Eine nette Geste, zwei nette Trainer, ein gerechtes 2:2
FUSSBALL (the) Georg Mewes ist ein netter Kerl. Meist gut drauf, hat immer einen lustigen Spruch auf den Lippen. „Komm“, sagte er nach dem Spiel seines SV Hönnepel-Niedermörmter beim Duisburger SV 1900 zu seinem Gegenüber, Trainer Ralf Kessen, „das Unentschieden ist verdient.“Kessen widersprach nicht – was auch daran liegen könnte, dass er ebenfalls ein netter Mensch ist. Denn bei Mewes überwog offenbar die Freude über das glückliche 2:2 (1:1) in der Schlussminute im Fußball-Landesliga-Spiel, das für die Wanheimerorter eher zwei verlorenen Zählern als einem gewonnen gleichkam – zumal die Schwarz-Roten die Chance hatten, rechtzeitig auf 3:1 zu erhöhen. „Wir sind etwas schläfrig in die Partie gekommen“, sagte Kessen – und das nutzten die Gäste in der 21. Minute durch Murat Yildirim zum 0:1. Doch dann wachten die Hausherren auf und egalisierten bereits vier Minuten später durch den aufgerückten Außenverteidiger Kevin Kessen.
Nach der Pause hatten die 1900er das Spiel weitgehend im Griff, der Ball fand sich meist an einem Duisburger Fuß wieder – doch wirklich gefährlich wurde es für Hö-Nie zunächst selten. Auf der anderen Seiten kam das Team aus Kalkar nur selten nach vorne, dabei wurde es aber zweimal gefährlich. Denn in der 50. Minute stibitze sich Ahmed Can Simsek den Ball von Kessen, zog ab, aber verzog auch. Fünf Minuten später lag der Ball nach einem Schuss von Nils Hermsen im DSVNetz, der Treffer zählte aber zurecht nicht. Schiedsrichter Raffael Beier hatte zuvor wegen eines Fouls an 1900-Keeper Mo Sadiklar im Fünfmeterraum abgepfiffen. Drei Minuten später hatte Burak Yildirim, nach wie vor der Aktivposten im DSV-Mittelfeld, eine Chance, als er per Kopf nach einer Ecke knapp scheiterte.
Die Duisburger Führung begünstigte Hö-Nies Luca Plum, der nach einem langen Ball auf Emre Camdali diesen zwar gut zustellte, dabei aber den Ball mit der Hand spielte. Den Elfmeter von Murat Kara parierte der frühere Homberger Martin Hauffe zwar, war aber gegen Karas Nachschuss machtlos.
Bemerkenswert eine ausgesprochen sportliche Geste des Hö-NieSpielers Lukas Weiß, der auf Höhe der Mittellinie bemerkte, dass DSVAbwehrspieler Kevin Kessen seinen Schuh verloren hatte. Weiß spielte den Ball ins Aus, damit sich Kessen den Schuh wieder anziehen konnte – und wurde prompt von zwei seiner Mitspieler angemeckert. „Was haben wir damit zu tun?“, ranzte ihn ein Hönnepeler Spieler an. „Wir verlieren doch nicht, weil er sich den Schuh in Ruhe anziehen kann“, sagte Weiß. Er behielt Recht. In der Schlussminute gelang Hermsen mit einem abgefälschten Schuss das 2:2.