77 dunkle Tage sind für 06/95 vorbei
Bezirksliga: Genc Osman gewinnt das Duisburger Derby in Mündelheim mit 3:0 und belegt jetzt Rang drei in der Tabelle. Die Hamborner Zweitvertretung geraät derweil mit 2:6 bei der DJK St. Winfried Kray böse unter die Räder.
FUSSBALL Während der einst so lange unangefochtene Tabellenführer Blau-Weiß Mintard immer weiter abrutscht, liefert sich das Spitzentrio Überruhr, Vogelheim und Genc Osman auch nach dem 14. Spieltag der Fußball-Bezirksliga ein Kopfan-Kopf-Rennen in der Gruppe 3. Am anderen Tabellenende meldete sich Meiderich 06 nach zehn vergeblichen Anläufen mit dem dritten Saisonsieg zurück, während die zweite Garnitur von Hamborn 07 das halbe Dutzend in Kray kassierte. Vierlinden konnte erneut nicht gewinnen.
TuS Mündelheim – SV Genc Osman 0:3 (0:1): Im Duell am anderen Ende der Stadt fuhr Genc durch die Treffer von Tanju Acikgöz, Tamgac Kece und Metehan Gürbüz den sechsten Sieg in Folge ein, durch den die Neumühler weiterhin mit einem Punkt Rückstand am Führungsduo dran bleiben. „Wir hatten auch in der ersten Halbzeit schon einige gute Chancen“, musste Musa Celik allerdings fast bis zum Pausenpfiff warten, ehe Zählbares dabei heraus sprang. „Wir hatten dann einige heikle Phasen zu überstehen, in denen auch mal einer hätte durchrutschen können. Am Ende wäre aber auch noch ein höheres Ergebnis möglich gewesen“, meinte der Coach, der sich zur Pause selbst für den angeschlagenen Salih Altin einwechseln musste.
Für die TuS setzte es somit die vierte Niederlage in Folge, wodurch die Mündelheimer aus einst sicheren Gefilden allmählich den Blick auf die Gefahrenzone richten müssen, von der sie noch vier Zähler trennen. Immerhin hielten die Gastgeber lange die Null gegen den Favoriten. „Darauf lag auch unser Hauptaugenmerk“, ärgerte sich Frank Krüll entsprechend umso mehr, dass sich seine Kicker mit dem 0:1 kurz vor der Pause selbst um den Lohn brachten. „Da haben wir einmal gepennt“, so der Coach, „mit einem 0:0 wäre die zweite Halbzeit vielleicht anders gelaufen.“So musste die erneut ersatzgeschwächte TuS aufmachen, was Genc in die Karten spielte.
Rot-Weiß Mülheim – DJK Vierlinden 3:3 (1:1): Drei Partien wartet die DJK nun schon auf einen Sieg. Der wäre im Spiel beim 13. der Tabelle in den Augen von Almir Duric durchaus möglich gewesen – und das nicht nur, weil sein Team nach Treffern von Niko Koncic, Okan Yilmaz und Ivo Karabaic das Spiel nach zweifachem Rückstand zwölf Minuten vor Schluss in ein 3:2 gedreht hatte. „Wir haben in Mülheim unheimlich viele Chancen liegen lassen und hätten auch vor der Pausedurchaus schon vier Tore machen können. Mülheim kriegt einen Elfer und das war’s“, so der DJK-Coach. Mit zwei weiteren Treffern nach Standards ergatterte Rot-Weiß den Punkt.
DJK St. Winfried Kray – Hamborn 07 II 6:2 (2:1): „Am Ende sieht es so aus, als hätten wir eine ordentliche Klatsche gekriegt“, sagte Hans Herr nach dem halben Dutzend in Kray. „Der Sieg ist auch sicherlich verdient, aber es ist in einem lange offenen Spiel auch sehr unglücklich für uns gelaufen“, so der 07-Trainer. Angefangen mit zwei Sonntagsschüssen zum 2:0, weiter mit einem fragwürdigen Handelfmeter, der nach dem Anschluss von Mehmet Kilic und Ilker Pala zum 4:2 führte, über einen anschließend nicht gegebenen Handelfmeter für 07, bis zum nicht geahndeten Foul, aus dem das 5:2 resultierte. „So steht’s am Ende 2:6“, machte Herr seiner Elf bis auf die Chancenverwertung keine Vorwürfe.
Meiderich 06/95 – 1. FC Mülheim 3:2 (1:1): Nach geschlagenen 77 Tagen durfte Trainer Oliver Bähr mit seiner Truppe wieder das Gefühl eines Siegers genießen. Vor eigenem Publikum passierte 06 dies bislang sogar nur einmal am ersten Spieltag. „Es war gegen unsere Mülheimer Gäste nicht alles Gold, was glänzt“, gestand Bähr nach einem engen Spiel ein, in dem Styrum die 06-Führungstreffer von Tim Kaiser und Riccardo Nitto (2) in letzter Sekunde auch fast zum dritten Mal ausgeglichen hätte. „Aber es fühlt sich natürlich gut an und macht unsere Brust nach drei Remis in Folge noch breiter. Und natürlich war es ein enorm wichtiger Sieg.“Der FC liegt so fünf Zähler hinter Meiderich 06/95, das nun punktgleich mit dem ersten Verein auf einem Nichtabstiegsplatz ist.