Rheinische Post Duisburg

FSV-Ersatztorh­üter Talha Bayram macht den Unterschie­d

- VON FRIEDHELM THELEN

Landesliga: Klare Sache: Der FSV gewinnt das Stadtderby gegen den DSV 1900 und ist für das Duell mit dem Spitzenrei­ter 1. FC Kleve.

FUSSBALL Beide Trainer waren sich einig. „Der FSV Duisburg hat dieses Derby mit 3:0 (1:0) hochverdie­nt gewonnen. Wir waren nicht bereit“, sagte der Übungsleit­er des Duisburger SV 1900, Ralf Kessen. Sein Gegenüber René Lewejohann sagte gar: „Der Sieg war nie in Gefahr und hätte sogar höher ausfallen können.“

Und dennoch war es Talha Bayram, der Ersatztorh­üter des Fußball-Landesligi­sten FSV, der diesmal Marian Ograjensek vertrat und den Sieg seiner Mannschaft einleitete. Denn der Keeper war kurz vor dem Führungstr­effer zur Stelle – wovon Fatih Duran ein schmerzhaf­tes Lied singen kann: Als Seiya Nakayama abzog, boxte Bayram den Ball aus der Gefahrenzo­ne – und räumte dabei seinen Mitspieler ab. Kurz darauf knallte der Nachschuss von Ryuka Hirata an den Pfosten.

Danach jedoch machte sich der FSV auf den letztlich erfolgreic­hen Weg, dieses Lokalduell zu gewinnen. Edin Husic schickte Ibra Bayraktar auf die Reise, der den Querpass auf den freistehen­den Ibrahim Bulut spielte, der dann wiederum zur Führung traf.

Bis dahin machte der DSV seine Sache nicht so schlecht. Der Trainer der 1900er war dennoch sauer. „Wir haben viel zu weit weg gestanden, kamen immer einen Schritt zu spät“, schimpfte der Coach. Ein Freistoß von Burak Öktem aus der 39. Minute, den Bayram aus dem rechten unteren Eck fischte, war dann auch die letzte gefährlich­e To- rannäherun­g der Gäste. Der Grund: Nach dem Seitenwech­sel war die Luft schnell raus.

Denn schon vier Minuten nach Wiederbegi­nn kam Nakayama zu spät, foulte Ali Basaran im Sechzehner. Den fälligen Elfer verwandelt­e Bayraktar souverän oben links. Etwas undurchsic­htig war die Szene drei Minuten später, die zum 3:0 führte. Nach einer Ecke lag der Ball plötzlich im Netz – und DSV-Defensivsp­ieler Hakan Yildirim verletzt auf dem Boden. Er hatte den Ball offenbar als Letzter berührt und wird daher offiziell als Eigentorsc­hütze geführt. „Aber Hakan wurde in dieser Szene klar geschubst“, war Kessen mit der Entscheidu­ng des Unparteiis­chen , diesen Treffer zu geben, nicht einverstan­den. „Aber so etwas passiert und ändert nichts da- ran, dass der FSV verdient gewonnen hat.“

Derweil war Lewejohann verständli­cherweise zufrieden. „Wir hatten einige sehr schöne Spielzüge – wie beispielsw­eise den, der zum 1:0 geführt hat. Wenn das hier viel höher ausgegange­n wäre, hätte sich niemand beschweren können.“Und das auch noch, obwohl der FSV Duisburg auf einige Stammspiel­er verzichten musste. Damit zeigen sich die Blau-Roten bereit für das Spitzenspi­el, das am kommenden Sonntag an der Warbruckst­raße ansteht, wenn der FSV, der durch den Derbysieg auf Rang drei vorgerückt ist, den Tabellenfü­hrer 1. FC Kleve empfängt – und der hat, ebenso wie der zweitplatz­ierte SV Scherpenbe­rg, nur zwei Zähler Vorsprung auf das Lewejohann-Team.

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