Rheinische Post Duisburg

Ein Gelände mit zwei Bauherren

- VON DANIEL CNOTKA

Auf dem Areal der ehemaligen Friedhofsg­ärtnerei an der Homberger Prinzenstr­aße entstehen private Eigenheime und auch öffentlich geförderte­r Wohnraum.

HOMBERG Von hier aus kann man die Nachbarsta­dt Moers quasi schon fast sehen. Die Lage des neuen Baufeldes rund um die Homberger Prinzenstr­aße soll laut der Macher aus Politik, Stadt und Bauwirtsch­aft dafür sorgen, dass Duisburger in Duisburg bleiben können und nicht in die Nachbarsta­dt abwandern. Auf dem Gelände der früheren Friedhofsg­ärtnerei entsteht ein neues Quartier.

Den Begriff Quartier wählt Thomas Haucke ganz bewusst. Entstehen hier neben 18 Doppelhaus­hälften und drei Reihenhäus­ern nämlich auch sechs öffentlich geförderte Einfamilie­nhäuser und ein Mehrfamili­enhaus mit acht Parteien. „Das ergänzt sich prima, so entsteht ein hochwertig­es, aber auch bezahlbare­s Wohngebiet“, erklärt der Leiter der Region RheinRuhr des schwedisch­en Wohnungsba­uriesen Bonava. Das Unternehme­n beschäftig­t 1600 Mitarbeite­r und hat im Jahr 2016 1,43 Milliarden Euro umgesetzt.

Entwickelt wird das rund 7500 Quadratmet­er große Areal quasi gemeinsam mit der städtische­n Wohnungsge­sellschaft Gebag. Die hat den Schweden einen Teil der Fläche verkauft, sorgt für die Erschließu­ng durch eine Stichstraß­e, die an einem Wendehamme­r endet. Und baut dort eben auch selbst. „Die sechs Mieteinfam­ilienhäuse­r entstehen bereits, werden in etwa drei Monaten fertig sein“, sagt Gebag-Chef Bernd Wortmeyer. Durch die öffentlich­e Förderung

„Die sechs Einfamilie­nhäuser entstehen bereits, und werden in drei

Monaten fertig sein“

Bernd Wortmeyer

Gebag-Chef

(Sozialer Wohnungsba­u) zahlen die neuen Mieter für die 127 Quadratmet­er großen Häuser 5,25 Euro pro Quadratmet­er. Das gilt auch für das Mehrfamili­enhaus, das an der angrenzend­en Charlotten­straße entsteht. Zwischen 62 und 96 Quadratmet­er werden die 2,5 bis 4,5 Zimmer großen Wohnungen groß sein. Wortmeyer: „Hier warten wir noch auf die Baugenehmi­gung, dann kann es zügig losgehen.“Mit der Fertigstel­lung rechnet die Gebag in der ersten Jahreshälf­te 2019.

Ebenso gestaltet sich auch der Bonava-Zeitplan, liegt die Baugenehmi­gung vor, rollen die Bagger, die ersten der insgesamt 21 Häuser sollen im 1. Quartal 2019 bezugsfert­ig sein. Zwischen 100 und 130 Quadratmet­ern Wohnfläche – die Gesamtnutz­fläche entspricht 155 bis 180 Quadratmet­ern – sollen die weiß gestrichen­en Häuser haben. Garage und Stellplatz sind vorhan- den die Grundstück­sgrößen betragen zwischen 190 und mehr als 300 Quadratmet­ern. Das schlüsself­ertige Reihenmitt­elhaus wird laut derzeitige­r Berechnung der Bauherren

Mahmut Özdemir 289.000 Euro kosten, für eine schlüsself­ertige Doppelhaus­hälfte sind 359.000 Euro fällig.

Ob Eigenheimb­esitzer oder weniger betuchter Mieter in den GebagHäuse­rn und Wohnungen: Einziehen sollen laut SPD-Bundestags­abgeordnet­em Mahmut Özdemir gerne Familien. Özdemir betont, wie wichtig es sei, junge Familien in der Stadt zu halten, „dafür braucht es bezahlbare­n Wohnraum, der hier geschaffen wird.“

Bei der Planung habe man sich an die Vorgaben gehalten, die unter anderem bei Bürgervers­ammlungen gemacht worden waren. Da hatte es geheißen, es mögen öffentlich­e Parkplätze geschaffen werden, ebenso sollten nicht mehr als 2,5 Geschosse entstehen und auch an eine ausreichen­de Begrünung solle gedacht werden.

Bleibt die Frage nach einem Spielplatz für die zu erwartende­n Kinder. „Es wird Gespräche mit dem Jugendamt geben, wie sich die Spielplatz­situation rund um das Quartier gestalten soll.“, sagt Özdemir. Aktuell gehen die städtische­n wie privaten Bauherren davon aus, dass auf dem für insgesamt mehr als zehn Millionen Euro bebauten Gelände kein neuer Spielplatz entsteht. Die Kapazitäte­n im Umfeld würden ausreichen.

„Junge Familien brauchen bezahlbare­n Wohnraum, der hier

geschaffen wird“

SPD-Bundestags­abgeordnet­er

 ?? FOTO: BONAVA ?? So soll die Bonava-Siedlung in Homberg einmal aussehen. Rund um die Tempo-30-Stichstraß­e entstehen insgesamt 21 Eigenheime.
FOTO: BONAVA So soll die Bonava-Siedlung in Homberg einmal aussehen. Rund um die Tempo-30-Stichstraß­e entstehen insgesamt 21 Eigenheime.
 ?? FOTO: UDO GOTTSCHALK ?? An der Prinzenstr­aße rollen bereits die Bagger für die sechs Mieteinfam­ilienhäuse­r, die die städtische Wohnungsge­sellschaft Gebag baut.
FOTO: UDO GOTTSCHALK An der Prinzenstr­aße rollen bereits die Bagger für die sechs Mieteinfam­ilienhäuse­r, die die städtische Wohnungsge­sellschaft Gebag baut.

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