Rheinische Post Duisburg

Mahlberg scheidet aus dem Bundestag aus

- VON TIM HARPERS UND MIKE MICHEL

Sein Listenplat­z reicht nicht. Die Erfolge der AfD auch in Duisburg beunruhige­n viele.

Der Blick auf Gewinne und Verluste zeigt es deutlich: In Duisburg hat die SPD mit 8,1 Prozentpun­kten die größten Verluste hinnehmen müssen, die CDU verlor „nur“4,2 Prozentpun­kte. Am Ende erreichte die SPD mit nur 32,8 Prozent ihr bislang schlechtes­tes Ergebnis in Duisburg. Die CDU kam auf 24,2 Prozent. Drittstärk­ste Kraft ist nun die AfD, die ähnlich wie im Bund auf 13,2 Prozent kam. Auf den Plätzen folgen die FDP (9,4 Prozent), die Linke (8,5) und die Grünen (5,5).

Die AfD punktete vor allem im Duisburger Norden. Im Kommunalwa­hlbezirk Neumühl lag sie mit 21,4 Prozent nur knapp hinter der CDU (22,6 Prozent). In einem Neumühler Wahlbezirk wurde sie mit 29,7 Prozent stärkste Partei vor der SPD, die es auf 29,0 Prozent brachte. Allerdings reichten hier 182 Stimmen zur Mehrheit, die SPD erhielt vier Stimmen weniger.

Bereits am Wahlabend hatten sich Vertreter aller anderen Parteien entsetzt über den Erfolg der AfD geäußert. Bärbel Bas (SPD), die im Duis- burger Südkreis sicher wieder ihr Direktmand­at holte, gab sich selbstkrit­isch: „Ich habe im Wahlkampf festgestel­lt, dass bei den Menschen große Verlustäng­ste bestehen. Wir müssen uns mit den Problemen der Bürger auseinande­rsetzen und vor allem die Themen besetzen, die sie in die Arme der AfD getrieben hat. Ich bin zuversicht­lich, dass wir da Lösungen anbieten können, wo die AfD vor allem mit Populismus und Hetze agiert.“

Ähnlich äußerte sich auch Mahmut Özdemir, der erneut für die SPD den Nordkreis holte und wieder im Bundestag vertreten sein wird. „Der Erfolg der AfD hat gezeigt, dass wir die Bedenken der Bürger ernst nehmen müssen. Wir müssen uns mit den Themen auseinande­rsetzen, die der AfD zum Erfolg verholfen haben“, sagte Özdemir. „Wir müssen den Wählerwill­en respektier­en. Was ich als Politiker jedoch nicht respektier­en werde, sind rassistisc­he und populistis­che Aussagen der AfD im Parlament. Da müssen wir als demokratis­che Politiker dagegenhal­ten“, erklärte Özdemir.

Für Thomas Mahlberg (CDU), bislang Bundestags­abgeordnet­er, reichte es dagegen nicht für einen Wiedereinz­ug ins Parlament. „Wir haben in NRW nur vier Listenplät­ze bekommen“, sagte er. „Insofern hat es leider nicht geklappt.“Wie es jetzt für ihn weitergehe, sie noch nicht ganz klar. „Ich muss das jetzt erst einmal sacken lassen. Auf dem Papier bin ich bei meiner alten Firma freigestel­lt. Da muss man jetzt mal sehen, ob es da einen Weg zurück gibt. Fakt ist aber, dass ich jetzt nun mal vier Jahre aus dem Beruf raus war.“2013 war Mahlberg noch über die Liste ins Parlament eingezogen.

 ??  ?? Die Grafik verdeutlic­ht: Die SPD verliert in Duisburg über acht Prozent, die AfD legt in gleichem Umfang zu.
Die Grafik verdeutlic­ht: Die SPD verliert in Duisburg über acht Prozent, die AfD legt in gleichem Umfang zu.

Newspapers in German

Newspapers from Germany