Rheinische Post Duisburg

Wölfe beißen gegen „Mädchen“des VfB

- VON SVENJA NÖLLEN

Regionalli­ga: Das erste Derby der Saison geht klar an die Wölfe Nordrhein. Die Rheinhause­r besiegen den Nachbarn aus Homberg mit 28:25. Wölfe-Trainer Molsner lobt den Einsatz seines Teams, Kollege Schürmann ist bitter enttäuscht.

HANDBALL Der eine Trainer klagte über „Mädchen-Handball“, der andere genoss den Derbysieg. Thomas Molsner gewann am Samstag mit den Wölfen Nordrhein in der Halle an der Krefelder Straße das Derby in der Regionalli­ga gegen Achim Schürmann und den VfB Homberg. Die Rheinhause­r setzten sich vor 700 Zuschauern mit 28:25 durch.

Bereits zur Pause lagen die Hausherren deutlich mit 12:7 vorne. Beide Teams schenkten sich dabei nichts und agierten am Rande des Erlaubten, so dass bereits vom Start weg echtes Derbyfeeli­ng aufkam – neun zu fünf Zeitstrafe­n, die meisten davon im zweiten Durchgang, sprechen da eine deutliche Sprache.

Die Wölfe erwischten den besseren Start und lagen nach gut achteinhal­b Minuten mit 4:1 vorne. Das bisher einzige Homberger Tor zu diesem Zeitpunkt hatte Mirko Krogmann nach einer knappen Minute erzielt – es sollte die einzige Gästeführu­ng im gesamten Spiel bleiben. Danach zeigten sich die VfB-Akteure im Angriff zu unsicher, sodass die Wölfe immer wieder durch Tempogegen­stöße zu einfachen Toren kommen konnten.

Auch im weiteren Spielverla­uf scheiterte­n die Homberger immer wieder an der eigenen mangelnden Torgefahr und an Wölfe-Torwart Sebastian Brysch. Erst in den letzten zehn Minuten des Duells konnten die Gäste sich noch einmal von zwischenze­itlich acht Toren Rückstand auf drei Tore Differenz herankämpf­en, während den Rheinhause­rn in der Schlusspha­se ein wenig die Puste ausging.

„Ich hatte das Gefühl, dass der VfB mit unserer 5:1-Deckung nicht richtig zurecht kam. So sind wir besser ins Spiel gekommen. Am Ende konnten wir mit unserem kleinen Kader das Niveau nicht mehr ganz halten, aber ich bin froh, dass wir den kleinen Abwärtstre­nd gestoppt haben. Und dass meine Jungs für ihr Engagement belohnt wurden“, sah Wölfe-Coach Thomas Molsner einen für die Moral wichtigen Sieg.

Die schlechten 50 Minuten brachten VfB-Coach Achim Schürmann dagegen richtig in Rage: „Ich habe wirklich nichts gegen Mädchenhan­dball. Aber es wirkte auf mich so, als hätten 50 Minuten Männer gegen Mädchen gespielt. Explizit ausnehmen will ich nur Jonas Rennings – der Junge hat sich wirklich aufgeriebe­n.“Schürmann vermisste die taktische Disziplin: „Die Mannschaft hat sich nicht an die unter der Woche besprochen­en Vorgaben gehalten. Wir haben das Spiel nicht in der Abwehr, sondern im Angriff verloren. Ich bin wirklich bitter enttäuscht.“

Auch Hombergs sportliche­r Leiter Bülent Aksen¸ war nach der Partie enttäuscht: „Den Wölfen gelten meine Glückwünsc­he. Sie haben verdient gewonnen. Aber das war nicht die Vorstellun­g, die ich vom Derby hatte. Ohne Achims Umstellung­en hätte es keine Ergebnisko­smetik mehr gegeben.“

Wie im letzten Jahr konnten die Rheinhause­r das erste Lokalderby in eigener Halle gewinnen. Im kommenden März bietet sich dem VfB dann die Gelegenhei­t, sich zu revanchier­en.

Wölfe Nordrhein: Brysch (1.-60.), Wilm – Julian Kamp (10), Schneider (6/3), Yannick Kamp, Molsner (je 4), Kirchner (3), Don Singh Toor (1) – Woyt, Sam Singh Toor, Tesch, Plaumann, Werner.

VfB Homberg: Denter (1.-13., 31.44.), Jäger (13.-30., 44.-60.) – Krogmann, Wink (je 5), Szymanowic­z (5/ 2), Rennings (4), Gernand (3), Upietz (2), Roschig (1) – ter Haar, Gatza, Wetteborn, Pagalies, Brunotte.

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