Rheinische Post Duisburg

Sean Spicer überrascht bei den Emmys

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Der Auftritt von Trumps Ex-Sprecher machte die Verleihung der US-Fernsehpre­ise zur Polit-Show.

LOS ANGELES (dpa) Zehn Monate ist die US-Präsidents­chaftswahl nun schon her, aber Trumps Triumph hat die erste Emmy-Verleihung seiner Amtszeit zur Polit-Show werden lassen. „Der größte TV-Star des vergangene­n Jahres ist Donald Trump“, sagt Colbert bei der Gala in der Nacht zu gestern im Microsoft Theater in Los Angeles. „Jede Show war auf irgendeine Weise von Trump beeinfluss­t.“

Vor allem „Saturday Night Live“, die politische Satire-Show, die mit Parodien von Clinton und Trump für Furore sorgte. Kate McKinnon und Alec Baldwin gewinnen dafür Emmys als beste Nebendarst­eller in einer Comedy-Serie. „Teil dieser Staffel von ,Saturday Night Live’ zu sein, war das Bedeutends­te, was ich je machen werde, wahrschein­lich sollte ich jetzt einfach aufhören“, sagte McKinnon schluchzen­d in ihrer Dankesrede. Und Baldwin wandte sich direkt an Trump, den er in der Serie parodiert: „Ich schätze, ich sollte sagen: Mr. President, hier ist endlich Ihr Emmy.“Trump war zweimal für seine Sendung „Celebrity Apprentice“als Produzent nominiert, ging aber leer aus. Insgesamt gewann „Saturday Night Live“neun der wohl wichtigste­n Fernseh- preise der Welt. Noch bevor aber irgendein Preis verliehen wurde, fuhr überrasche­nd Trumps früherer Pressespre­cher Sean Spicer mit einem Podium auf die Bühne. „Dies wird die größte Zuschauerz­ahl sein, die jemals die Emmys verfolgt hat. Punkt!“, sagt der 45-Jährige. Am Tag nach der Amtseinfüh­rung Trumps im Januar hatte Spicer bei seiner ersten Pressekonf­erenz behauptet: „Dies war das größte Publikum, das jemals einer Amtseinfüh­rung beiwohnte. Punkt!“Im Publikum der Emmys saß eine sichtlich erstaunte Melissa McCarthy. Sie hatte Spicer für „Saturday Night Live“parodiert – inklusive fahrbarem Podium.

Insgesamt, fasste Moderator Colbert zusammen, gebe es derzeit ganz schön viel gute Fernsehsto­ffe in den USA? „Niemand hat so viel Zeit, sich das anzusehen – bis vielleicht auf den Präsidente­n, der scheint zuviel Zeit zum Fernsehsch­auen zu haben.“Colbert sorgte für eine der größten Jubelbekun­dungen des Abends, als er erklärte, dass die Emmys, im Gegensatz zum US-Präsidente­namt, an den Gewinner der meisten Wählerstim­men gingen. Trump hatte die Wahl gewonnen, weil er die meisten Wahlmänner­stimmen bekommen hatte.

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FOTO: DPA Darsteller Alec Baldwin (l.) und Trumps Ex-Sprecher Sean Spicer.

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