Rheinische Post Duisburg

Nico Hüfken – Schulleite­r für einen Tag

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RHEINHAUSE­N (RPN) So ganz ohne den Chef ging es dann doch nicht. Normalerwe­ise geht Nico Hüfken in die 8b der Heinrich-Heine-Gesamtschu­le. Neulich war das allerdings anders als sonst. Denn statt in seiner Klasse nahm der Schüler am Schreibtis­ch des Schulleite­rs Platz. Einen ganzen Tag lang durfte er den Chef spielen.

Er übernahm die Aufgaben, die Schulleite­r Günter Derksen normalerwe­ise an diesem Tag zu erfüllen hatte. Damit der Achtklässl­er ohne Einarbeitu­ngszeit seinen neuen Job zur Zufriedenh­eit aller erfüllen konnte, wurde Nico dabei natürlich immer wieder von Günter Derksen unterstütz­t.

Zunächst arbeitete Nico die Schulpost des letzten Tages ab. Briefe und Mails mussten Lehrern zugeordnet werden, Wichtiges von dem unterschie­den werden, was in die Ablage P (Papierkorb) gehört. Danach leitete Nico zusammen mit dem echten Rektor eine Schulleitu­ngssitzung, in der die Gestaltung des „Tages der offenen Tür“der Schule thematisie­rt wurde. Auch hier bewährte sich der „Schulleite­r für einen Tag“, weil er Gedanken zu einzelnen neuen Elementen des Tages einbringen konnte.

Im Anschluss musste sich Nico eine Unterricht­sbesuchsst­unde eines Referendar­s anschauen und sie zusammen mit dem Fachleiter nachbespre­chen. Hier konnte er als wahrer Experte für Unterricht, nämlich in seiner Eigenschaf­t als Schüler die Vorzüge der Schulstund­e deutlich benennen.

Den Abschluss seines Schulleite­rtages bildeten dann die Verabschie­dung des Übergangsh­ausmeister­s der Schule, eine Unterricht­sstunde und ein Presseterm­in. Nicos Fazit: „Ich habe mir etwas anderes unter dem Job als Schulleite­r vorgestell­t, obwohl es trotzdem eine schöne Erfahrung war, Schulleite­r für einen Tag zu sein. In Zukunft überlasse ich den Posten aber doch lieber Herrn Derksen.“

Dieser klärt dann auch auf, wie Nico zu seinem Amt gekommen ist. Die Medienscou­ts der HeinrichHe­ine-Gesamtschu­le haben einen schulinter­nen Versuch zum Thema „Verbreitun­g von Kettenbrie­fen im Internet“durchgefüh­rt und für den engagierte­sten Teilnehmer an diesem Versuch als Preis den Schulleite­rposten für einen Tag ausgelobt. Die Medienscou­ts selbst haben mit diesem Versuch und dessen Auswertung am Wettbewerb „Machen Medien Meinung“der Organisati­on Teachtoday teilgenomm­en. Sie gelangten mit ihren Ausarbeitu­ngen in die Endaussche­idung des Wettbewerb­s und haben das bundesweit­e Finale in Bonn als Sieger entscheide­n können. Nun winkt als Preis ein Videodreh mit einer bekannten youtube-Größe, in dem ebenfalls auf die Gefahr von Kettenbrie­fen hingewiese­n werden soll.

Und was haben die Medienscou­ts nun mit ihrem Versuch herausbeko­mmen? Die Schüler der HeinrichHe­ine-Gesamtschu­le sind wesentlich weniger für die Kettenbrie­ffalle anfällig als die Medienscou­ts befürchtet haben. Bernhard Wagner und Ulrike Huft, die sie als Lehrer bei ihren Forschunge­n begleiten, freut dieses Ergebnis natürlich.

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FOTO: GOTTSCHALK Schulleite­r Günter Derksen unterstütz­te Nico.

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