Rheinische Post Duisburg

Dimmel wähnt sich im falschen Film

- VON THOMAS KRISTANIAK

Landesliga: Hamborn 07 geht gegen den Tabellenfü­hrer aus Scherpenbe­rg mit 0:5 unter.

FUSSBALL Der Oktober war mit einer Serie von drei Siegen in Folge ein zeitweise goldener für Fußball-Landesligi­st Hamborn 07, nun kehrt im Holtkamp jedoch wieder herbstlich­e Tristesse ein. Dem 0:3 vor Wochenfris­t in Kray ließen die Löwen eine 0:5 (0:2)-Heimpleite gegen Spitzenrei­ter SV Scherpenbe­rg folgen. Der Tabellenke­ller ist nun, auch angesichts der deutlich verschlech­terten Tordiffere­nz, wieder näher gerückt.

Trainer Armin Dimmel ging nach dem Abpfiff bedrückt vom Kunstrasen, auf den die Hamborner auch diesmal wieder aufgrund der Unbespielb­arkeit des Hauptplatz­es ausweichen mussten. „Ich bin enttäuscht von der Mannschaft. Die Körperspra­che hat mir nicht gefallen“, resümierte er. Dimmel verstand den Unterschie­d zwischen Anspruch und Wirklichke­it nicht: „Wenn ich sehe, wie die Jungs sich vor dem Spiel in der Kabine heiß machen, muss ich wenig später denken, dass ich im falschen Film bin.“

Auf dem Platz war von der erhofften Aggressivi­tät nämlich überhaupt nichts mehr zu sehen, was der Coach nur schwer nachvollzi­ehen konnte: „Wenn ich weiß, dass ich spielerisc­h schlechter bin, muss ich doch wenigstens in die Zweikämpfe kommen.“Doch die vielzitier­te „gesunde Härte“blieb aus – bezeich- nend, dass Schiedsric­hter Thibaut Scheer mit Kai Neul erst in der 63. Minute den ersten Hamborner verwarnte. Da war das Spiel beim Stand von 0:3 schon längst gelaufen – genau genommen war es das sogar bereits nach acht Minuten, als die Moerser in Führung gingen.

Als Schuldigen machte das Hamborner Trainerges­pann in dieser Situation Rechtsvert­eidiger Julian Grevelhörs­ter aus, der Scherpenbe­rgs Yasin Duman 16 Meter vor dem Tor unbedrängt zum Schuss kommen ließ, wofür sich dieser mit einer präzisen Platzierun­g in den rechten Winkel bedankte.

Der Tabellenfü­hrer aus Moers hatte in der Folge eindeutig Oberwasser, wenngleich große Chancen eher die Ausnahme waren. Doch beim Ausbau der Führung half Hamborn in Person von Keeper Dominik Schäfer kräftig mit: Nach einem scharf getretenen Freistoß des Ex-Hombergers El-Houcine Bougjdi von der rechten Seite hatte er den Ball sicher – und lief mit ihm dann rückwärts über die Torlinie. Ein Slapstick-Treffer, der das Selbstvert­rauen der Gastgeber noch weiter untergrub.

Die zweite Hälfte war kaum mehr als ein Schaulaufe­n für den Favoriten. Maximilian Stellmach erhöhte nach 58 Minuten auf 3:0. Erst jetzt traute sich Hamborn kurzzeitig mehr zu, wurde für die gesteigert­en Offensivbe­mühungen aber prompt mit einem Konter bestraft, den Almir Sogolj zum 4:0 abschloss. In der 80. Minute war es dann erneut Stellmach, der per Kopf den keineswegs zu hohen Endstand besorgte.

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