Rheinische Post Duisburg

Kellers Spitzentea­m fordert Zebras

- VON DIRK RETZLAFF

Die „Eisernen“gewannen die letzten vier Ligaspiele der 2. Bundesliga. Dementspre­chend groß ist das Selbstvert­rauen. Unter Trainer Jens Keller entwickelt­en sich die Hauptstädt­er zu einem Spitzentea­m mit Potenzial für den Aufstieg.

FUSSBALL Das DFB-Pokalspiel von Bayer Leverkusen am Dienstag war für Ilia Gruev natürlich ein Pflichtter­min. Der Trainer des FußballZwe­itligisten hatte die Gelegenhei­t, den kommenden Liga-Gegner FC Union Berlin unter die Lupe zu nehmen. Der 47-Jährige sah nicht nur eine 1:4-Niederlage der Köpenicker, sondern eine Gästemanns­chaft, die so am Sonntag nicht in Duisburg antreten wird. Union-Trainer Jens Keller setzte auf Rotation und schonte einige Stammspiel­er. Neun „Neue“standen in der Startelf.

Vergebens war die Fahrt nach Leverkusen aus Sicht des Duisburger Trainers trotzdem nicht. Es gehe, so

„Union Berlin? Die werden aufsteigen“

Ilia Gruev

Trainer des MSV

Gruev, beim Gegnerstud­ium nicht nur um das Personal, sondern auch um das Spielsyste­m. Der MSV-Trainer erkannte ein 4-3-3-System. auf das er seine Jungs in Hinblick auf Sonntag nun vorbereite­n will. Zudem sah Gruev eine Mannschaft, die um jeden Meter kämpft. Egal, wen Union in Duisburg aufbieten wird: Der Teamgeist wird den Auftritt der Gäste prägen.

Mit „Eisern Union“kommt am Sonntag ein Aufstiegsa­spirant nach Duisburg. Schon in der letzten Saison stand die Tür zur Bundesliga für den Ostverein offen, Union lag zwischenze­itlich an der Tabellensp­itze, belegte am Ende aber mit sechs Punkten Rückstand auf den Relega- tionsrang nur Platz vier. Diesen Platz nimmt das Keller-Team aktuell auch ein – mit aufsteigen­der Tendenz. Zuletzt siegten die Berliner in der Liga viermal in Folge.

Union Berlin besetzt im Osten den Platz, auf dem sich der FC St. Pauli im Westen wohlfühlt. Alternativ, schrill, selbstbewu­sst – der etwas andere Verein, der marketingt­echnisch aber nahezu perfekt aufgestell­t ist. Die Grenzen zwischen Kult und Kommerz sind da fließend. Mit Jens Keller, der das Traineramt bei Union im Sommer letzten Jahres übernahm, erfuhr das Team einen kräftigen Schub und ist in allen Mannschaft­steilen stark besetzt. Im Angriff läuft vieles über Sebastian Polter, der bis zum Januar in der englischen zweiten Liga bei den Queens Park Rangers Streifen trug und in dieser Saison bei Union zu einer verlässlic­hen Offensivkr­aft aufstieg. Sechs Treffer und vier Assists gehen bislang auf das Konto des 26- Jährigen. Der Schwede Simon Hedlund ist mit vier Treffern ebenfalls ordentlich dabei. Im Mittelfeld ist Felix Kroos, der kleine Bruder des großen Toni Kroos, eine zentrale Figur.

Auch wenn Rudi Völler, Sportdirek­tor von Bayer Leverkusen, wie auch Ilia Gruev am Dienstag nicht die erste Berliner Garde gesehen hat, lehnte er sich trotzdem weit aus dem Fenster: „Die werden aufsteigen.“

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FOTOS: IMAGO(DPA Jens Keller (links) ist der Trainer von . Union Berlin – hier mit (von links) Christophe­r Trimmel, Philipp Hosiner und Dennis Daube
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