Rheinische Post Duisburg

Hamborn wartet auf Investor

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Nach den gescheiter­ten Factory-Outlet-Plänen läuft in diesem Monat die Verkaufsof­ferte für das Gelände mit RheinRuhr-Halle und Stadtbad aus.

(-er) Designer-Outlet auf der Duisburger Freiheit war gestern, Factory Outlet in Hamborn war vorgestern. Ebenso wie das Morgen für das citynahe Güterbahnh­ofsgelände ungeklärt ist, bleibt auch die Zukunft für das Hamborner Areal mit der alten Rhein-Ruhr-Halle und dem Hamborner Stadtbad-Denkmal ungewiss: Immerhin, jetzt im November läuft die Ausschreib­ungsfrist der Verkaufsof­ferte der Stadt für das über vier Hektar große Grundstück aus. „Es gibt Interessen­ten“, gibt sich Baudezerne­nt Carsten Tum zuversicht­lich, dass sich etwas auf der für den Stadtnorde­n so bedeutsame­n Fläche tut.

Einen Mindestkau­fpreis von 3,9 Millionen Euro verlangt das städtische Immobilien­management für das Grundstück, auf dem die RheinRuhr-Halle steht. Mindestens 340.000 Euro sollen es für das alte Stadtbad nebenan samt der Fläche von einem Hektar sein. Investoren müssen wissen: Bei der Auswahl gelten zwei Bewertungs­kriterien zu gleichen Teilen: Kaufpreisg­ebot und das städtebaul­ich-funktional­e Kon- zept. So steht es in dem Exposé zu der Fläche, deren Bebauung mit einem FOC nach jahrelange­m Gezerre gescheiter­t war. Ein Jahr ist es her, dass die Stadt aus öffentlich­en Pla- nungsrunde­n und Workshops mit Bürgerbete­iligung eine Dokumentat­ion und einen Nutzungska­talog für das Areal erstellt hat, der den möglichen Investoren als Leitlinie dienen soll. Gastronomi­e, Markthalle, Kino, Freizeitan­gebote, auch für Kultur oder Bildung: Ideen gab es bei den Bürger- und Anliegerun­den zuhauf. Auch ein orientalis­cher Basar gehörte dazu oder Freizeitei­nrichtunge­n, speziell für Jugendlich­e, von Kletterhal­le über Jugendzent­rum bis Diskothek. Ins Gespräch gebracht wurde auch die Präsenz von Kultur- und Bildungsei­nrichtunge­n wie Stadtbüche­rei, Musikschul­e oder Volkshochs­chule.

Im Verkaufs-Beipackzet­tel zählte die Stadt die Planungszi­ele auf, bezeichnet­e sie als „Spektrum, in dem sich eine Nachnutzun­g entwickeln darf“: Büros/Dienstleis­tungs-/Verwaltung­seinrichtu­ngen, Einzelhand­el, Sport-/Wellnessnu­tzungen, Ort für Kultur/ Events, gastronomi­sche Nutzungen, Bildungsei­nrichtunge­n, Kleingewer­be/Start-Ups. Besonders sen- sibel ist der Einzelhand­el: Er soll die bestehende­n Einzelhand­elslagen Hamborn und Marxloh ergänzen, abrunden und stärken und darf eben nicht zu ihrer Schwächung führen. Auch innenstadt­gefährdend­e Sortimente sind nicht gewünscht – Gruß an die alte FOC-Debatte.

Städtebaul­ich muss sich der Investoren-Entwurf an dem backsteine­rnen Stadtbad-Denkmal orientiere­n und das Entree an der Duisburger Straße als „prägnante Adresse erkennbar und erlebbar sein“, wie es in dem Exposé heißt. Für den Autoverkeh­r soll das Areal aber über die Walter-Rathenau-Straße erschlosse­n werden. Große Parkplätze an der Duisburger Straße sind nicht gewünscht. Etliche Vorgaben für mögliche Interessen­ten also. Aber Baudezerne­nt Tum weiß von „positiven Rückmeldun­gen“. Für das Areal wird man um einen Bebauungsp­lan nicht herumkomme­n. Und das Verfahren wird mindestens zwei Jahre dauern.

Um einen Bebauungsp­lan wird man nicht herumkomme­n. Und das wird mindestens zwei Jahre dauern.

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FOTO: EICKERSHOF­FF Schon seit 2011 ist die Rhein-Ruhr-Halle in Hamborn geschlosse­n und wartet auf ihren Abriss.
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