Freunds erstes Urteil: „Erschreckend“
Regionalliga: Nach Halbzeitführung sieht der neue Trainer des TV Aldenrade doch noch eine Niederlage gegen St. Tönis.
FRAUENHANDBALL Jörg Freund war noch etwas zurückhaltend in seiner Analyse. Erst kurz vor dem Regionalliga-Spiel des TV Aldenrade gegen die Turnerschaft St. Tönis war der 52-Jährige erstmals auf seine neue Mannschaft getroffen. „Nach einem Tag lässt sich noch wenig beurteilen“, sagte Freund. Das Gesehene beim 20:25 (14:12) versuchte der Nachfolger von Michael May dann aber doch irgendwie zu beurteilen und kam dabei zu dem Schluss: „Uns haben die Konzepte gefehlt. Das war schon erschreckend.“
Vor allem die offensive Deckungsvariante, mit der St. Tönis auf den zu Beginn starken TVA reagierte, stellte die Gastgeberinnen vor eine scheinbar unlösbare Aufgabe. „Ich hatte mich gefreut, als sie die Deckung umgestellt haben, das hatten wir uns erarbeitet und es ist eigentlich ein Geschenk. Leider haben wir die Räume überhaupt nicht genutzt“, haderte Freund, der zuvor eine gute erste Halbzeit seiner neuen Mannschaft gesehen hatte.
Aggressiv in der Deckung, treffsicher im Angriff – der TVA hatte den Gegner über weite Strecken im ersten Durchgang im Griff. Die Pausenführung war daher verdient. Nach dem Seitenwechsel zeigten die Duisburgerinnen ein anderes Gesicht. Den Gästen gelangen in den ersten knapp zehn Minuten fünf Tore in Folge. Aus einem 12:14 machten sie ein 17:14. Dass ihnen dabei eine frühe Zwei-MinutenStrafe gegen Carmen Feldmann auch in die Karten gespielt hatte, ließ Jörg Freund nur bedingt gelten: „Strafen gibt es häufiger im Spiel. Davon dürfen wir uns nicht so aus dem Konzept bringen lassen.“Die zunehmende Verunsicherung zeigte sich in zahllosen Szenen, in de- nen der TVA reihenweise Bälle herschenkte und sich die technischen Fehler häuften. Kurz vor Schluss hätte beim Stand von 18:22 vielleicht noch eine Wende gelingen können. Doch weder Regina Gensch (scheiterte am Torwart) noch Da- niela Getz (vergab einen Siebenmeter) konnten verkürzen. So machte St. Tönis alles klar.
TVA: Graef, Knorr – Ueffing (4), Getz (4/3), Gensch (3), Schulz, Strunz, Kaiser (je 2), Ludwig, Hüsken, Ahlendorf.