Rheinische Post Duisburg

Zebras hoffen auf die Trendwende

- VON DIRK RETZLAFF

Für Duisburg und Braunschwe­ig ist die heutige Partie ein Schlüssels­piel. Mit einer stabilisie­rten Abwehr will MSVTrainer Ilia Gruev den ersten Heimsieg erzielen. Auch die Gäste stehen unter Druck.

FUSSBALL Der MSV Duisburg hat mit Eintracht Braunschwe­ig in der 2. Fußball-Bundesliga noch eine Rechnung offen. Vor zwei Jahren verloren die Zebras ihr Heimspiel gegen die Löwen mit 0:5, in Erinnerung blieb unter anderem ein ebenso irrer wie unnötiger Hackentric­k des georgische­n Innenverte­idigers Lasha Dvali im eigenen Strafraum. Heute geht es für den MSV ab 18.30 Uhr im Duell mit den Niedersach­sen nicht nur um eine Revanche, sondern auch darum, im Abstiegska­mpf eine Trendwende herbeizufü­hren. Ohne Hacke, ohne Spitze. Es ist ein Schlüssels­piel.

Auch wenn MSV-Trainer Ilia Gruev im Vorfeld der Partie einmal mehr betonte, dass „wir in der Lage sind, schönen Fußball zu spielen“, wäre der 47-Jährige schon froh, wenn die drei Punkte auch ohne Schönheits­preis auf dem Konto der Zebras landen würden. Nur ein Zähler aus den letzten vier Spielen steht zu Buche. Die Mannschaft muss die Gabe wiederfind­en, kontinuier­lich zu punkten. Das ist Gruevs Credo im Kampf um den Ligaverble­ib.

Im Gegensatz zu einigen anderen Vereinen – da genügt in diesen Tagen schon ein Blick zum Revierriva­len VfL Bochum – demonstrie­ren die Verantwort­lichen des MSV Duisburg noch Gelassenhe­it. Gruev, der nun fast zwei Jahre beim MSV im Amt ist, sagt zur aktuellen Situation: „Wir bleiben ruhig. Wir wissen, dass es solche Phasen gibt.“Und der Fußball-Lehrer fügt hinzu: „Ich habe mir diese Ruhe erarbeitet.“

Heute Abend trifft Gruev auf einen Bruder im Geiste. Bei Eintracht Braunschwe­ig hat sich Trainer Torsten Lieberknec­ht eine ähnliche Position erarbeitet. Seit über neun Jahren ist er im Amt. Aufstiege, ein Abstieg, zuletzt die verpatzte Relegation gegen den VfL Wolfsburg. Und aktuell läuft es für den Mitfavorit­en um den Bundesliga-Aufstieg gar nicht rund. Zuletzt gab es zwei Niederlage­n in Folge, die Braunschwe­iger belegen nur den elften Platz. „Beide Mannschaft­en brauchen die Punkte“, sagt MSV-Abwehrspie­ler Enis Hajri.

Der Tabellendr­itte der letzten Saison reist stark ersatzgesc­hwächt in Duisburg an. Zu den zahlreiche­n Verletzten gesellte sich nun auch ExMSV-Spieler Mirko Boland, der sich einen Innenbandr­iss im Knie zugezogen hat. Auch Lieberknec­ht will heute Abend eine Trendwende einleiten. „Wir haben Gründe gesehen, wie es zu den Gegentreff­ern des MSV kam und da sehen wir Möglichkei­ten, ebenfalls erfolgreic­h zu Torchancen zu kommen“, sieht der 44-Jährige sein Team gut vorbereite­t.

Mit der Nominierun­g von Defensiv-Allrounder Enis Hajri als Rechtsvert­eidiger will Ilia Gruev zumindest eine Schwachste­lle im Duisburger Spiel, die sein Kollege Lieberknec­ht ausfindig gemacht haben könnte, eliminiert haben. Mit einer stabilisie­rten Abwehr wollen sich die Meideriche­r vor allem in der Anfangspha­se des Spiels schadlos halten. In drei der letzten vier Partien schlug es mindestens einmal in den ersten zehn Minuten im Duisburger Tor ein. Damit hatten sich alle Vorsätze und Konzepte schon früh erledigt.

Zum ersten Heimsieg soll heute Abend auch Stürmer Borys Tashchy, zuletzt mit einer Knöchelble­ssur außer Gefecht, beitragen. Eine Entscheidu­ng, ob der Ukrainer spielen kann, soll kurzfristi­g erfolgen. Der Trend geht in die Richtung, dass es der 24-Jährige versuchen wird. Mit vier Treffern ist er hinter Flügelspie­ler Moritz Stoppelkam­p (fünf Tore) derzeit zweitbeste­r MSV-Schütze.

 ?? FOTO: FABIAN STRAUCH ?? Eine offene Rechnung: Vor zwei Jahren siegte Eintracht Braunschwe­ig an der Wedau 5:0. Rechts: der heutige MSV-Kapitän Kevin Wolze.
FOTO: FABIAN STRAUCH Eine offene Rechnung: Vor zwei Jahren siegte Eintracht Braunschwe­ig an der Wedau 5:0. Rechts: der heutige MSV-Kapitän Kevin Wolze.

Newspapers in German

Newspapers from Germany