Rheinische Post Duisburg

Der digitale Wanderführ­er

- VON CHRISTOPHE­R TRINKS

Ralf Neuhäuser ist selbst begeistert­er Wanderer und setzt dabei intensiv sein Handy ein. In seinen Workshops „Wandern mit dem Smartphone“gibt er nützliche Tipps.

Wandern gehört zu den beliebtest­en Aktivitäte­n im Herbst – und dabei darf die richtige Ausrüstung nicht fehlen. Vor dem digitalen Zeitalter hieß das: Kompass, Landkarte, Wanderführ­er, GPS-Gerät und gegebenenf­alls eine Foto- oder Videokamer­a einpacken. Das alles fasst heutzutage das Smartphone zusammen. „Ich bezeichne es gerne als digitales Schweizer Taschenmes­ser, weil es so viele nützliche Dinge vereint“, sagt Ralf Neuhäuser. Er ist passionier­ter Wanderer und benutzt das Handy intensiv zur Hilfe. In seinen Workshops „Wandern mit dem Smartphone“gibt er einige Tipps und Empfehlung­en zu nützlichen Wander-Apps. Was muss man beachten? Um die Möglichkei­ten einiger Apps auszuschöp­fen, sollte man ein möglichst modernes Smartphone haben. Wer sich länger in die Natur wagt, dem empfiehlt Neuhäuser die Mitnahme eines portablen Akkuladege­räts. Eine „Power-Bank“mit 10.000 mAh reicht dabei für circa drei bis fünf Aufladunge­n. Neben ausreichen­d Energie benötigen viele Apps eine ständige Internetve­rbindung. Aber auch wenn im tiefsten Wald plötzlich die Netzverbin­dung verlorenge­ht, ist man selbst nicht gleich verloren. Die meisten Apps lassen sich durch vorheriges Speichern auch offline verwenden. Welche Apps gibt es? So eine App ist zum Beispiel „komoot“. Hierbei kann der Nutzer nicht nur aus einer Vielzahl von Routen wählen. Durch die topographi­sche Karte ist auch das „Tracking“möglich, welches die gewählten Wege per GPS exakt einzeichne­t. Die Karten können teilweise oder ganz für eine Nutzung ohne Internet abgespeich­ert werden. Angezeigt werden dabei nicht nur die Höhenunter­schiede, sondern auch die Beschaffen­heit des Wegs sowie die nächste Anbindung an den öffentlich­en Nahverkehr. Die erste Region ist kostenfrei, alle weiteren müssen kostenpfli­chtig freigescha­ltet werden. Das Besondere an der App ist das angeschlos­sene soziale Netzwerk, in der die Nutzer ihre Routen dokumentie­ren und sich von anderen inspiriere­n lassen können. Neuhäusers Touren sind dort unter seinem Profil „AppWandere­r“zu finden.

Wer zusätzlich zum Wandern ein Fan der GPS-Schnitzelj­agd „Geocaching“ist, für den empfiehlt sich die App „MotionX-GPS“. Neben der Karten- und Routenplan­funktion gibt diese App zusätzlich die genauen GPS-Koordinate­n des aktuellen Standortes an. Empfohlene Wanderwege? Als „App-Wanderer“hat Neuhäuser viele Routen in und um Düsseldorf erstellt. Dabei zieht es ihn besonders häufig zum Neanderlan­dsteig mit seinen 270 Kilometern an Wegen, zu denen es übrigens auch eine eigene App gibt. Urban lässt es sich laut Neuhäuser auch gut wandern. Inspiriert durch den Wander-Blog des „Düsselflan­eurs“Sebastian Brück, eignet sich dafür besonders der Weg der Düssel. „Von der Gabelung in Gerresheim bis zur Mündung am Rheinufer ist das eine ganz schöne Tagesetapp­e. Und auch wenn die Düssel teilweise überdeckel­t ist, kann man so die Stadt für sich neu entdecken“, sagt Neuhäuser. Oder wie wäre es mit Brückenwan­dern? Ein Spaziergan­g am Rhein ist nicht nur schön – überquert man dabei noch im Zickzack die Brücken, kommen dabei auch einige Kilometer zusammen.

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FOTO: ANNE ORTHEN Ralf Neuhäuser gibt Tipps für die App-Nutzung beim Wandern – hier an der Düsselmünd­ung.

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