Punktgewinn ist eine gefühlte Niederlage
Handball- Regionalliga: Die Wölfe Nordrhein geben fünf Sekunden vor Spielende den Sieg aus der Hand.
HANDBALL Am Ende war es ein Punktgewinn, der wie eine Niederlage schmerzte. Lukas Plaumann, einer der Leistungsträger des Handball-Regionalligisten HC Wölfe Nordrhein, gab den Sieg gegen den TV Aldekerk zehn Sekunden vor dem Spielende buchstäblich aus der Hand. Er verlor den Ball, indem er ihn ins Seitenaus beförderte. Die Gäste nutzten das und trafen fünf Sekunden vor Schluss zum Ausgleich. So mussten sich die Rheinhauser mit einem 23:23 (12:10) begnügen. Die Wölfe hätten nur die Uhr herunterspielen müssen.
„Wir kennen das Problem aus der letzten Saison“, seufzte WölfeSportchef Klaus Stephan. Siebenmeter-Spezialist Sebastian Schneider stieß ins selbe Horn: „Ich fasse es nicht. So haben wir in der letzten Saison vier Punkte liegen gelassen.“
250 Zuschauer sahen in der Halle an der Krefelder Straße eine abwechslungsreiche Partie. Die Wölfe, bei denen Calvin Wilm im Tor zunächst den Vorzug gegenüber Sebastian Brysch erhielt und das Vertrauen des Trainers mit starken Paraden bestätigte, begannen stark und lagen nach 13 Minuten bereits mit 8:1 vorne. Dieser Vorsprung reduzierte sich jedoch durch zahlreiche individuelle Fehler.
Die Rheinhauser konnten noch einen Zwei-Tore-Vorsprung in die Pause retten, in der 39. Minute gelang den Aldekerkern erstmals der Ausgleich. Kurz zuvor hatten die Wölfe Max Molsner durch eine Rote Karte verloren.
Der ATV, für den die Partie das erste Saisonspiel war, schien wenig später auf der Siegerstraße. In der 53. Minute lagen die Rheinhauser mit 19:22 hinten. Innerhalb von vier Minuten gelang den Wölfen jedoch der Ausgleich. Anderthalb Minuten später holte Alex Tesch einen Siebenmeter heraus, den Sebastian Schneider zur 23:22-Führung verwandelte. Als Aldekerk 15 Sekunden vor dem Ende den Ball verlor, schien die Partie entschieden. Doch dann brachten sich die Wölfe selbst um den Sieg.
Probleme gab es mit der Spielfläche. Durch das Dach der Sporthalle tropfte verstärkt Wasser auf das Parkett – und das ohne Regen – , sodass Chefwischer Rainer Löckener im Dauereinsatz war. Die Schiedsrichter trugen dies im Spielbericht ein. Es dürfte aber ohne Folgen für die Gastgeber bleiben.
Wölfe: Wilm (1. – 45.), Brysch (45. – 60.) – Julian Kamp (8), Schneider (5/5), Kirchner, Plaumann (je 3), Tesch (2), Don Singh Toor, Yannick Kamp (je 1), Woyt, Molsner, Sam Singh Toor.