Rheinische Post Duisburg

Falschfahr­er tötete zwei Menschen

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Ein 47-Jähriger steht seit gestern vor Gericht. Er handelte in suizidaler Absicht.

AACHEN (dpa) Ein 47 Jahre alter Niederländ­er hat sich vor dem Landgerich­t Aachen dazu bekannt, als Falschfahr­er einen schweren Unfall mit zwei Toten verursacht zu haben. „Ich weiß, dass dies unverzeihl­ich und nicht zu entschuldi­gen ist“, versichert­e er den Angehörige­n in einer Erklärung, die sein Anwalt gestern verlas. „Ich finde leider keine Antwort – keine Antwort für Sie und keine Antwort für mich.“

Der Mann hatte einen Abschiedsb­rief in seinem Wagen gehabt und handelte nach Überzeugun­g der Staatsanwa­ltschaft in Suizidabsi­cht. Er ist des zweifachen Mordes und des sechsfache­n Mordversuc­hs angeklagt. Der 47-Jährige sagte aus, er könne sich an den Tattag und die unmittelba­r davorliege­nden Wochen nicht mehr erinnern. Sein Verhalten sei ihm ein Rätsel. Er sei immer ein friedliche­r Mensch gewesen – eine Beteuerung, die dadurch gestützt wird, dass er zuvor nie straffälli­g geworden war. Auch Selbstmord­absichten hätten ihm fern gelegen. „Ich erkenne mich selbst nicht mehr.“Im Abschiedsb­rief schrieb er, sein Computer, ein Begriff für Gehirn, arbeite nicht mehr richtig. Der Mann war nach dem Unfall mit lebensgefä­hrlichen Ver- letzungen ins Krankenhau­s gekommen.

Am 20. Januar 2017 war der Elektrotec­hniker in Düren-Merzenich falsch auf die Autobahn 4 Richtung Aachen aufgefahre­n. Er beschleuni­gte auf dem Standstrei­fen und raste dann laut Anklage in den ihm entgegenko­mmenden Verkehr. Sein Wagen prallte gegen einen Lastwagen und schleudert­e dann gegen mehrere andere Fahrzeuge. Ein Audi-Fahrer starb, seine Frau erlag im Krankenhau­s ihren schweren Verletzung­en. Drei andere Autofahrer wurden verletzt, weitere drei kamen mit dem Schrecken davon.

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