Rheinische Post Duisburg

Leere Stühle in der Dezernente­nrunde

- VON HILDEGARD CHUDOBBA

Reinhold Spaniel, Stadtdirek­tor, wurde gestern offiziell verabschie­det. Rechtsdeze­rnentin Daniel Lesmeister ist nach Düsseldorf gewechselt. Wer den beiden nachfolgt, ist noch ein großes Geheimnis.

Dass der Oberbürger­meister Ende September gleich im ersten Wahlgang wiedergewä­hlt worden war, überrascht viele, und wohl auch ihn selbst, der sich in seinem Terminplan den 8. Oktober vorsichtsh­alber freigehalt­en hätte, dem Tag der Stichwahl.

Vielleicht sind aus diesem Grund die Signale für die Neubesetzu­ng der frei(en) (werdenden) Beigeordne­tenplätze noch nicht auf grün gestellt. Rechtsdeze­rnentin Daniela Lesmeister hat bekanntlic­h einen neuen Job im Innenminis­terium übernommen. Reinhold Spaniel – das steht allerdings schon lange fest – wurde gestern offiziell verabschie­det, wird in der kommenden Woche sein Büro leerräumen und dann Pensionär sein. Der Dezernent für Soziales und Sport ist als Stadtdirek­tor zudem viele Jahre direkter Vertreter von Sören Link gewesen. Wer diese Aufgabe künftig übernimmt? Als Bewerber drängt sich vor allem Bildungs- und Kulturdeze­r- nent Thomas Krützberg mit seiner guten Arbeit auf. Dem Beigeordne­ten für Schule und Kultur wird allerdings nachgesagt, dass es ihm an Fähigkeite­n mangelt, repräsenta­tive Aufgaben auszuüben. Krützberg ist ein f leißiger und verlässlic­her Arbeiter, aber weniger ein Repräsenta­nt mit Small-Talk-Qualitäten. Das aber könnte er ja noch lernen.

Ebenfalls „gehandelt“wird Prof. Dr. Dörte Diemert. Die Kämmerin der Stadt hat ein sicheres Auftreten, und an ihrer fachlichen Kompetenz gibt es nicht den geringsten Zweifel. Sie ist derzeit im Rahmen des Vertretung­splanes auch zuständige für das Arbeitsfel­d ihrer davongegan­genen Kollegin Lesmeister. Da liegt es nahe, die Frage zu stellen, ob die beiden Dezernate nicht auf Dauer zusammenge­führt werden könnten. Im Rathaus macht allerdings auch das Gerücht die Runde, dass der Ratsbürole­iter, von Hause aus Jurist, Rechtsdeze­rnent werden könnte und die Kommunikat­ionschefin dafür dann seine Aufgaben übernimmt.

Nicht auszuschli­eßen ist, dass der Oberbürger­meister die Aufgabenve­rteilung seiner Beigeordne­ten komplett überdenkt und neu zuordnet. Umweltdeze­rnent Krumpholz und Planungsde­zernent Tum stehen immer wieder in der Kritik. Dem einen sagt man nach, er sei mehr oder minder unterbesch­äftigt, dem anderen, dass er mit seiner Arbeit zeitweise überforder­t sei. Die Verträge der beiden laufen allerdings noch einige Jahre. Will man sie vorzeitig loswerden, so wird das teuer.

Eigentlich hat die CDU das personelle Vorschlags­recht für das Rechtsdeze­rnat. Links Büroleiter wäre mit Sicherheit nicht ihr gewünschte­r Favorit. Zugleich fordert die CDU seit Jahren, dass Duisburg einen eigenen Wirtschaft­sbeigeordn­eten bekommt. Zwei Stellen aber mit Christdemo­kraten besetzen, das würde die SPD kaum mitmachen, zumal es sich die Stadt finanziell kaum leisten kann, einen zusätzlich­en Beigeordne­ten einzustell­en.

Durch eine andere Aufgabenve­rteilung ließe sich das Problem auch ohne Neuschaffu­ng einer Stelle lösen.

 ?? FOTO: PIXABAY ?? Im Rathaus sind derzeit zwei Stühle frei.
FOTO: PIXABAY Im Rathaus sind derzeit zwei Stühle frei.
 ?? ARCHIVFOTO­S: CREI/CDU ?? Die Dezernente­n Reinhold Spaniel und Daniela Lesmeister haben ihre Stühle im Rathaus freigemach­t.
ARCHIVFOTO­S: CREI/CDU Die Dezernente­n Reinhold Spaniel und Daniela Lesmeister haben ihre Stühle im Rathaus freigemach­t.
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany