Heerdter besorgt über Zirkus-Pläne
Die mögliche Spielstätte für den Cirque du Soleil sorgt für Konfliktstoff.
(arl/ujr) Der Cirque du Soleil mit einem festen Theater in Düsseldorf: Diese Exklusiv-Nachricht hat am Wochenende bei RP Online und in den sozialen Netzwerken für viele Kommentare gesorgt. Die meisten Nutzer begrüßten die Überlegungen des kanadischen Unternehmens, in der Landeshauptstadt eine Dauerspielstätte zu betreiben. Es wird auch davon gesprochen, dass sie eine sinnvolle Ergänzung zu Apollo-Varieté und Capitol-Theater darstellen könnte.
Der mögliche Standort birgt allerdings Konfliktpotenzial: Der SimonGatzweiler-Platz in Heerdt wird von den Schützen und auch als Parkand-Ride-Platz genutzt. Im Schützenverein war die Nachricht am Wochenende das große Gesprächsthema, etliche Aktive im Brauchtum äußerten sich verärgert in den sozialen Medien. Schützenchef Andreas Bahners zeigt sich aber gesprächsbereit. Er sagt, ihm sei nicht klar, wohin die Schützen ausweichen sollen. „Bei allem Verständnis für den Zirkus brauchen wir einen Platz.“Er will abwarten, welchen Plan die Stadt vorlegt. Bahners könnte sich ein Miteinander auf dem Platz vorstellen, schließlich läuft das Schützenfest nur vier Tage im Jahr. „Vielleicht legen wir unseren Termin in eine Spielpause.“
Der andere Streitpunkt dürfte der Verkehr werden: Die Heerdter beklagen ohnehin eine Überlastung ihres Stadtteils. Der Vorsitzende des Bürgervereins, Clemens Sökefeld, findet die Ansiedlung des Zirkus an dieser Stelle daher „absurd“. „Die Leute wissen jetzt schon nicht, wo sie parken sollen“, sagt er.
Oberbürgermeister Thomas Geisel reist Ende dieses Monats nach Montréal, um in der Zentrale des Cirque du Soleil zu verhandeln. Die Kanadier hatten mehrere Standorte besichtigt und sich am Ende mit der Stadtspitze auf den Standort im Linksrheinischen als Favoriten geeinigt. An der Reise nach Montréal nehmen neben Vertretern der Stadtspitze auch Ratsleute teil: Weil die Politik möglichst früh mit am Tisch sitzen wollte, steigen auch Monika Lehmhaus (FDP) und Klaus Mauersberger (CDU) ins Flugzeug.