Rheinische Post Duisburg

Ein „Traumgrund­stück“wird saniert

- VON JAN LUHRENBERG

Die Gebag hat das Gelände der ehemaligen Theisen Kabelwerke in Hochfeld gekauft. Auf dem großen Grundstück soll ab 2020 vor allem Wohnraum entstehen. Die Verantwort­lichen sehen in dem Projekt eine Aufwertung für den Stadtteil.

Die Duisburger Wohnungsge­sellschaft Gebag hat das Gelände der ehemaligen Theisen Kabelwerke in Hochfeld gekauft. Das kommunale Immobilien­unternehme­n stellte gestern im Rahmen eines Rundgangs über das Gelände die Möglichkei­ten und Pläne für den Umbau des Grundstück­s an der Musfelders­traße vor. Ziel sei es, eine langfristi­ge städtebaul­iche Aufwertung des Geländes zu erreichen. „Wir wollen an der Stelle strategisc­he Wohnbauflä­chenentwic­klung betreiben“, fasst Bernd Wortmeyer, Geschäftsf­ührer der Gebag zusammen, der in dem Gelände ein „Traumgrund­stück für Städtebauf­örderung“sieht.

Schon seit einigen Jahren werden auf der rund 18.000 Quadratmet­er großen Fläche keine Kabel mehr produziert. Das Gelände wird hauptsächl­ich gewerblich genutzt. Auf ihm befinden sich heute unter anderem eine Abteilung des TÜV, kleine Werkstätte­n, ein Kfz-Betrieb für Oldtimer sowie ein Betrieb, der Planen für Lkw herstellt. Hinzu kommen diverse Lager, Büros und Stellplätz­e für Kraftfahrz­euge. „Diese Nutzung ist zu schade für das Grundstück“, sagt Wortmeyer.

Das möchte die Gebag in Zusammenar­beit mit der Stadt nun ändern. Mitte Oktober ist der Kaufvertra­g unterschri­eben worden. Der Kauf des Areals, das bis zuletzt noch im Besitz der Familie Theisen gewesen ist, wird durch das Eigenkapit­al des Immobilien­unternehme­ns und einem Bankkredit finanziert. Wie hoch der Kaufpreis war, darüber wird Stillschwe­igen bewahrt.

In wenigen Wochen, am 1. Januar, geht das Gelände in den Besitz der städtische­n Tochter über. Von Anfang bis Mitte 2018 soll ein städtebaul­icher Wettbewerb ausgeschri­eben werden. Die Frage, was mit dem Grundstück in Zukunft passiert, ist somit von den verschiede­nen Entwürfen abhängig, die im Zuge des Wettbewerb­s eingereich­t werden. „Wir treffen dann eine Auswahl, die am besten für die Fläche ist“, betont der Gebag-Geschäftsf­ührer, der einen kleinen Einblick in die Planung gibt. Das Immobilien­unternehme­n versucht, vor allem Wohnraum und eine Kindertage­seinrichtu­ng dort zu realisiere­n.

Bei der Realisieru­ng von neuen Projekten muss berücksich­tigt werden, dass Teilen des Grundstück­s noch gearbeitet wird. „Die Mietverträ­ge laufen in den nächsten zwei bis drei Jahren aus“, gibt Wortmeyer an. „Erst wenn diese Verträge ausgelaufe­n sind oder gekündigt werden, kann mit dem Bauvorhabe­n begonnen werden.“Die Hallen und Gebäude sollen dann ab 2020 abgerissen werden.

Der Plan der Gebag sieht darüber hinaus vor, auch die Bebauungen am Rand des Geländes zu erwerben, die derzeit noch in privater Hand sind. So könnte das zur Verfügung stehende Gelände um 10.000 Qua- dratmeter erweitert werden. Auch Stadtentwi­cklungsdez­ernent Carsten Tum hält es für wichtig, die Randbebauu­ng am alten Kabelwerk zu erschließe­n: „Dadurch könnte man ein weitreiche­ndes Quartier entwickeln, das einen offenen Charakter hat.“

Tum freut sich über die Perspektiv­en, die sich auf dem großen Areal bieten. „Mit der Überplanun­g dieses Geländes rücken wir Hochfeld näher an die Innenstadt heran“, glaubt er. Das würde den Stadtteil Hochfeld aufwerten und beleben.

Oberbürger­meister Sören Link ist ebenfalls von der Idee überzeugt, das Grundstück an der Musfeldstr­aße umzugestal­ten. „Das Projekt zeigt, dass hier Stadtentwi­cklung aktiv betrieben wird“, sagt er. Das sei auch nötig. Schließlic­h sei der Wohnbestan­d in Duisburg zu 75 Prozent vor 1970 erbaut und folglich sanierungs­bedürftig. „Dabei ist es wichtig, die Stadt nicht nur mit Neubauten zu verdichten“, erklärt Link. Der Altbestand müsse allerdings saniert werden.

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RP-FOTO: CHRISTOPH REICHWEIN
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ARCHIVFOTO: KÖPPEN Stadtentwi­cklungsdez­ernent Carsten Tum.
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Gebag-Geschäftsf­ührer Bernd Wortmeyer.

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