Schiri und die RESG sind zu spät dran
Bundesliga: Gegen die IGR Remscheid setzt es bereits die zweite Niederlage im dritten Heimspiel.
ROLLHOCKEY Peter Thissen lief flott die Treppe auf der Tribünenseite der Halle Beckersloh hinunter. Es war genau 15.30 Uhr, also der Zeitpunkt, zu dem der Unparteiische ursprünglich schon auf dem Parkett hätte stehen sollen, wo sein Kollege Carsten Niestroy auf ihn wartete. Eine Fehlinformation des Schiedsrichteransetzers hatte ihn aber zum Spiel des TuS Düsseldorf-Nord gegen den SC Bison Calenberg fahren lassen. So konnte das Duell der Rollhockey-Bundesliga zwischen der RESG Walsum und der IGR Remscheid erst mit 20 Minuten Verspätung beginnen. Daran dürfte es allerdings nicht gelegen haben, dass die Roten Teufel mit dem 3:4 (0:1) schon die zweite Niederlage im dritten Heimspiel kassiert haben.
Es waren vielmehr mehrere krasse individuelle Fehler der Gastgeber, die den von ihren mitgereisten Fans lautstark unterstützen Bergischen den Weg zum Auswärtserfolg ebne- ten – und das Fehlen von Leistungsträger Sebastian Haas wollte Trainer Günther Szalek da auch gar nicht erst als Entschuldigung gelten lassen: „Die Mannschaft, die auf dem Feld stand, hätte ausreichen müssen, um das Spiel zu gewinnen.“
Insgesamt erwischte das Team des Rekordmeisters keinen guten Tag; vor allem das Passspiel ließ die gewohnte Präzision vermissen. Daraus resultierte auch das 0:1 in der 16. Minute, als IGR-Kapitän Yannick Peinke bei einem Konter in aller Ruhe Maß nehmen durfte und in die von RESG-Kapitän Tobias Wahlen etwas zu weit geöffnete rechte Ecke traf.
Nach dem Wechsel machte es dann mehrmals „pling“– oft genug, dass es Günther Szalek nicht mehr hören konnte. Miquel Vila, der unmittelbar vor dem Tor ein wenig verzweifelte, weil er und seine Mitspieler keinen Durchlass fanden, zog innerhalb einer Minute zweimal von der Mittellinie ab und traf erst die Latte, dann den Pfosten. Genauso erging es wenig später Xevi Berruezo mit dem Strafstoß nach dem zehnten Remscheider Teamfoul. Da stand es allerdings schon 0:2, weil Fabian Selbach nach einem abgeprallten Peinke-Schuss abgestaubt hatte.
Dennoch schien es, als sollte die RESG den längeren Atem haben. Felipe Sturla besorgte erst mit einem abgefälschten Schuss den Anschluss (39.) und dann mit einem im Nachschuss verwerteten Penalty den Ausgleich. Mitten in die Drangphase hinein fiel jedoch das dritte Remscheider Tor durch Daniel Strieder, eingeleitet durch einen Ballverlust von Nuno Rilhas (45.). Ein überflüssiges Sturla-Foul bescherte Remscheid kurz darauf einen Penalty, den Alexander Ober zum 2:4 verwandelte. Das sehenswerte 3:4 von Christopher Nusch kam – wie Peter Thissen – zu spät.
Tore: 0:1 Peinke (16.), 0:2 Selbach (29.), 1:2, 2:2 Sturla (35., 39.), 2:3 Strieder (45.), 2:4 Ober (46.), 3:4 Nusch (48.).