Almir Sogolj gnadenlos an alter Wirkungsstätte
Landesliga: Der FSV Duisburg unterliegt 1:4 gegen Scherpenberg und kassiert seine erste Niederlage der Spielzeit.
FUSSBALL Der Mann des Tages trug ein rosafarbenes Trikot mit der Aufschrift „Love is all around“. Von allzu großer Liebe war bei Almir Sogolj nicht viel zu spüren, als er erstmals nach seinem Abgang beim FSV Duisburg wieder an die alte Wirkungsstätte zurückkehrte. Der frühere Kapitän des Fußball-Landesligisten war mit zwei Toren am 4:1 (2:1)-Sieg des SV Scherpenberg beteiligt, der für den Klub von der Warbruckstraße die erste Saisonniederlage bedeutete.
Nach vier gespielten Minuten gab der Moerser Mittelstürmer die Marschrichtung vor. „Geht zur Sache!“, herrschte er seine Mitspieler an. Engagement, das FSV-Trainer René Lewejohann auf der Gegensei- te vermisste. „Ich bin heute zum ersten Mal wirklich enttäuscht von meiner Mannschaft“, sagte er nach dem Abpfiff und wollte es auch nicht als Alibi gelten lassen, dass angesichts von zahlreichen Ausfällen so etwas wie das letzte Aufgebot auf dem Platz stand. „In so einem Spiel muss die Einstellung stimmen – und das war bei uns nach der Roten Karte für den Gegner nicht mehr der Fall“, so Lewejohann.
Kurios genug: In eigener Unterzahl hatte der FSV in dieser Spielzeit schon mehrfach bravourösen Kampfgeist bewiesen – mit einer Überzahlsituation kamen die Gastgeber jedoch nicht zurecht. Nach 22 Minuten musste SVS-Kapitän Yasin Duman vom Platz, weil er Ibrahim Bulut am Strafraumeck gefoult hatte, was Schiedsrichter Cedrik Pelka für eine Notbremse hielt. Neun Minuten später nahm der Unparteiische wieder die Pfeife in den Mund und zeigte auf den Elfmeterpunkt – im Strafraum des FSV. Der Ex-Homberger El Houcine Bougjdi hatte sich in Joel Schoof hineingedreht und erhielt für seinen Sturz einen Strafstoß zugesprochen, den Meik Kuta zum 1:0 verwandelte. In der 34. Minute klappte dann die alte VfB-Connection perfekt: Nach einer Bougjdi-Ecke traf Almir Sogolj per Direktabnahme von der Strafraumgrenze zum 2:0. Hoffnung keimte beim FSV auf, als es drei Minuten vor der Pause auf der Gegenseite Elfmeter gab – diesmal nach Foul an Schoof von Pascal Schmidt. Hatim Bentaleb nutzte die Chance sicher.
Den notwendigen Auftrieb gab dies dem Spiel der Hausherren aber nicht. Auch die Einwechslung des erkrankt beim Anpfiff passenden Ali Basaran brachte nicht mehr Schwung. Stattdessen schnürte Almir Sogolj einen Doppelpack, als er erneut nach einer Ecke flach aus 16 Metern ins Eck traf (62.). Ein Kontertor von Nico Frömmgen vier Minu- ten vor dem Ende beendete alle Hoffnungen auf eine Wende.
„Die Art und Weise, in der wir heute aufgetreten sind, geht überhaupt nicht. Scherpenberg hat hier völlig verdient gewonnen“, stellte der enttäuschte René Lewejohann fest.