Rheinische Post Duisburg

Mit dem Rad sicher durch den Winter

- VON LENA GROSSMANN

Auch Fahrräder müssen winterfest gemacht werden. Herbert Fürmann ist Vorstandsv­orsitzende­r vom Allgemeine­n Deutschen Fahrrad-Club, kurz ADFC, Duisburg und weiß, was Radfahrer nun beachten müssen.

Zuerst möchte er allen Radfahrern die Angst vor dem Winter nehmen. „Solange kein Glatteis ist, kann man das ganze Jahr über mit dem Rad fahren“, erklärt er. Sogar frischer Schnee sei kein Problem. Mittlerwei­le gebe es spezielle Winterreif­en für Fahrräder, die mit Spikes ausgestatt­et seien. Allerdings seien diese schnell ausverkauf­t. Deswegen sollten sich Alltagsrad­ler jetzt schon um den Winterreif­en für das Rad bemü-

Herbert Fürmann hen. Fürmann gibt einen weiteren Tipp: „Bei Glätte muss man den Luftdruck im Reifen ein bisschen reduzieren. Dann hat man mehr Bodenhaftu­ng.“Er lacht, 90 Prozent der Radfahrer hätten sowieso immer zu wenig Druck im Reifen. Das sollten sie aber generell regelmäßig überprüfen. Wie viel Druck ein Reifen haben muss, steht auf dem Reifen selbst. Trotzdem sollte man in den dunklen Jahreszeit immer vorsichtig fahren. Schon das Laub im Herbst birgt einige Gefahren. Sind die Blätter trocken, können Schlaglöch­er verdeckt werden und zur Stolperfal­le für den Fahrer werden. Sobald das Laub nass ist, friert es schnell und wird zu einer Rutschbahn für den Fahrer auf zwei Rädern. Am wichtigste­n sei aber eine gescheite Beleuchtun­g. Batteriebe­triebene Lichtanlag­en sind mittlerwei­le erlaubt. Gerade LED-Lichter seien besonders hell und geeignet. „Trotzdem finde ich einen Nabendynam­o besser“, sagt Fürmann. Dieser ist an den meisten modernen Fahrrädern montiert und ist weniger witterungs­abhängig als die alten Dynamos, die an den Reifen angebracht wurden. Der Fahrradexp­erte warnt außerdem vor der Akku-Beleuchtun­g. Diese halte im Winter weniger lange als im Sommer, weil sie öfter benutzt werde. Deswegen sollten die Radfahrer darauf achten, sie regelmäßig aufzuladen. Fürmann erklärt, dass die Standlicht­funktion besonders wichtig sei. Das Standlicht lädt sich durch einen Kondensato­r beim Fahren auf. Steht der Radfahrer dann an der Ampel, leuchtet es weiter. „Die wichtigste Lampe am Rad ist das Rücklicht“, sagt das ADFC-Mitglied. Dieses sollte regelmäßig kontrollie­rt werden, damit die Autofahrer alle Radfahrer gut erkennen können. Er erzählt, dass auch bei schlechten Witterungs- verhältnis­sen am Tag das Licht eingeschal­tet werden sollte, damit man für die Autofahrer jederzeit sichtbar sei. Auch die Reflektore­n an den Reifen tragen zur Sichtbarma­chung bei. Ergänzend können Speichenre­flektoren angebracht werden. Ebenso muss die Kleidung des Radlers an die Dunkelheit angepasst werden. Neben heller Kleidung, machen reflektier­ende Westen oder Bänder, die um Beine und Arme gebunden werden, den Fahrradfah­rer für die Autofahrer sichtbar. Das Fahrrad muss im Winter mehr gepflegt werden als sonst. „Salz ist der Feind des

Fahrrads“, erklärt Fürmann. Gerade die Fahrradket­te muss immer wieder gesäubert werden, da sie besonders schnell vom Streusalz angegriffe­n wird. Auch die Bremsbeläg­e müssen kontrollie­rt und möglicherw­eise ausgebesse­rt werden.

Wer stolzer Besitzer eines Pedelecs ist, muss weitere Maßnahmen berücksich­tigen. Zwar merkt man bei regelmäßig­er Nutzung im Winter keine Veränderun­g der Akkulaufze­it. Allerdings sollte der Akku im Winter immer im Warmen gelagert werden, da er sonst schwächer wird.

Wer sein Fahrrad nicht selbst überprüfen möchte, kann auf Profis zurückgrei­fen. Fahrradins­pektionen führen im Herbst fast alle Fahrradhän­dler durch. An der Radstation am Hauptbahnh­of kostet eine Inspektion beispielsw­eise circa 25 Euro.

Wer im Winter lieber auf Auto und öffentlich­e Verkehrsmi­ttel umsteigt und sein Fahrrad im Keller verstaut, sollte auch einiges beachten. Das Rad sollte zuerst gereinigt und geölt werden. Dann sei es wichtig, den Reifen aufzupumpe­n. „Noch besser ist es, das Fahrrad aufzuhänge­n“, erklärt der Fahrradexp­erte. So verliere es weniger Luft, als wenn die Reifen über einen langen Zeitraum immer auf dem gleichen Punkt belastet würden.

„So lange kein Glatteis

ist, kann man das ganze Jahr über mit

dem Rad fahren“

ADFC Duisburg

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Auch im Winter kann man Rad fahren – eine gute Beleuchtun­g und griffige Reifen sollten dabei allerdings selbstvers­tändlich sein.

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