Weihnachtsaktion: Sammeln für ein bitterarmes Land
HOMBERG (dc) Es sind dramatische Bilder, die Josef Jahrmarkt und weitere Mitglieder der Homberger Kirchengemeinde St. Peter im März im westafrikanischen Senegal gemacht haben: Menschen und Tiere suchen auf einer Müllhalde nach verwertbaren Sachen. Reste von Lebensmitteln oder Gegenstände, die verkauft werden können. Die Katholische Kirchengemeinde hilft seit Jahren mit Spenden im Senegal, wir berichteten immer wieder darüber. So wird auch im Rahmen der Weihnachtsaktion 2017 wieder für die Senegalhilfe gesammelt.
Regelmäßig reist eine Gruppe um Josef Jahrmarkt nach Westafrika, er berichtet unter anderem davon, dass der Senegal schon lange als ein sicheres Herkunftsland gelte, trotzdem hätten im Jahr 2015 über 13.000 Senegalesen ihre Heimat verlassen. Die wenigsten bekämen Asyl in Europa und trotzdem würden es vor allem viele junge Männer versuchen, über das Mittelmeer dorthin zu kommen. „Die Jugendarbeitslosigkeit liegt laut nationaler Statistiken bei 13 Prozent, jedoch wird sie von internationalen Organisationen auf 43 Prozent geschätzt.“
Viele Flüchtlinge aus dem Senegal würden als Wirtschaftsflüchtlinge abgestempelt, doch das ist laut der hiesigen Senegalhilfe nur die halbe Wahrheit. „Der Senegal liegt am Rande der Sahara in der sogenannten Sahel-Zone, die von Trockenheit geprägt ist.
Über 70 Prozent der Bevölkerung arbeiten in der Landwirtschaft. Die Sahara breitet sich immer weiter nach Süden aus und verschlingt so viel fruchtbares Land. Der durchschnittliche Regenfall ist um 15 Prozent gesunken und die Jahrestemperatur um 0,9 Grad angestiegen. Durch diesen rasanten Klimawandel hat sich die Bodenqualität verschlechtert, die Ernteerträge sind gesunken und auch für das Nutzvieh gibt es weniger Weideflächen. Viele Senegalesen haben ihre Dörfer schon verlassen müssen, da sich die Wüste soweit ausgebreitet hatte und ihr Zuhause unbewohnbar wurde. Sie konnten einfach nicht mehr von dem leben, was der unfruchtbar gewordene Boden noch hergab.“
Die Erlöse aus den Aktionen und Spenden wird die Senegalhilfe auch weiterhin schwerpunkmäßig in Projekte für Bildung, Gesundheit, Bewässerung, Starthilfen für Frauen in die Selbständigkeit und Ausbildung von Jugendlichen einsetzen, um den Menschen in der Diözese Thiès eine Perspektive für den Verbleib in ihrem Heimatland zu geben. „Unsere Weihnachtsaktion soll aber Menschen, die unterhalb der Armutsgrenze leben, ein Zeichen unserer Solidarität in ihrer Notlage sein. Mit Ihrer Hilfe ermöglichen Sie uns, den Menschen dort das Lebensnotwendigste zur Verfügung zu stellen und den Hunger, der die Menschen Jahr für Jahr bedroht, zu lindern.“ Mehr über die Senegalhilfe wissen Reinhild und Josef Jahrmarkt, s 02066/1405. Sie teilen auch die Spendenkonto-Nummer mit.