Rheinische Post Duisburg

Verkehrskn­otenpunkt ohne Namen

- VON DANIEL CNOTKA

Eine Kreuzung mit Ampel und einer stählernen Lkw-Sperre verbindet jetzt auch offiziell das Gewerbegeb­iet mit der Rheindeich­straße in Baerl.

BAERL Sie ist gefühlt keine 100 Meter lang, hat keinen Namen, dafür aber einen „Galgen“. So zumindest nennt der Bauherr die stählerne Umrandung der Straße, die Brummifahr­er vom Rechtsabbi­egen abhalten soll. 1,3 Millionen Euro hat der Verkehrskn­otenpunkt gekostet, der den neuen Baerler Gewerbepar­k mit der Rheindeich­straße verbindet. Gestern wurde die Kreuzung offiziell eröffnet. Insgesamt steckt der Investor Alpha Industrial mit Sitz in Köln 48 Millionen Euro in das Gewerbegeb­iet auf dem Gelände des

„Durch diese LkwSperre sind Fahrer gezwungen, nach links in Richtung Autobahn

abzubiegen“

ehemaligen Spanplatte­nwerks Hornitex. Neben dem Verkehrskn­otenpunkt ist eine 30.000 Quadratmet­er große Halle eines Technologi­eunternehm­ens bereits in Betrieb, für eine weitere, Größe: 24.000 Quadratmet­er, rollen laut Aussage von Alpha Industrial nördlich des Verkehrskn­otenpunkte­s bereits die Bagger. Laut Bezirksbür­germeister Hans-Joachim Paschmann (SPD) ist für Anfang kommenden Jahres mit einem Satzungsbe­schluss zu rechnen, der neben der Halle eine rund 2,8 Hektar Fläche vorsehe. „Hier sollen dann um die 700 Bäume gepflanzt werden.“

Doch jetzt erfreuen sich Politiker wie auch Alpha Industrial-Geschäftsf­ührer Ulrich Wörner erst einmal an der neuen Kreuzung. „Wir haben sie gebaut und jetzt Stadt und Land übergeben“, erklärt der Geschäftsf­ührer. Neben den Baukosten habe man zudem Geld überwiesen für die Wartung und Pflege in den kommenden 25 Jahren, „der Knotenpunk­t kostet den Steuerzahl­er somit nichts.“Wörner verteidigt das gesamte Bauvorhabe­n, man schaffe hier nicht nur Arbeitsplä­tze, sondern habe das Areal auch von Altlasten im Boden befreit. Für die SPD, die das Projekt gegen Widerständ­e, unter anderem einer Bürgerinit­iative, beschlosse­n hat, zählt beim Verkehrskn­otenpunkt vor allem der „Galgen“, auch wenn sie den Begriff eher unpassend findet. Paschmann: „Durch diese LkwSperre sind Fahrer gezwungen, nach links in Richtung Autobahn abzubiegen.“Damit würde weiterer Lkw-Verkehr auf der Rheindeich- straße in Richtung Homberg verhindert. „Klar, kann man theoretisc­h immer noch rechts abbiegen“, sagt Ulrich Wörner, „allerdings nicht, ohne die Verkehrsin­sel deutlich zu demolieren.“Investor und Politik hoffen nun, dass dies auch kein Brummifahr­er versucht. Zur Erinnerung: An der inzwischen für den Kraftverke­hr gesperrten Brücke An der Cölve in Rheinhause­n hat es auch eine solche Sperre gegeben, die allerdings regelmäßig von Lasterfahr­ern gerammt wurde. Was jede Menge Sachschade­n an „Galgen“und Lkw-Führerhäus­ern verursacht hatte. Einen Namen soll der Verkehrskn­otenpunkt nicht bekommen. Das sei unnötig, da er lediglich eine Zufahrtsst­raße des Landes ohne Adressen sei. Neue und bestehende Unternehme­n des Gewerbepar­ks firmieren unter der Adresse „Rheindeich­straße.“

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