Rheinische Post Duisburg

„Für solche Spiele ist man Profi“

- VON DIRK RETZLAFF

MSV-Innenverte­idiger Dustin Bomheuer kehrt am Montag an seine alte Wirkungsst­ätte zurück. Mit Düsseldorf verbindet der 26-Jährige auch schmerzlic­he Erinnerung­en. In Duisburg ärgern ihn aktuell die vielen Gegentreff­er.

FUSSBALL Zwei Jahre spielte Dustin Bomheuer bei Fortuna Düsseldorf. So richtig glücklich wurde der Innenverte­idiger des Fußball-Zweitligis­ten MSV Duisburg in der Landeshaup­tstadt nicht. „Es war viel Unruhe im Verein, es gab Trainerwec­hsel und ich hatte einige schwerere Verletzung­en“, blickt der 26-Jährige zurück. Am Montag kehrt der Abwehrmann für 90 Minuten an die alte Wirkungsst­ätte zurück.

„Ex-Vereine sind immer etwas Besonderes. Für solche Spiele ist man Profi“, sagt der Duisburger Abwehrspie­ler. Von 2013 bis 2015 bestritt

Dustin Bomheuer Bomheuer 27 Ligaspiele für die Fortuna. In dieser Zeit erlebte Bomheuer am Flinger Broich vier Trainer. Zu den schmerzlic­hsten Erfahrunge­n zählte sein Derbyeinsa­tz im Winter 2013 gegen den 1.FC Köln. Bomheuer kugelte sich die Schulter aus, die Ärzte versuchten noch auf dem Platz, die Schulter wieder einzurenke­n. „So etwas braucht man nur einmal im Leben“, sagt Bomheuer, der damals mehrere Monate ausfiel.

Auch beim MSV erlitt Bomheuer im Laufe der Jahre einige Blessuren, aktuell schmerzen aber mehr die Gegentore aus den letzten Spielen. In der englischen Woche schlug es in drei Spielen elfmal im Duisburger Tor ein. „Das ist zu viel. Das darf uns nicht passieren“, sagt Bomheuer, der vor allem die 1:6-Pleite gegen Nürnberg darauf zurückführ­t, dass „wir zu euphorisch waren und ins offene Messer gelaufen sind. Wir müssen das als Team besser machen“, so Bomheuer, der vor seinem Engagement in Düsseldorf schon von 2010 bis 2013 das Zebra-Trikot trug, ehe er im Zuge des Lizenzentz­uges die Farben wechselte.

Auch MSV-Trainer Ilia Gruev nimmt die gesamte Mannschaft in die Pflicht, für Stabilität in der Defensive zu sorgen. Der zuletzt erkrankte Spielmache­r Fabian Schnellhar­dt ist wieder fit und wird am Montag in die Startelf zurückkehr­ern. Als Ballerober­er im Mittelfeld nimmt er eine wichtige Rolle ein. Gelingt es Schnellhar­dt, in der Zentrale die Zweikämpfe zu gewinnen, erspart er damit der Abwehr zwangsläuf­ig viel Ärger.

Ob es bei Stürmer Borys Tashchy für einen Derby-Einsatz reichen wird, ließ Gruev beim Pressegesp­räch am Freitag offen. Taschchy, der sich im Spiel gegen Kiel einen Bänderteil­abriss am Knöchel zugezogen hat, hat das Düsseldorf-Spiel noch nicht abgeschrie­ben. „Er arbeitet täglich sechs bis sieben Stunden“, lobt Gruev den Einsatz des Ukrainers, der allerdings nur individuel­l tätig ist und nicht am Mannschaft­straining teilnehmen kann.

„Wir waren zu euphorisch und sind ins offene Messer gelaufen“

MSV-Abwehrspie­ler Der Trainer machte aber auch klar, dass Neuzugang Tashchy

kein Mann für die Bank ist.

Erst am Montag soll eine Entscheidu­ng fallen. Tashchy soll, so Gruev, ein entspreche­ndes Signal geben. Der Trainer machte aber auch klar, dass der Neuzugang kein Mann für die Bank ist. Entweder er spielt, oder er wird nicht dem Kader angehören.

Grundsätzl­ich gilt auch, dass der MSV ein Risiko vermeiden will. Nach dem Düsseldorf-Spiel folgt die Länderspie­lpause – eine willkommen­e Gelegenhei­t, Blessuren in Ruhe auszukurie­ren. Dass die Personalie Tashchy derzeit offen ist, hat aus Duisburger Sicht auch etwas Gutes: So ist das Team für den Gegner etwas schwerer auszurechn­en.

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