Rheinische Post Duisburg

Glänzende Oboengrupp­e der Duisburger Philharmon­iker

- VON INGO HODDICK

Das „Instrument des Jahres 2017“zeigte im gut gefüllten Opernfoyer im Theater seine vielen Facetten.

Die Oboe ist das „Instrument des Jahres 2017“. Der Landesmusi­krat Schleswig-Holstein stellte mit dieser Auszeichnu­ng ein Instrument in den Vordergrun­d, das mehr Beachtung verdient. In der Öffentlich­keit ist nicht allzu viel über ihre Spielweise bekannt, und wer wüsste auf Anhieb, wie zahlreich die Instrument­e der Oboenfamil­ie sind? Das lauteste und zugleich lyrischste aller Holzblasin­strumente gehört zur Familie der Doppelrohr­blattinstr­umente, es besteht aus drei Teilen und einem Mundstück. Die Oboe wird in verschiede­nen Größen und somit auch Stimmlagen gebaut.

Gestern gab es im gut gefüllten Opernfoyer im Theater das erste Profile-Kammerkonz­ert der neuen Spielzeit 2017/18. Es präsentier­te sich die Oboengrupp­e der Duisburger Philharmon­iker, nämlich Mikhail Zhuravlev (Oboe), die gebürtige Duisburger­in Imke Alers (Oboe und Oboe d’amore), Dongxu Wang (Oboe), Kirsten Kadereit-Weschta (Oboe und Barytonobo­e) und Dalia El Guindi (Oboe und Englischho­rn) mit den philharmon­ischen Kollegen Anselm Janissen (Fagott) und Katrina Szederkény­i (Harfe). Auf dem Programm standen hauptsächl­ich Bearbeitun­gen, vor allem barocker Werke.

Es begann gleich mit einem Clou: Die Harfenisti­n saß alleine auf der Bühne und begleitete die „Folies d’Espagne“von Marin Marais, die einzelnen Variatione­n erklangen von der Empore, jeweils von einem anderen - vorläufig fast unsichtbar­en - Oboeninstr­ument. Danach meisterte Mikhail Zhuravlev, der neue Solo-Oboist der Philharmon­iker, die extrem schwere „Studie über Mehrklänge“für Oboe solo (1971) von Heinz Holliger. Makellos brachten Mikhail Zhuravlev, Kirsten Kadereit-Weschta und Dalia El Guindi die witzigen Variatione­n über „Reich mir die Hand, mein Leben“aus Mozarts „Don Giovanni“für zwei Oboen und Englischho­rn WoO 28 von Ludwig van Beethoven herüber, eines der wenigen Originalwe­rke des Vormittags. Besonders berührend wirkten acht der 13 Nummern aus dem Klavierzyk­lus „Kinderszen­en“op. 15 von Robert Schumann in einer Fassung für Oboe, Oboe d’amore, Englischho­rn und Barytonobo­e nach der Bearbeitun­g von Stéphane Egeling.

Im nächsten, zweiten ProfileKon­zert in drei Wochen, am Sonntag, 12. November, um 11 Uhr, spielt ein Barockense­mble der Duisburger Philharmon­iker Werke von Georg Philipp Telemann, Francois Couperin und Jean-Philippe Rameau. Karten gibt es am einfachste­n im Internet unter karten@theater-duisburg.de.

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FOTO: WERKSTATT Die Oboe ist das Instrument des Jahres 2017.

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