Duisburgerin findet Wurm im Backfisch
Eine Duisburgerin füttert ihren Sohn mit Backfisch – und entdeckt dabei nach eigenen Angaben zufällig einen sieben Zentimeter langen Wurm.
So schildert die Duisburgerin Tatjana K. den unangenehmen Fund: Die junge Mutter hatte nicht viel Zeit am Dienstagabend, es sollte ein schnelles Abendessen für die beiden Kinder geben. Die 33-Jährige wärmte für den dreijährigen Sohn und die sieben Jahre alte Tochter Backfisch in der Mikrowelle auf. Die Familie lebt in Großenbaum, Tatjana K. studiert in Essen Biologie auf Lehramt. Vielleicht hätte sie ihn übersehen, den kleinen Wurm, wenn sie nicht erst kürzlich an der Uni „Würmer durchgenommen hätte“, wie sie sagt.
Tatjana K. fütterte ihren Sohn und sah den Wurm auf der Gabel zwischen dem Fisch. „Gerade noch rechtzeitig“, sagt sie. Das Abendessen war trotzdem gelaufen, die Kinder ekelten sich erst, später wollte die Siebenjährige sich den Wurm dann doch noch genauer ansehen. „Wir haben ihn dann noch obduziert“, sagt K. und lacht. Ihrer Meinung nach war es weder ein Band-, noch ein Mehlwurm, sondern ein Parasit, da der Körper des etwa sieben Zentimeter langen Wurms transparent war.
Auch wenn sie einen Tag nach dem speziellen Abendessen gelassen wirkt und „keinen Skandal aus der Sache machen will“, so möchte sie auch nicht einfach nichts tun. „Das darf einfach nicht passieren“, sagt sie. Den Fisch hat sie im Supermarkt gekauft, er ist von „Nordsee“. Sie hat das Unternehmen angeschrieben und auch eine Nachricht an „Foodwatch“geschickt. Der Verein setzt sich mit den Rechten von Verbrauchern und der Qualität von Lebensmitteln auseinander.
Nordsee habe sich bei ihr entschuldigt. „Sie haben mich gebeten, ihnen die Verpackung zu schicken, damit sie sich um die Sache kümmern können“, sagt sie. „Foodwatch“hat ihr geraten, sich an eine Lebensmittelbehörde in Duisburg zu wenden. Tatjana K. sagt: „Wenn man kein geschultes Auge hat, erkennt man so einen Wurm nicht direkt, ich will einfach nicht, dass die Sache unter den Tisch fällt.“
Eine Sprecherin des Unternehmens Nordsee mit Sitz in Bremerhaven teilt auf Anfrage unserer Redaktion mit: „Wir bedauern, dass unser Backfisch Ihre Leserin nicht in der gewohnten und zu erwartenden Qualität erreicht hat.“Als Hersteller „exzellenter Fischfeinkostproduk-
„Wir beziehen unsere Rohwaren ausschließlich bei vertrauenswürdigen, zertifizierten
Lieferanten“
„Wenn man kein geschultes Auge hat, erkennt man so einen Wurm nicht direkt“
Tatjana K.
Biologie-Studentin
te“sei sich das Unternehmen der Verantwortung gegenüber seinen Kunden bewusst und setze daher alles daran, nur erstklassige Waren auszuliefern.
„Wir beziehen unsere Rohwaren ausschließlich bei vertrauenswürdigen, zertifizierten Lieferanten, mit denen wir in engem Kontakt stehen“, sagt die Sprecherin. Wie der Wurm in den Fisch gelangt ist, soll nun mittels „wirksamen Sonderprüfungen“herausgefunden werden.
Bei der Duisburger Familie wird es jedenfalls erst einmal für eine sehr lange Zeit keinen Backfisch mehr zum Abendessen geben, wie Tatjana K. sagt.