Rheinische Post Duisburg

MSV holt verdient Punkt in Ingolstadt

- VON DIRK RETZLAFF

Der Ukrainer erzielte beim 2:2 im Auswärtssp­iel gegen den FC Ingolstadt beide Duisburger Tore. Die Meideriche­r zeigten, dass sie die 1:6-Klatsche aus dem Nürnberg-Spiel gut weggesteck­t haben.

Moritz Stoppelkam­p vollbracht­e vor dem Fußball-Zweitliga-Spiel des MSV Duisburg beim FC Ingolstadt ein zauberhaft­es Kunststück. Er kickte ein Kaubonbon von einem Fuß zum anderen und anschließe­nd direkt in seinen Mund. Auf dem Platz war der Duisburger Mittelfeld­spieler gestern weniger treffsiche­r. Das war aus Sicht des MSV aber kein Problem. Dafür traf Stürmer Borys Tashchy doppelt und sicherte dem MSV beim verdienten 2:2 (1:1) einen Punkt.

MSV-Trainer Ilia Gruev musste kurzfristi­g auf Fabian Schnellhar­dt verzichten. Der Mittelfeld­spieler meldete sich gestern im Mannschaft­shotel mit Fieber krank. Für ihn rückte Enis Hajri in die Mittelfeld­zentrale. Erwartungs­gemäß kam Nico Klotz für Tugrul Erat als Rechtsvert­eidiger ins Team. In der Offensive vertraute Gruev erneut auf das Duo Tashchy/Iljutcenko.

Der FCI, mit dem 4:0-Sieg aus St. Pauli im Rücken, versuchte gegen den MSV, der das 1:6 aus dem Nürnberg-Spiel als Ballast mitgebrach­t hatte, von Beginn an unter Druck zu setzen. Schon in der sechsten Minute musste MSV-Schlussman­n Mark Flekken per Faustabweh­r einen scharfen Schuss des Ingolstädt­ers Dario Lezcano parieren. Inmitten der Druckphase der Gastgeber traf der MSV zur Führung. Kevin Wolze bediente Stürmer Borys Tashchy in der 17. Minute mit einem langen Einwurf. Der Ukrainer traf aus 18 Metern – der Ball wurde noch abgefälsch­t – zum 0:1. „Das haben wir schon oft geübt. Endlich hat es mal geklappt“, freute sich Wolze über die geglückte Einwurf-Variante.

Für die Gastgeber war das eine kalte Dusche, von der sie sich aber schnell erholten. Der MSV fand kaum Mittel, die Hoheit im Mittelfeld zu erobern. Dadurch geriet die Abwehr vermehrt unter Druck. In der 20. Minute war Thomas Pledl nicht zu stoppen, er überlief das gesamte Duisburger Mittelfeld. Mark Flekken machte sich lang und klärte zur Ecke.

Dem MSV gelang es nur sporadisch, für Entlastung zu sorgen. Der Ausgleich in der 42. Minute war eine logische Konsequenz. „Das hatte sich angedeutet“, seufzte MSV-Chef Ingo Wald in der Pause. Beim 1:1 hieß es „Brust raus gegen Duis- burg“. Torschütze Hauke Wahl drückte die Kugel mit dem Oberkörper über die Linie.

Nach der Pause standen die Zebras unter der kalten Dusche. Sieben Minuten nach dem Wiederanpf­iff erlagen die Duisburger einmal mehr ihrer Schwäche bei gegnerisch­en Standards. Nach einem Eckball verpasste die MSV mehrere Gelegenhei­ten, den Ball zu klären. Hauke Wahl köpfte zum 2:1 ein. Doch der MSV hatte eine Antwort parat. Nur zwei Minuten später erzielte Borys Tashchy das 2:2. Lukas Fröde spielte einen Zuckerpass ins Zentrum, der zuletzt arg gescholten­e Stanislav Iljutcenko leitete den Ball weiter zu Tashchy. Der Ukrainer vollendete eiskalt zum 2:2.

In der Folgezeit war die Partie weiter hart umkämpft, wobei der MSV die schärferen Nadelstich­e setzen konnte. Am Ende fehlte jedoch die letzte Konsequenz. Cauly Souza versuchte es mit Distanzsch­üssen, die aber zu harmlos waren. Nico Klotz musste vorzeitig vom Platz. Er hatte einen Schlag gegen die Brust abbekommen.

MSV-Trainer Ilia Gruev freute sich über das Remis. „Wichtig ist, dass wir jeden Punkt mitnehmen. Dieses Spiel hat gezeigt, dass wir auf einem guten Weg sind“, so Gruev nach der Partie. Und Doppeltors­chütze Borys Tashchy gab sich einmal mehr bescheiden: „Natürlich freue ich mich über die zwei Tore. Sie waren aber nicht für mich, sondern für die Mannschaft.“

In der Nachspielz­eit gab es noch etwas für das Herz. Branimir Bajic gab als Einwechsel­spieler für Borys Tashchy sein Saisondebü­t. Der 37Jährige verstärkte für die letzten Sekunden die Abwehrreih­e der Meideriche­r.

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FOTO: WEIGEL/DPA Der stille Torjubel: Torschütze Borys Tashchy (rechts) freut sich mit Kevin Wolze und Nico Klotz (links).

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