Rheinische Post Duisburg

MSV: Endlich Herr im eigenen Haus

- VON DIRK RETZLAFF UND SVEN KOWALSKI

MSV-Mittelfeld­spieler Fabian Schnellhar­dt spricht über taktische Ausrichtun­gen und den Lernprozes­s der Mannschaft. Sein Kollege Lukas Fröde freut sich über seinen ersten Heimsieg seit September 2016.

Endlich ein Heimsieg. Das sagten sich am Sonntag nach dem 3:0-Erfolg über den FC Erzgebirge Aue nicht nur die Fans und die Verantwort­lichen des Fußball-Zweitligis­ten MSV Duisburg. Lukas Fröde freute sich einen Ast ab. Der Mittelfeld­spieler beendete eine viel längere Durststrec­ke. Zuletzt erlebte er als aktiver Spieler am 24. September 2016 einen Heimsieg.

Damals kam Fröde in der Nachspielz­eit des Bundesliga-Spiels zwischen Werder Bremen und dem VfL Wolfsburg (2:1) als Einwechsel­spieler zum Einsatz. Es folgte für den Mittelfeld­mann eine lange Talsohle. Bis zum Jahresende erlebte er weder bei den Bremer Bundesliga-Cracks noch in der Drittliga-Mannschaft Werders ein Erfolgserl­ebnis. In der Winterpaus­e wechselte er zu den Würzburger Kickers in die 2. Liga und erlag bei den Franken einem Heimfluch. Die Kickers konnten keines ihrer acht Rückrunden­spiele gewinnen.

Nun klappte es in Duisburg immerhin im siebten Anlauf. Fröde kann sich auch gleich auf das nächste Heimspiel am 2.Dezember gegen die SpVgg Greuther Fürth konzentrie­ren, die nächste Dienstreis­e der Belegschaf­t nach Regensburg am kommenden Wochenende wird der 22-Jährige nicht mitmachen, da er gelbgesper­rt ist. Das hat zur Konsequenz, dass Frödes Partner im Mittelfeld, Fabian Schnellhar­dt, am Samstag einen anderen Kollegen – vermutlich wird das Tim Albutat sein – an seiner Seite haben wird.

Auch Schnellhar­dt, der zuletzt am 20. Mai beim 5:1-Sieg über den FSV Zwickau mit seinen Duisburger Kollegen einen Heimerfolg feierte, war nach dem Spiel sichtlich erleichter­t, dass der MSV den Heimfluch besiegen konnte: „Wir haben zwei Wochen darauf trainiert und 90 Minuten lang darauf hingearbei­tet, mit den Fans den Heimsieg feiern zu können.“

Schnellhar­dt war froh, dass der MSV in der zweiten Halbzeit zum ersten Mal in einem Heimspiel in dieser Saison das Regiment auf dem Platz übernehmen konnte. „Der Spielaufba­u ist immer das Schwierigs­te am Fußball, das Heft selbst in die Hand zu nehmen. Reagieren ist immer einfacher als Agieren.“

Am Sonntag zahlte sich aus Duisburger Sicht die Geduld aus, das Spiel in der ersten Halbzeit war zäh, der Spielaufba­u lief vorrangig über die beiden Innenverte­idiger Dustin Bomheuer und Gerrit Nauber, die zentralen Mittelfeld­spieler fanden kaum Zugriff auf das Spiel. „Sich hinten die Bälle rumzuspiel­en, ist zwar relativ einfach, sieht auch manchmal schön aus, bringt aber im Endeffekt nichts. Denn wir müssen versuchen, in die Zwischenrä­ume zu kommen, nicht nur die Sechser, sondern alle Spieler. Vor allem in der zweiten Halbzeit haben wir dann die Konter und die Räume, die uns geboten wurden, sehr, sehr gut ausgespiel­t“, gab Fabian Schnellhar­dt Einblicke in die Duisburger Taktikwelt. Entscheide­nd: Der MSV behielt gegen sehr defensiv ausge- richtete Auer, die zwischenze­itlich mit einem 6-3-1-System agierten, die Ruhe und nutzte im richtigen Moment die Ballverlus­te des Gegners. Schnellhar­dt: „Wir haben die Dinger dann sehr entschloss­en und konzentrie­rt herausgesp­ielt.“So freute sich Fabian Schnellhar­dt am Ende über einen „hochverdie­nten und auch guten Heimsieg“.

Der MSV kletterte am Sonntag auf den achten Tabellenpl­atz – der Lohn für eine Serie mit fünf Spielen ohne Niederlage. Für Fabian Schnellhar­dt ist das ein Ergebnis eines Lernprozes­ses: „Wir haben viel an uns gearbeitet. Am Anfang haben wir Lehrgeld bezahlt. In den ersten Spielen haben wir auch viel Lob bekommen dafür, dass wir offensiv gut gespielt haben. Aber wir haben uns dann auch etwas blauäugig auskontern lassen. Jetzt wissen wir genau, was unsere Stärken sind. Aus einem kompakten Abwehr- und Mittelfeld­pressing Bälle zu gewinnen, und dann schnell nach vorne umzuschalt­en.“

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FOTO: IMAGO MSV-Mittelfeld­spieler Fabian Schnellhar­dt (links) verfolgt hier den früheren Duisburger Christian Tiffert.

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