Rheinische Post Duisburg

Gladbach plant den Start einer Heimserie

- VON KARSTEN KELLERMANN UND JANNIK SORGATZ

Der Borussia-Park soll wieder zur Festung werden. Heute Abend ist der VfB Stuttgart zu Gast.

MÖNCHENGLA­DBACH Borussia Mönchengla­dbach hatte sich etwas vorgenomme­n. Der Borussia-Park sollte wieder eine Festung werden. In der abgelaufen­en Spielzeit holten die Gladbacher nur 26 Punkte im Eigenheim, zudem wurden dort gegen Schalke das mögliche Europa-League-Viertelfin­ale und mit dem Aus im Elfmetersc­hießen gegen Frankfurt das DFB-Pokalfinal­e verspielt. Das Vorhaben „neues Bollwerk Borussia-Park“begann vielverspr­echend mit dem Sieg gegen Köln, doch wieder war es erneut die Eintracht, die das Ansinnen der Gladbacher torpediert­e mit dem 1:0-Sieg in Gladbach am dritten Spieltag.

Nun schwören die Gladbacher Stein und Bein, künftig standhafte­r zu sein im eigenen Stadion und eine Heimserie zu starten. Damit soll heute gegen den Aufsteiger VfB Stuttgart (18.30 Uhr/ Sky) begonnen werden. Es ist eine gute Gelegenhei­t, den in Leipzig mit viel Engagement und einiger spielerisc­her Qualität ergatterte­n Punkt zu veredeln mit dem zweiten Heimsieg.

Für Stuttgart gab es bislang in der Fremde zwei Niederlage­n: Ein 0:2 in Berlin und ein 1:3 auf Schalke – bei dem die Stuttgarte­r jedoch lange das bessere Team waren. Eigentlich haben die Borussen alle Anlagen, um die Anforderun­gen eines guten Heimspiels zu erfüllen. Sie sind ein Ballbesitz­team und haben Einzelkönn­er, die kompakte Gegner zer- mürben können. Kurios indes: Gegen Frankfurt ging das Spiel mit dem meisten Ballbesitz – 66 Prozent in der ersten und 75 Prozent in der zweiten Halbzeit – verloren. Gladbachs Trainer Dieter Hecking und Manager Max Eberl überrascht so etwas nicht, sie verweisen immer wieder auf die Enge, die in der deutschen Eliteklass­e herrscht. „Die Bundesliga ist so eng wie nie zuvor“, sagt Hecking. Eberl illustrier­t das: „Frankfurt gewinnt bei uns und verliert dann gegen Augsburg, wo wir 2:2 gespielt haben.“

Um heute den erhofften Heimsieg zu erringen, „muss man die Basics abzurufen und seine beste Leistung auf den Platz zu bringen“, sagt Hecking. Gelingt das im vollen Umfang, wäre es der fünfte Sieg in den 13 Heim-Pflichtspi­elen der Hecking-Ära. Eine überschaub­are Bilanz – die Borussia aber nicht exklusiv hat. „Alle Teams werden auswärts mutiger und punkten entspreche­nd häufiger in der Fremde“, sagt Hecking. Gute Gründe, daheim zu gewinnen, gibt es genug. „Damit würden wir nicht nur in der Tabelle besser dastehen, sondern auch den Druck, auswärts punkten zu müssen, etwas reduzieren“, sagt Hecking. Das gelingt unter seiner Regie recht gut. Von 17 Pflichtspi­elen in der Fremde gingen nur zwei verloren. Entscheide­nd wird es aber mit Blick auf das Saisonziel (Platz acht aufwärts, Rückkehr nach Europa) sein, konstant zu punkten. Heimstärke ist dafür unabdingba­r. Die will Borussia heute demonstrie­ren.

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