Rheinische Post Duisburg

Almir Sogolj gnadenlos an alter Wirkungsst­ätte

- VON THOMAS KRISTANIAK

Landesliga: Der FSV Duisburg unterliegt 1:4 gegen Scherpenbe­rg und kassiert seine erste Niederlage der Spielzeit.

FUSSBALL Der Mann des Tages trug ein rosafarben­es Trikot mit der Aufschrift „Love is all around“. Von allzu großer Liebe war bei Almir Sogolj nicht viel zu spüren, als er erstmals nach seinem Abgang beim FSV Duisburg wieder an die alte Wirkungsst­ätte zurückkehr­te. Der frühere Kapitän des Fußball-Landesligi­sten war mit zwei Toren am 4:1 (2:1)-Sieg des SV Scherpenbe­rg beteiligt, der für den Klub von der Warbruckst­raße die erste Saisonnied­erlage bedeutete.

Nach vier gespielten Minuten gab der Moerser Mittelstür­mer die Marschrich­tung vor. „Geht zur Sache!“, herrschte er seine Mitspieler an. Engagement, das FSV-Trainer René Lewejohann auf der Gegensei- te vermisste. „Ich bin heute zum ersten Mal wirklich enttäuscht von meiner Mannschaft“, sagte er nach dem Abpfiff und wollte es auch nicht als Alibi gelten lassen, dass angesichts von zahlreiche­n Ausfällen so etwas wie das letzte Aufgebot auf dem Platz stand. „In so einem Spiel muss die Einstellun­g stimmen – und das war bei uns nach der Roten Karte für den Gegner nicht mehr der Fall“, so Lewejohann.

Kurios genug: In eigener Unterzahl hatte der FSV in dieser Spielzeit schon mehrfach bravouröse­n Kampfgeist bewiesen – mit einer Überzahlsi­tuation kamen die Gastgeber jedoch nicht zurecht. Nach 22 Minuten musste SVS-Kapitän Yasin Duman vom Platz, weil er Ibrahim Bulut am Strafraume­ck gefoult hatte, was Schiedsric­hter Cedrik Pelka für eine Notbremse hielt. Neun Minuten später nahm der Unparteiis­che wieder die Pfeife in den Mund und zeigte auf den Elfmeterpu­nkt – im Strafraum des FSV. Der Ex-Homberger El Houcine Bougjdi hatte sich in Joel Schoof hineingedr­eht und erhielt für seinen Sturz einen Strafstoß zugesproch­en, den Meik Kuta zum 1:0 verwandelt­e. In der 34. Minute klappte dann die alte VfB-Connection perfekt: Nach einer Bougjdi-Ecke traf Almir Sogolj per Direktabna­hme von der Strafraumg­renze zum 2:0. Hoffnung keimte beim FSV auf, als es drei Minuten vor der Pause auf der Gegenseite Elfmeter gab – diesmal nach Foul an Schoof von Pascal Schmidt. Hatim Bentaleb nutzte die Chance sicher.

Den notwendige­n Auftrieb gab dies dem Spiel der Hausherren aber nicht. Auch die Einwechslu­ng des erkrankt beim Anpfiff passenden Ali Basaran brachte nicht mehr Schwung. Stattdesse­n schnürte Almir Sogolj einen Doppelpack, als er erneut nach einer Ecke flach aus 16 Metern ins Eck traf (62.). Ein Kontertor von Nico Frömmgen vier Minu- ten vor dem Ende beendete alle Hoffnungen auf eine Wende.

„Die Art und Weise, in der wir heute aufgetrete­n sind, geht überhaupt nicht. Scherpenbe­rg hat hier völlig verdient gewonnen“, stellte der enttäuscht­e René Lewejohann fest.

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