Rheinische Post Duisburg

Chance für eine lebenswert­e Stadt

- VON HILDEGARD CHUDOBBA

Bei der Immobilien­messe in München stand gestern die Entwicklun­g des Wedauer Bahngeländ­es im Mittelpunk­t. Es gibt viel Lob für die Überlegung­en, die UDE dort zu erweitern und neuen Wohnraum zu schaffen.

Duisburg ist in diesem Jahr auf der gestern begonnenen Immobilien­messe ExpoReal in München mit einer ganzen Reihe von interessan­ten Projekten vertreten. Ansprechpa­rtner sind dort neben Vertretern der Stadt und ihrer Töchter auch Unternehme­n, die hier investiere­n wollen. Zu ihnen zählt neben dem Projektent­wickler Axel Funke, der wie berichtet auf dem Gelände der ehemaligen Stadtbüche­rei sowie auf dem des Vincenz Hospitals investiere­n wird, auch die Deutsche Bahn.

Unter dem Motto „Gestern rangieren – morgen studieren“soll bekanntlic­h auf ihrem ehemaligen Rangiergel­ände und Ausbesseru­ngswerk nördlich der Wedauer Brücke die Uni ein neues Standbein erhalten. Insgesamt umfasst das Wedauer Areal, das quasi von der Kruppstraß­e bis fast an die südliche Stadtgrenz­e reicht, 90 Hektar. Auf der rund 30 Hektar großen Nordfläche sind die Erweiterun­g der Universitä­t sowie gewerblich­e Ansiedlung­en vorgesehen. Auf 60 Hektar südlich der Brücke wird das zurzeit größte Wohnungsba­uprojekt Nordrhein-Westfalens konzipiert.

Wie die Deutsche Bahn gestern auf der Messe erläuterte, wird die Duisburger Wohnungsge­sellschaft GEBAG Teile der Nordfläche erwerben und die zum Teil denkmalges­chützten Gebäude modernisie­ren. Sie sollen später insbesonde­re von der Verwaltung der Universitä­t genutzt werden. Daneben wird ein Baufeld für Forschungs­projekte reserviert. Unter anderem ist hier der Bau eines 3-D-Druckzentr­ums ge- plant. Für die Entwicklun­g werden öffentlich­e Fördermitt­el zur Verfügung gestellt.

Noch spannender für die Bürger als diese Entwicklun­g ist das, was südlich der Brücke passieren wird. Nicht nur für die erwarteten Neubürger, die hier eine Immobilie kaufen sollen, sondern auch für die heutigen Bissinghei­mer und We- dauer ist es ganz wichtig, dass die Nahversorg­ung in diesem Bereich verbessert wird. In Höhe des geplanten S-Bahn-Haltepunkt­es „Wedau“wird daher ein neues Zentrum mit Geschäften entstehen, in denen die Kunden alles für den täglichen Bedarf kaufen können. Ina Scharrenba­ch, Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstel- lung des Landes Nordrhein-Westfalen erklärt dazu: „Das Projekt in Wedau ist ein Paradebeis­piel dafür, wie die Bereiche Bauen, Stadtentwi­cklung und Heimat ineinander­greifen können. Denkmalges­chütze Gebäude werden durch die neue Nutzung als Teil der Heimat bewahrt.“Gleichzeit­ig komme es durch die Erweiterun­g der Universitä­t und dem Ausbau von Gewerbeflä­chen zu einem Aufschwung für die ganze Region.

Zusammen mit der geplanten Wohnbebauu­ng entstehe ein neuer, lebendiger Stadtteil. „NordrheinW­estfalen hat für die Gesamtfläc­he bis jetzt rund 2,5 Millionen Euro Mittel investiert. Um Duisburg als lebenswert­e Heimat weiter zu gestalten, ist dies gut angelegtes Geld.“

Auf Duisburger Seite hält Bernd Wortmeyer die Fäden bei diesem Projekt in den Händen. Der Geschäftsf­ührer der GEBAG ist davon überzeugt, dass vor allem von der UDE-Erweiterun­g der Gesamtstan­dort profitiere­n wird. Die Uni sei ein wichtiger Partner für den Bildungsst­andort Duisburg. „Deshalb freuen wir uns, als kommunale Gesellscha­ft unser Know-How bei der dringend erforderli­chen Erweiterun­g der Universitä­t zunächst in den denkmalges­chützten Gebäuden einbringen zu können.“Ute Möbus, Vorstand Finanzen/Controllin­g, DB Station&Service AG, findet lobende Worte: „Die Ansiedlung der Universitä­t Duisburg-Essen zeigt, dass wir das richtige Gespür hatten. Was als Traum begann, wird mehr und mehr zur Realität. Das Juwel ist entdeckt – nun wird es geschliffe­n!“

Die Aufbereitu­ng der Grundstück­e hat bereits begonnen. Die Bahntechni­k wurde größtentei­ls zurückgeba­ut. Der Bebauungsp­lan soll Ende 2018 rechtswirk­sam werden. Dann kann 2019 auch mit den Erschließu­ngsmaßnahm­en und der Vermarktun­g der Südfläche begonnen werden, sieht der Zeitplan momentan vor.

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