Laute LKW nerven in Mündelheim
Anwohner rund um die Uerdinger Straße ärgern sich über viele Schlaglöcher und über Verkehrslärm. Politiker scheinen hilflos. Doch die Autobahnmeisterei macht den Menschen jetzt Hoffnung
MÜNDELHEIM Dietmar Dargel ist genervt, ihn stören laute Lastwagen, die an seinem Haus am Ehinger Berg vorbeifahren. Dann scheppern dort die Glastüren. Allein 70 Laster habe er kürzlich gezählt, die innerhalb einer halben Stunde an seinem Fenster vorbeigefahren sind, „und das nicht zur Stoßzeit“, wie er betont, sondern morgens gegen 10 Uhr. Seine Straße gehöre zum Lieferweg eines Discounters. Besonders laut ist es jedoch an der Uerdinger Straße, in die der Ehinger Berg mündet. Diese Landesstraße hat viele Schäden, und dort fahren viele Lastwagen, wenn sie etwa die Stahlindustrie beliefern.
„An den Lkw können wir nicht schrauben, die Straßen sind ja für alle da“, sagt Dargel. Aber er findet, dass man zumindest die Schlaglöcher in der Gegend reparieren könnte, damit vor allem leere Auflieger nicht mehr so scheppern.
Beim Ortstermin treffen Dietmar Dargel und sein Vater Manfred, der ebenfalls im Haus wohnt, den CDUBezirksvertreter Wolfgang Schwertner. Er ist ein Mitstreiter gegen den Lärm, denn der Christdemokrat ist auch betroffen, er lebt in der gegenüberliegenden Wohnsiedlung, die an die Uerdinger Straße grenzt.
Die Dargels machen sofort viele Schlaglöcher aus und sehen die Spuren, wo die Straße provisorisch geflickt wurde. Doch schnell zeigen sie auf einen großen Brocken, den wohl die Wucht eines Lastwagens herausgebrochen hat. Er liegt am Bordstein, nahe am passenden, tie- fen Schlagloch. „Wenn ein Fahrrad oder ein Motorrad in das große Loch fährt, dann gibt es ein Problem wegen der Verkehrspflicht“, sagt Dietmar Dargel.
„Duisburg will Logistikstandort Nummer eins sein, dann müssen wir das aber auch verkehrstechnisch sein“, fordert Schwertner. Die Parteien im Duisburger Süden hätten in den vergangenen Jahren mehrmals auf die schlechte Situation der Landesstraße aufmerksam gemacht und auf die Menschen, die wegen kaputter Fahrbahnen unter Lärm leiden. „Aber wir können immer nur Anstöße geben“, räumt Schwertner ein; er sieht die Stadt in der Pflicht. Zuständig sind jedoch nicht Oberbürgermeister Sören Link (SPD) und seine Verwaltung, sondern der Landesbetrieb Straßen.NRW. Dort seien die Probleme seit Jahren bekannt, sagt der Leiter der Autobahnmeisterei, Johannes Gallhoff-Peeters, und derzeit könne man Schäden nur notdürftig flicken. Doch das solle sich ändern. So solle unter anderem die Rechtsabbiegerspur von der B288 auf die Uerdinger Straße vergrößert werden. „Für Lkw ist die Kurve dort so eng, dass sie in den Gegenverkehr fahren würden. Deshalb fahren sie jetzt so viel über den Bordstein.“
Zudem stehen Kanalarbeiten an der Uerdinger Straße (L 59) an; anschließend soll deren Fahrbahnde- cke saniert werden, auch die B 288 werde deckensaniert. „Dann sind die Schäden auch langfristig behoben“, sagt Gallhoff-Peeters. Wann es losgeht, könne er nicht sagen. Denn bevor die Kanalarbeiten beginnen können, müsse die Telekom einige ihrer Leitungen in der Kanaltrasse umlegen. „Wir sind jetzt in der Aussschreibungsphase und warten auf die Telekom.“
Dietmar Dargel würde es freuen, wenn endlich die Bauarbeiter kommen und dadurch der Lärm in der Nachbarschaft durch scheppernde Lastwagen nicht mehr so groß ist wie bisher: „Wir warten schon viele Jahre darauf, dass die Straße richtig repariert wird.“