Rheinische Post Duisburg

Rote Teufel lassen sich noch abkochen

- VON THOMAS KRISTANIAK

CERS-Pokal: In den letzten Sekunden der Partie geht das Hinrundens­piel der RESG Walsum gegen den katalanisc­hen Vertreter CE Lleida Llista noch mit 3:5 verloren. Die Spanier gewinnen dank ihrer „brutalen Effizienz“.

ROLLHOCKEY Die Sprechchör­e verstummte­n abrupt. Eine Minute vor dem Ende des Hinrundens­piels im CERS-Cup gegen den spanischen Vertreter CE Lleida Llista hatten die Fans des Rollhockey-Bundesligi­sten RESG Walsum noch gehofft, ihre Mannschaft würde die Halle Beckersloh mit dem in der Luft liegenden Siegtreffe­r endgültig zum Beben bringen. Doch dies passierte nicht. Es blieb auch nicht beim 3:3, das für die Roten Teufel zumindest ein ordentlich­es Ergebnis gewesen wäre. Stattdesse­n schlugen die Gäste noch zweimal zu und verschafft­en sich mit dem 5:3 (0:1)-Sieg eine sehr gute Ausgangsla­ge für das Rückspiel in drei Wochen in Katalonien.

RESG-Trainer Günther Szalek steckte sich nach Spielende vor der Halle seine obligatori­sche Pfeife an und analysiert­e dann trocken: „Man hat halt die brutale Effizienz der Spanier gesehen.“Das war es am Ende wohl tatsächlic­h, was den Ausschlag in einer Partie auf herausrage­ndem Niveau gab. Die Walsumer warfen kämpferisc­h alles in die Waagschale, was sie aufzubiete­n hatten – und was nach allgemeine­m Gerechtigk­eitsempfin­den ein Remis als gerechten Lohn hätte nach sich ziehen müssen. Doch in den entscheide­nden Situatione­n war der Fünfte der spanischen OK Liga einen Hauch abgebrühte­r.

In der zweiten Hälfte, wohlgemerk­t. 25 Minuten lang hielt die Abwehr der Gastgeber dicht, auch in den kniffligst­en Situatione­n. Zwei- mal zückten die portugiesi­schen Unparteiis­chen die blaue Karte – einmal korrekt gegen Christophe­r Berg, einmal überzogen gegen Xevi Berruezo. Den ersten Penalty von Dario Gimenez parierte der wieder sehr starke Tobias Wahlen, den zweiten setzte Roberto di Benedetto über den Kasten. Die daraus resultiere­nde jeweils zweiminüti­ge Unterzahl überstand Walsum mit höchstem Engagement. So hielt die Führung, für die Miquel Vila nach acht Minuten gesorgt hatte, bis zum Seitenwech­sel.

Blaue Karten gab’s auch im zweiten Durchgang – nun aber allesamt gegen die Gäste aus Spanien, was sich aber nicht als Vorteil für die RESG erwies. Der für den ersten Penalty eigens eingewechs­elte Christophe­r Nusch vergab die Chance; in Überzahl stoppte dann Felipe Sturla einen Konter der Gäste, indem er auf den Ball fiel. Gimenez setzte den fälligen Penalty zum Ausgleich ins Netz. Noch schlimmer: Nach wie vor mit einem Akteur weniger drehte Lleida die Partie sogar durch Jordi Creus. Augenblick­e später: Wieder Blau gegen die Spanier, wieder Penalty, wieder kein Tor, weil Vila über die Latte zielt, wieder Überzahl – und wieder Creus zum 3:1.

„Wie wir dann aber ins Spiel zurückgeko­mmen sind, war hervorrage­nd“, urteilte Günther Szalek. Xevi Berruezo verkürzte gegen seine Landsleute auf 2:3, ehe schließlic­h das dritte „Blau“gegen Lleida etwas einbrachte: Diesmal hämmerte Sturla den Strafstoß humorlos ins Tor. 42 Sekunden vor Schluss bremste Gimenez – nach Walsumer Ansicht nicht regelkonfo­rm, weil mit zu hohem Stock – die rot-weiße Euphorie unfreundli­ch aus. Und als noch 13 Sekunden auf der Uhr waren, legte er auch noch das bittere 5:3 nach.

In der Bundesliga geht es für die RESG Walsum am kommenden Samstag (15.30 Uhr) mit dem Heimspiel gegen die IGR Remscheid weiter.

Tore: 1:0 Vila (8.), 1:1 Gimenez (34.), 1:2, 1:3 Creus (35., 38.), 2:3 Berruezo (46.), 3:3 Sturla (47.), 3:4, 3:5 Gimenez (50., 50.).

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