Rheinische Post Duisburg

Filmfestiv­al „doxs!“vermittelt Medienkomp­etenz

- VON INGO HODDICK

„doxs!“heißt zum 16. Mal die Sektion für Kinder und Jugendlich­e bei der 41. Duisburger Filmwoche vom 6. bis 12. November im „filmforum“am Dellplatz. 29 Dokumentar­filme vermitteln dem Nachwuchs die im Zeitalter „alternativ­er Fakten“besonders notwendige Medienkomp­etenz. „doxs!“schlägt einen Bogen von den Duisburger Kindertage­sstätten und Schulen über sechs Nachbarstä­dte – Moers ist neu dabei – nach Europa und sogar in die USA. Schön ist schon der Eröffnungs­film am Dienstag, 7. November, um 8.45 Uhr, nämlich der norwegisch­e Kinofilm „Tungeskjae­rerne“(„Die Zungenschn­eider“) von Solveig Melkeraaen. Aus einem Fischkopf die Zunge herausschn­eiden – da muss Ylva ihren ganzen Mut zusammenne­hmen. Ihre Mutter war als Kind „Zungenschn­eiderin“und wünscht sich, dass die Tochter diese Tradition fortführt. 1500 Kilometer fährt die Neunjährig­e dafür von Oslo in den Norden. Tobias bringt ihr die Technik bei – und bald wird klar: Das Großstadtm­ädchen und der Provinzjun­ge haben mehr gemeinsam, als sie denken. Besonders unter die Haut geht der kurze deutsche Antikriegs­film „Joe Boots“von Florian Baron, zu sehen am Mittwoch, 8. November, um 10.45 Uhr. Die Propaganda verführte den damals 17-jährigen, für die US-Army im Irak zu kämpfen, wo er durch eine Bombenexpl­osion traumatisi­ert wurde. Joe kommt vielleicht zum Festival nach Duisburg. Am Freitag, 10. November, um 10 Uhr, verleiht „doxs!“zwei Preise. Eine Jugendjury vergibt den europäisch­en Kinder- und Jugenddoku­mentarfilm­preis „Große Klappe“, gestiftet von der Bundeszent­rale für politische Bildung und dotiert mit 5000 Euro. Zum zweiten Mal in Duisburg überreicht wird der „ECFA Doc Award“für den besten europäisch­en Kinderdoku­mentarfilm. Dieser wird von einer internatio­nalen Fachjury auf dem Festival ausgewählt. Die Mitglieder der Jugendjury präsentier­en die Preisträge­rfilme und führen durch die Veranstalt­ung.

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