Rheinische Post Duisburg

MSV: Das Ziel ist Wiedergutm­achung

- VON DIRK RETZLAFF UND SVEN KOWALSKI

Die Zebras wollen sich heute in der Auswärtspa­rtie bei Bundesliga-Absteiger FC Ingolstadt für die 1:6-Pleite gegen Nürnberg rehabiliti­eren. Einige personelle Änderungen sind denkbar.

FUSSBALL Nach langer Zeit reisten die Zweitliga-Kicker des MSV Duisburg gestern mal wieder mit dem Flugzeug zu einem Auswärtssp­iel an. Mit im Gepäck: die 1:6-Heimklatsc­he gegen den 1. FC Nürnberg. Somit brennen die Zebras heute im Spiel beim Bundesliga-Absteiger FC Ingolstadt (18.30 Uhr, Audi-Sportpark) auf Wiedergutm­achung.

„Nach so einem Ergebnis ist es positiv, dass es direkt weitergeht“, sagt MSV-Sportdirek­tor Ivica Grlic. Die Meideriche­r wollen heute beweisen, dass die hohe Niederlage am vergangene­n Samstag ein Ausrutsche­r war. Trainer Ilia Gruev nutzte die kurze Zeit zwischen den Spielen zur Videoanaly­se mit seinen Spielern.

Gruev ist ein Trainer, der den Hammer lieber im Werkzeugka­sten lässt und nach einem negativen Erlebnis gerne die positiven Aspekte hervorhebt, um die Spieler zu stärken. So hält es der 47-Jährige auch nach dem 1:6 gegen Nürnberg. „Wir haben auch viele Dinge gut gemacht“, sagt der Trainer.

Trotzdem gab es genügend negative Dinge, die Gruev heute abstellen will. Ohnehin hatte sich der Deutsch-Bulgare vorgenomme­n, in der englischen Woche zumindest leicht an der Rotationss­chraube zu drehen. Dieses Werkzeug drängt sich vor allem in der Defensive auf. Tugrul Erat dürfte auf der rechten Seite eine Pause erhalten, Nico Klotz – zu Saisonbegi­nn bereits erste Wahl – steht bereit. Auch im defensiven Mittelfeld ist ein Wechsel denkbar: Enis Hajri könnte Lukas Fröde, der am Samstag nicht für ausreichen­d Sicherheit sorgen konnte, ersetzen.

Auch in der Offensive drängt sich ein Wechsel auf. Neben Stammstürm­er Borys Tashchy dürfte heute Kingsley Onuegbu die Chance erhalten, von Beginn in Aktion zu treten. Simon Brandstett­er und Stanislav Iljutcenko konnten bislang nur bedingt an der Seite von Tashchy überzeugen. Die Vorgabe für den Rest der englischen Woche ist klar: Der MSV muss in den beiden Spielen in Ingolstadt und am Freitag daheim gegen Überraschu­ngsspitzen­reiter Holstein Kiel punkten, will er nicht leichtfert­ig nach einem ordentlich­en Saisonstar­t in die unteren Regionen abrutschen.

Auch beim FC Ingolstadt, den Ilia Gruev und Ivica Grlic vor der Saison zum Top-Favoriten erklärten, sind alle Beteiligte­n froh, dass der Terminplan eng getaktet ist. Die Schanzer trumpften am Samstag mit einem 4:0-Sieg beim FC St. Pauli groß auf und wollen den Schwung aus dieser Partie mitnehmen und heute den ersten Heimsieg unter Dach und Fach bringen.

Die Bayern setzten den Saisonstar­t in den Sand – ein Umstand, der Trainer Maik Walpurgis schon nach dem dritten Spieltag den Job kostete. Nun steht der frühere FCI-Spieler Stefan Leitl als Interimstr­ainer in der Verantwort­ung. Mit zwei Siegen und einer Niederlage brachte er den Motor in der Autostadt wieder auf Touren.

Für Leitl geht es heute auch darum, in eigener Sache zu punkten. Mit einem Sieg über den MSV hätte er gute Chancen, vom Mann für den Übergang zum Cheftraine­r aufzusteig­en. Hoffnungst­räger der Ingolstädt­er ist Mittelfeld­spieler Sonny Kittel, der schon vier Saisontore auf dem Konto hat. Am Hamburger Kiez war er als Doppeltors­chütze erfolgreic­h.

Der FC Ingolstadt gewann am Samstag 4:0, der MSV Duisburg verlor 1:6. Aus diesen Resultaten will Ilia Gruev für den heutigen Abend nichts ableiten. Der Duisburger Trainer verweist auf die Ausgeglich­enheit der 2. Bundesliga: „Die Ergebnisse darf man nicht überbewert­en.“

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FOTO: BOHLA MSV-Mittelfeld­spieler Cauly Souza (links) präsentier­t sich derzeit in starker Verfassung.

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