman – Mülheim 07 4:1 (0:0). Von der Tabellensp­itze ist Genc weiterhin sechs Zähler entfernt – Mintard zieht verlustpun­kfrei einsam seine Kreise. Doch der SV nutzte das parallele Verfolgerd­uell zwischen Vogelheim und Überruhr (2:4), um nach Punkten mit den Dritt- und Zweitplatz­ierten gleichzuzi­ehen. Bis zur Pause sprang trotz der Überlegenh­eit nichts Zählbares für die Neumühler raus, für die Trainer Musa Celik anstelle des angeschlag­enen Salih Altin auflief. „Ich habe in der Pause gesagt, wir müssen geduldig bleiben, die Tore werden fallen“, sagte Trainer Marcin Baluch – und hatte recht. Drei Minuten später hatten Harun Celebi und Tolga Kaymak auf 2:0 gestellt, das Tanju Acikgöz und Celebi noch ausbauten. „Das war eine tolle Reaktion auf die Niederlage in Frintrop“, so Baluch, der auch mit der Leistung seines Trainerkol­legen zufrieden war: „Musa kann es noch.“

DJK Vierlinden – SC Frintrop 5:2 (1:2). Die DJK hält mit einem Punkt Rückstand Anschluss an das Verfolgert­rio – musste sich gegen den 14. aber strecken und einen Rückstand drehen. „Wir waren von Beginn an überlegen und verdient durch Alen Brajic in Führung“, so Almir Duric, „aber dann waren wir fünf Minuten unkonzentr­iert und lagen prompt hinten.“In der Pause fragte der Coach, ob dies der Anspruch seines Teams sei – und das antwortete mit einer deutlichen Sprache. „Ich übertreibe nicht, wenn ich sage, dass wir sie überrannt haben“, freute sich Duric über die 180-GradWende durch Okan Yilmaz, Nikola Koncic, Emirhan Canarslan und Beno Koncic.

TuS Mündelheim – St. Winfried Kray 3:1 (2:0). Mit zehn Punkten aus den letzten vier Spielen schickt sich auch die TuS an, ein Wort im Verfolgerf­eld mitzureden. „Wir genießen unsere Position auf Rang sechs“, freute sich Frank Krüll über den Heimsieg gegen die hochgehand­elte DJK. „Wir haben richtig gut angefangen und früh durch Torben Wissen und Benedikt Thülig geführt. Nach der Pause waren wir gedanklich noch etwas in der Kabine und bringen uns durch eine Rote Karte selbst in Bedrängnis.“Torschütze Torben Wissen schoss einen Gegenspiel­er mit dem Ball ab, kurz darauf kassierte die TuS das 1:2. „Darüber wird zu reden sein“, sagt der Coach. Doch in Unterzahl machte Thülig mit einem Doppelpack den Sack zu.

Adler Union Frintrop – Meiderich 06/95 4:2 (0:2). „Wir haben an- gefangen wie die Weltmeiste­r und aufgehört wie die Bademeiste­r“, fasste Oliver Bähr zusammen. George Michael Wiedemann und Riccardo Nitto hatten ein 2:0 erzielt, doch mit dem Anschluss direkt nach der Pause brach 06 zusammen und kassierte zwei weitere Treffer binnen zehn Minuten. Marcel Schuppan hatte den Treffer zum 3:3-Ausgleich auf dem Fuß, im Gegenzug machte Union alles klar. Was aber vor allem Spuren beim Coach hinterließ, war, dass den Akteuren, die tags zuvor auf der Hochzeit von Christian Merks weilten, ein nicht gesundes Feiermaß anzumerken war. Hinzu kam, dass ausgerechn­et Kapitän Marcel Gesemann unentschul­digt fehlte. Nun will Bähr „ein Gespräch mit dem Vorstand suchen. Ich habe zwei Kinder und muss über meine Prioritäte­n nachdenken“.

Hamborn 07 II – 1. FC Mülheim 4:2 (2:1). Hans Herr musste einiges durchmache­n, bevor sich der Coach über den wichtigen Dreier gegen das punktlose Schlusslic­ht freuen durfte, durch den sich 07 auf den Abstiegs-Relegation­splatz schiebt. „Es waren etliche Chancen auf beiden Seiten, zweimal retten wir auf der Linie“, so der Coach. So mussten die Löwen nach einer 1:0-, 2:1- und 3:2-Führung durch Ramazan Ünal (2) und Mazlum Itmec noch bis zur Nachspielz­eit um den zweiten Saisonsieg bangen, ehe Mehmet Kilic den Sack zu machte. Herr: „Der Sieg war glücklich, aber verdient.“

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