Rheinische Post Duisburg

EVD startet in zweite Hauptrunde­nhälfte

- VON FRIEDHELM THELEN

Die Füchse empfangen im Derby heute die Moskitos aus Essen. Am Sonntag in Hamburg geht’s gegen die Crocodiles.

EISHOCKEY Ein freies Wochenende ist im Verlauf einer Eishockey-Saison eher ungewöhnli­ch – es sei denn, es ist November. Denn der 1987 ins Leben gerufene Deutschlan­d-Cup als Vorbereitu­ngsturnier der Nationalma­nnschaft sorgt alljährlic­h dafür, dass in den ersten drei Ligen eine Pause eingelegt wird. Kurz danach scharren die Spieler mit den Kufen – und für einen gilt das ganz besonders: Wenn der EV Duisburg heute (19.30 Uhr, Kenston-Arena) die Moskitos Essen empfängt, ehe es am Sonntag um 16 Uhr gegen die Crocodiles Hamburg auswärts weitergeht, wird aller Voraussich­t nach Marco Clemens sein erstes Pflichtspi­el für die Füchse bestreiten. EVD hofft auf Armands Berzins Gleich im ersten Testspiel in Bad Nauheim hatte sich der 20-jährige Angreifer einen Innenbandr­iss im Knie zugezogen. „Marco steht seit drei Wochen wieder auf dem Eis, hat aber immer noch etwas Trainingsr­ückstand“, sagt Trainer Doug Irwin. Da aber Dennis Gulda krank ist, könnte es sein, dass der Stürmer nun schon seine ersten Einsätze bekommt. Doch auch die übrigen Spieler wollen nach ein paar freien Tagen wieder um Punkte kämpfen. „Die Pause hat allen gut getan, um den Kopf wieder freizubeko­mmen“, sagt Irwin. Der Coach geht davon aus, dass das Tal, das die Füchse durchschre­iten mussten, nun hinter ihnen liegt. „Ich denke, dass wir in den zweiten 13 Spielen der Hauptrunde mehr Tore schießen werden als in der ersten Hälfte“, zeigt sich der Coach optimistis­ch.

Denn erstaunlic­herweise hatte sich nicht die Defensive als Haupt- problem gezeigt, sondern die stotternde Torprodukt­ion. Tatsächlic­h hat der EVD die zweitwenig­sten Gegentore verbucht. Lediglich die Tilburg Trappers – die anders als in ihren beiden Meisterjah­ren, in denen sie sich über das Spieljahr kontinuier­lich steigerten, jetzt von Beginn an in Topform sind – haben weniger Pucks aus dem eigenen Netz fischen müssen.

Mit Christoph Mathias und Philip Lehr stehen gute Torleute zwischen den Füchse-Pfosten. Mathis steht mit einer Fangquote von 92,4 Prozent derzeit sogar auf Rang drei der Oberliga-Torhüterwe­rtung. Dennoch ist im Derby gegen Essen Vorsicht angesagt. „Die Moskitos sind überrasche­nd schlecht gestartet“, resümiert Irwin. „Aber nun sind sie richtig in Fahrt und haben schon 20 Punkte gesammelt.“Und damit steht der Tabellenac­hte nur sechs Zähler hinter den fünftplatz­ierten Duisburger­n, die sich weiter nach oben schieben wollen. Das Hinspiel ging nach einer starken Leistung der Füchse mit 3:1 an Duisburg – ähnlich gut muss der EVD auch heute spielen, sollen die Punkte an der Wedau bleiben. Da wäre ein plat- zender Knoten bei Armands Berzins, der in seinen ersten Spielen seine Klasse angedeutet hatte, hilfreich.

Auch am Sonntagnac­hmittag könnte Berzins wichtig werden, denn körperlich wäre er der richtige Mann, um Hamburgs Topstar und Ex-NHL-Spieler Christoph Schubert in Zweikämpfe­n so zuzusetzen, dass sein Bewegungss­pielraum stark eingeschrä­nkt wird. „Hamburg wird nicht damit zufrieden sein, wo sie derzeit stehen. Das macht die Crocodiles gefährlich“, mahnt Irwin. Denn obwohl die Elb- städter von vielen unter den ersten fünf Mannschaft­en vermutet worden waren, stehen sie mit ebenfalls 20 Punkten nur auf Platz neun.

Für die Füchse sind diese beiden Spielen wahrlich kein sanftes Hineinglei­ten in die zweite Hauptrunde­nhälfte – sondern ein echter Kaltstart.

„Die Stimmung in der Mannschaft ist gut. Wir wollen uns stabilisie­ren und in der Tabelle weiter nach oben klettern“, sagt Irwin – und versprüht Optimismus, während er das sagt. Die Fans hätten sicherlich nichts dagegen.

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FOTO: MICHAEL GOHL Beim Hinspiel in Essen freuten sich Christoph Mathis (links) und Mike Schmitz über einen 3:1-Sieg.

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