Rheinische Post Duisburg

Laute LKW nerven in Mündelheim

- VON OLIVER KÜHN

Anwohner rund um die Uerdinger Straße ärgern sich über viele Schlaglöch­er und über Verkehrslä­rm. Politiker scheinen hilflos. Doch die Autobahnme­isterei macht den Menschen jetzt Hoffnung

MÜNDELHEIM Dietmar Dargel ist genervt, ihn stören laute Lastwagen, die an seinem Haus am Ehinger Berg vorbeifahr­en. Dann scheppern dort die Glastüren. Allein 70 Laster habe er kürzlich gezählt, die innerhalb einer halben Stunde an seinem Fenster vorbeigefa­hren sind, „und das nicht zur Stoßzeit“, wie er betont, sondern morgens gegen 10 Uhr. Seine Straße gehöre zum Lieferweg eines Discounter­s. Besonders laut ist es jedoch an der Uerdinger Straße, in die der Ehinger Berg mündet. Diese Landesstra­ße hat viele Schäden, und dort fahren viele Lastwagen, wenn sie etwa die Stahlindus­trie beliefern.

„An den Lkw können wir nicht schrauben, die Straßen sind ja für alle da“, sagt Dargel. Aber er findet, dass man zumindest die Schlaglöch­er in der Gegend reparieren könnte, damit vor allem leere Auflieger nicht mehr so scheppern.

Beim Ortstermin treffen Dietmar Dargel und sein Vater Manfred, der ebenfalls im Haus wohnt, den CDUBezirks­vertreter Wolfgang Schwertner. Er ist ein Mitstreite­r gegen den Lärm, denn der Christdemo­krat ist auch betroffen, er lebt in der gegenüberl­iegenden Wohnsiedlu­ng, die an die Uerdinger Straße grenzt.

Die Dargels machen sofort viele Schlaglöch­er aus und sehen die Spuren, wo die Straße provisoris­ch geflickt wurde. Doch schnell zeigen sie auf einen großen Brocken, den wohl die Wucht eines Lastwagens herausgebr­ochen hat. Er liegt am Bordstein, nahe am passenden, tie- fen Schlagloch. „Wenn ein Fahrrad oder ein Motorrad in das große Loch fährt, dann gibt es ein Problem wegen der Verkehrspf­licht“, sagt Dietmar Dargel.

„Duisburg will Logistikst­andort Nummer eins sein, dann müssen wir das aber auch verkehrste­chnisch sein“, fordert Schwertner. Die Parteien im Duisburger Süden hätten in den vergangene­n Jahren mehrmals auf die schlechte Situation der Landesstra­ße aufmerksam gemacht und auf die Menschen, die wegen kaputter Fahrbahnen unter Lärm leiden. „Aber wir können immer nur Anstöße geben“, räumt Schwertner ein; er sieht die Stadt in der Pflicht. Zuständig sind jedoch nicht Oberbürger­meister Sören Link (SPD) und seine Verwaltung, sondern der Landesbetr­ieb Straßen.NRW. Dort seien die Probleme seit Jahren bekannt, sagt der Leiter der Autobahnme­isterei, Johannes Gallhoff-Peeters, und derzeit könne man Schäden nur notdürftig flicken. Doch das solle sich ändern. So solle unter anderem die Rechtsabbi­egerspur von der B288 auf die Uerdinger Straße vergrößert werden. „Für Lkw ist die Kurve dort so eng, dass sie in den Gegenverke­hr fahren würden. Deshalb fahren sie jetzt so viel über den Bordstein.“

Zudem stehen Kanalarbei­ten an der Uerdinger Straße (L 59) an; anschließe­nd soll deren Fahrbahnde- cke saniert werden, auch die B 288 werde deckensani­ert. „Dann sind die Schäden auch langfristi­g behoben“, sagt Gallhoff-Peeters. Wann es losgeht, könne er nicht sagen. Denn bevor die Kanalarbei­ten beginnen können, müsse die Telekom einige ihrer Leitungen in der Kanaltrass­e umlegen. „Wir sind jetzt in der Aussschrei­bungsphase und warten auf die Telekom.“

Dietmar Dargel würde es freuen, wenn endlich die Bauarbeite­r kommen und dadurch der Lärm in der Nachbarsch­aft durch scheppernd­e Lastwagen nicht mehr so groß ist wie bisher: „Wir warten schon viele Jahre darauf, dass die Straße richtig repariert wird.“

 ?? FOTO: LARS FRÖHLICH ?? Dietmar Dargel (rechts) und sein Vater Manfred klagen über laute Laster an der Uerdinger Straße und am Ehinger Berg. Die kaputten Straßen verschlimm­ern den Lärm.
FOTO: LARS FRÖHLICH Dietmar Dargel (rechts) und sein Vater Manfred klagen über laute Laster an der Uerdinger Straße und am Ehinger Berg. Die kaputten Straßen verschlimm­ern den Lärm.

Newspapers in German

Newspapers from Germany