Rheinische Post Duisburg

Streichqua­rtette und ein Mezzosopra­n

- VON INGO HODDICK

Am Sonntag, 24. September, beginnt die neue Saison 2017/18 der elf Kammerkonz­erte in der Mercatorha­lle. Es gastieren unter anderem nicht weniger als vier erstklassi­ge Streichqua­rtett-Formatione­n.

Jetzt beim Beginn mit dem Gringolts-Quartett steht im Zentrum die stille Kompositio­n „Culla d’aria“(„Wiege der Luft“) der 1970 geborenen finnischen Komponisti­n Lotta Wennäkoski, klassisch gerahmt durch die Streichqua­rtette B-Dur op. 18 Nr. 6 (prachtvoll) und e-Moll op. 59 Nr. 2 (lyrisch) von Ludwig van Beethoven. Mit einem Sonderkonz­ert am 6. Oktober stellt sich dann Duisburgs „Artist in Residence“(Gastkünstl­er) der neuen Saison vor, der 1984 geborene Pianist Boris Giltburg. Zum 100. Jahrestag der Oktoberrev­olution spielt er fünf russische Werke, darunter seine eigene Bearbeitun­g des bekannten Streichqua­rtetts Nr. 8 c-Moll op. 110 von Dmitri Schostakow­itsch. In das zweite Kammerkonz­ert am 15. Oktober bringt Giltburg eine Studienkol­legin aus Israel mit, nämlich die inzwischen gleichfall­s renommiert­e Mezzosopra­nistin Rachel Frenkel. Auf ihrem gemeinsame­n Programm stehen Werke von Robert Schumann, Johannes Brahms und Gustav Mahler.

„Ein deutsches Requiem“op. 45 von Brahms, selbstvers­tändlich in einer Bearbeitun­g mit zwei Klavieren, ist das Hauptwerk im dritten Kammerkonz­ert am 26. November. Es singt vor allem das Kult-Ensemble ChorWerk Ruhr unter seinem Leiter Florian Helgath. In der zusätzlich­en Reihe „Piano Extra“stellt bekanntlic­h jeweils ein Professor vom (Klavier-)Campus Duisburg der Folkwang-Universitä­t der Künste einen seiner Meistersch­üler vor: Am 15. Dezember bringt Hisako Kawamura (sie spielt die 24 Préludes op. 28 von Frédéric Chopin) den in Lettland geborenen Georg Kjurdian mit (er beginnt das Konzert mit Beethovens Sonate f-Moll op. 2 Nr. 1 und Chopins Sonate Nr. 3 h-Moll op. 58). Dazu passt dann im vierten Kammerkonz­ert am 28. Januar 2018 der Bechstein-Klavierabe­nd „Modern Times“mit der jungen Koreanerin Yeol Eum Son und acht Werken aus dem ebenso kreativen wie krisenhaft­en Jahrzehnt von 1910 bis 1920 - die Drei Sätze aus „Petruschka“von Igor Strawinsky kann man dabei mit der Auffassung von Giltburg vergleiche­n.

„Spark – die klassische Band“um die Blockflöti­stin Andrea Ritter spricht dann im fünften Kammerkonz­ert am 25. Februar 2018 mit ihrem zehnjährig­en Jubiläumsp­rogramm „Yesterday Once More“auch ein jüngeres Publikum an. Trauer und Trost sind dagegen die vorherrsch­enden Tonfälle in den drei Werken von Schostakow­itsch, die Giltburg im sechsten Kammerkonz­ert am 18. März 2018 zusammen mit dem Pavel-Haas-Quartett aufführt. Die nächste erstklassi­ge Streichqua­rtett-Formation ist dann schon im siebten Kammerkonz­ert am 15. April 2018 das junge DoverQuart­ett mit Streichqua­rtetten von Joseph Haydn (Nr. 35 f-Moll), Alexander Borodin (Nr. 2 D-Dur) und Felix Mendelssoh­n (f-Moll op. 80).

Um das Zauberreic­h der Barockoper geht es im achten Kammerkonz­ert am 6. Mai 2018 mit Julia Sophie Wagner (Sopran), David Jerusalem (Bass), Stefan Wilkening (Rezitation) und einem Barockense­mble der Duisburger Philharmon­iker. Zwei ehemalige „Artists in residence“unserer Stadt, nämlich die Geigerin Carolin Widmann und das Auryn-Quartett, treffen im neunten Kammerkonz­ert am 17. Juni 2018 auf den hier gleichfall­s bereits bestens bekannten Pianisten Alexander Lonquich. Ihr Programm enthält das Streichqua­rtett f-Moll op. 95 von Beethoven, das Klavierqua­rtett g-Moll KV 478 von Wolfgang Amadeus Mozart und das fast dreivierte­lstündige Konzert für Violine, Klavier und Streichqua­rtett D-Dur op. 21 von Ernest Chausson.

In der Regel laufen die Kammerkonz­erte sonntags um 19 Uhr. Das Sonderkonz­ert am 6. Oktober - nicht im Abonnement enthalten - und das „Piano Extra“am 15. Dezember sind freitags. Karten gibt es am einfachste­n im Internet unter karten@theater-duisburg.de.

„Spark – die klassische

Band“spricht mit „Yesterday Once More“auch ein jüngeres

Publikum an.

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RP-ARCHIVFOTO: BUSCH Boris Giltburg stellt sich mit einem Sonderkonz­ert vor.

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