Rheinische Post Duisburg

Der King ist optimistis­ch

- VON DIRK RETZLAFF

Der Stürmer Kingsley Onuegbu will gegen den 1. FC Kaiserslau­tern am Sonntag punkten. Mittelfeld­spieler Tim Albutat steht nach langer Verletzung­spause vor der Rückkehr in den Kader. Von Lukas Daschner ist der Verein überzeugt.

FUSSBALL In der vergangene­n Saison stand der MSV Duisburg in der 3. Liga ab dem neunten Spieltag durchweg an der Tabellensp­itze. Eine ähnliche Serie erhofft sich Trainer Ilia Gruev für diese Spielzeit in der 2. Fußball-Bundesliga. Die Zebras halten sich bislang wacker oberhalb des Relegation­splatzes. Gruev: „Auch wenn erst am Ende abgerechne­t wird, ist es ein gutes Gefühl, nicht auf einem Abstiegspl­atz zu stehen.“

Damit das so bleibt, dürfen die Zebras morgen am Betzenberg bei Schlusslic­ht 1. FC Kaiserslau­tern (13.30 Uhr) nicht hoch verlieren. Natürlich will sich der Aufsteiger nicht mit einer knappen Niederlage begnügen. „Wir wollen etwas mitbringen“, sagt Stürmer Kingsley Onuegbu. Der Nigerianer sagt von sich, dass er ein positiver Typ ist. Der 31-Jährige, der morgen wieder in der Startaufst­ellung stehen dürfte und dann neben Borys Tashchy der gegnerisch­en Abwehr das Leben schwer machen will, geht entspreche­nd positiv an das Auswärtssp­iel heran: „Unsere Arbeit macht mich optimistis­ch. Wie wir jeden Tag im Training auftreten und hart arbeiten, zeigt, dass wir auf einem guten Weg sind.“

MSV-Trainer Ilia Gruev freut sich an alter Wirkungsst­ätte auf „ein heißes Duell zweier Traditions­vereine.“Der 1. FC Kaiserslau­tern benötigt die Punkte als Tabellenle­tzter ebenso dringend wie der MSV. Beide Mannschaft­en legten zuletzt Wert darauf, die Defensive zu stabilisie­ren. Die Meideriche­r wollen morgen den nächsten Schritt gehen und die Offensive beleben. „Wir sind immer für ein Tor gut“, will Onuegbu auf dem Betze zünden. Das gilt vor allem für Auswärtssp­iele: Neun seiner 13 Tore erzielte der MSV in fremden Stadien. Der Aufsteiger dürfte im Vergleich zur letzten Partie gegen Braunschwe­ig in unveränder­ter Formation in die Partie geben. Enis Hajri ist als Rechtsvert­eidiger erst einmal gesetzt, zumal Nico Klotz aufgrund seines Zehenbruch­es ohnehin zu Hause bleiben muss. Auch Branimir Bajic, der am Donnerstag 38 Jahre alt wurde – Trainer Gruev: „Ich habe noch nie mit so einem alten Spieler zusammenge­arbeitet“– fällt mit Rückenbesc­hwerden aus.

Eine Überraschu­ng könnte es auf der Reserveban­k geben. Tim Albutat steht nach langer Verletzung­spause – Bänder- und Sehenriss im Knöchel – vor der Rückkehr in den Kader. Der Heilungspr­ozess nahm in den letzten zwei Wochen ein vorher nicht erahntes Tempo auf. Ursprüngli­ch war der Plan, dass Albutat erst zur Rückrunde wieder eine Rolle spielen sollte. Jetzt ging es viel schneller. Somit erhält Gruev auf kurze Sicht eine neue Alternativ­e im zentralen Mittelfeld. Dort agierten zuletzt Fabian Schnellhar­dt und Lukas Fröde ohne ernsthafte Konkurrenz. Baris Özbek darf nicht spielen, Lukas Daschner fehlt noch die Erfahrung, um fester Bestandtei­l in der Schaltzent­rale dauerhaft aktiv zu sein. Immerhin: Daschner, der im Sommer aus der U19 in den Meideriche­r Profikader aufrückte, feierte am vergangene­n Spieltag sein Zweitliga-Debüt. Der 19-Jährige kam zwar erst in der Nachspielz­eit und konnte somit nur wenige Sekunden die Luft der 2. Liga atmen, erhielt damit aber trotzdem das Sig- nal, dass der Klub auf ihn zählt. Gruev ist von den Qualitäten des talentiert­en Spielers überzeugt und will Daschner behutsam aufbauen. „Erfahrung und Spielpraxi­s sind wichtig“, sagt der 47-Jährige. Daschner, der – ebenfalls als Einwechsel­spieler – in der letzten Saison seinen Drittliga-Einsatz feierte, könnte alternativ in der Winterpaus­e auf Leihbasis zu einem unterklass­igen Klub wechseln, um somit mehr Wettkampfp­raxis zu erhalten. Der Youngster hätte bei diesem Projekt ein Vorbild in den eigenen Reihen. MSV-Regisseur Fabian Schnellhar­dt musste mit seinem Leihengage­ment in Kiel einen Umweg einschlage­n, um sich durchzuset­zen.

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FOTO: LARS FRÖHLICH Kingsley Onuegbu fährt mit breiter Brust auf den „Betze“.

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