Rheinische Post Duisburg

IHK: Stimmung so gut wie zuletzt vor sechs Jahren

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(RP) Die Unternehme­n am Niederrhei­n zeigen sich im Herbst überwiegen­d zufrieden mit ihrer Geschäftsl­age. Damit hält der Trend aus dem Frühsommer an. Nur 6,6 Prozent der Unternehme­n sind mit ihrer Geschäftsl­age nicht zufrieden. Auch den kommenden Monaten blicken die Unternehme­n ungebroche­n optimistis­ch entgegen. Diese Ergebnisse gehen aus der aktuellen Konjunktur­umfrage der hiesigen IHK hervor, an der sich 317 Unternehme­n mit insgesamt rund 43.000 Beschäftig­ten beteiligt haben.

Die Unternehme­n bewerten sowohl ihre Geschäftsl­age als auch die zukünftige Entwicklun­g nahezu unveränder­t positiv. „Das sind gute Nachrichte­n für den Niederrhei­n“, so Ocke Hamann, Konjunktur­experte der Niederrhei­nischen IHK. Besonders wichtig: Auch die Industrie, die sich 2016 noch verhalten zeigte, äußert sich nun zufrieden. Dies kommt auch im Konjunktur­klimaindex zum Ausdruck, der Lage und Erwartunge­n zusammenfa­ssend darstellt. Er verharrt auf dem Frühjahrsn­iveau: Mit weiterhin 124 Punkten liegt er spürbar über dem langjährig­en Mittel von 112 Punkten. Ähnlich gut war die Stimmung zuletzt vor sechs Jahren. Lange Zeit war die Binnennach­frage die be- stimmende Größe für den Aufschwung. Inzwischen kommen auch aus der Exportwirt­schaft spürbar positive Impulse. So erwarten nun 27 Prozent der Unternehme­n am Niederrhei­n eine Zunahme der Auslandsge­schäfte, nur elf Prozent rechnen mit einem geringeren Auslandsab­satz. Besonders die Industrie setzt auf ein wachsendes Auslandsge­schäft. Nur jedes Zehnte rechnet mit einem geringeren Auslandsab­satz. Besonders die Industrie setzt auf ein wachsendes Auslandsge­schäft. Jedes dritte Unternehme­n erwartet

Ocke Hamann zunehmende Auslandsau­fträge. Im Unterschie­d zur Frühjahrsu­mfrage der IHK empfinden die Unternehme­n die wirtschaft­spolitisch­en Rahmenbedi­ngungen verstärkt als Risikofakt­or für ihre weitere Entwicklun­g. 54 Prozent zeigen sich, gefragt nach diesem Risiko, besorgt. Das sind rund zehn Prozent mehr als bei der letzten IHK-Befragung.

Der Fachkräfte­mangel ist aus Sicht der Unternehme­n eines der wirtschaft­lichen Hauptrisik­en. Mit 53 Prozent sieht mehr als jedes zweite Unternehme­n hierin ein Risiko für die eigene Entwicklun­g. „Der Wettlauf um die Nachwuchsk­räfte verschärft sich zusehends“, so Hamann. Sieben von zehn Unternehme­n suchten Ersatz, da langjäh- rige Mitarbeite­r altersbedi­ngt ausscheide­n. Jeweils die Hälfte der Unternehme­n habe angegeben, die Betriebstä­tigkeit aufgrund von fehlendem Personal einschränk­en zu müssen. Im Dienstleis­tungssekto­r, besonders in personalin­tensiven Branchen wie Verkehr und Logistik sowie im Gastgewerb­e, macht sich der Fachkräfte­mangel auch in steigenden Arbeitskos­ten bemerkbar. Um dem Fachkräfte­mangel zu begegnen, fordern drei von fünf Unternehme­n, die Qualifikat­ion der Schulabgän­ger zu verbessern.

„Der Wettlauf um die Nachwuchsk­räfte

verschärft sich zusehends“

Konjunktur­experte der IHK

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