Vielversprechender Anfang
Im Jugendzentrum Tempel spielte Slik Tiger vor begeistertem Publikum.
BERGHEIM Ihre Vorbilder sind George Clinton, Bootsy Collins, Sneaky Puppy und ein wenig James Brown. Daraus entsteht eine Mischung aus Funk, Pop und Rock, die die Zuschauer jetzt im Jugendzentrum Tempel an der Peschmannstraße live erleben konnten in der neuen Reihe „Kellerkonzerte“: „Slik Tiger“nennt sich die fünfköpfige Formation aus Moers, die den Raum mit ihrem funkigen Stilmix mal eben auf den Kopf stellte. „Dabei ist Slik eine Wortneuschöpfung, das soll unsere Musik und unser Lebensgefühl etwas widerspiegeln“, sagt Jens Lammert, der Gitarre an der Robert-Schumann-Hochschule in Düsseldorf studiert und diese in der Band bedient.
Schon der Opener vermittelte den nötigen Drive für ein gelungenes Konzert: „Do you wanna get high?“fragte und sang Eva Löser am Mikro in die Menge und schon wippten die 40 Zuschauer mit den Füßen zu den funky beats auf der Kellerbühne. Die charismatische Sängerin, die ursprünglich aus Leipzig stammt, packte ihr Publikum direkt und die Zuschauer merkten, dass da gewaltiges Potenzial in der jungen Formation – im Durchschnittsalter 24 Lenze – steckt. „Wir schreiben alle Songs selber, da ergibt sich immer irgendwie, wer welchen Part übernimmt“, sagt Eva Löser, die sich mit Musical an der Essener Folkwangschule beschäftigt hat.
Seit eineinhalb Jahren besteht die Formation, dafür sind die Songs sehr gut arrangiert. Gerade die Rhythmussektion sticht heraus: slappende Bass-Parts und fast immer ein virtuoses Solo übernimmt Bassist Felix Hecker, mit leichtfertigen Wirbeln über seine Toms besticht Drummer Simon Dlugos. Jens Lammert spielt die funky Licks an der Klampfe dazu, gerne auch mal ein rockiges Solo, die jazzigen Akkorde streut sein Bruder Jan vom Keyboard aus und macht Background-Gesang. Überall dem schwebt die soulige Sopran-Stimme von Sängerin Eva.
Bei „Be cool“und „What is you what is me“geht noch mal richtig die Funk-Post ab. Und die Band überrascht mit neuen Stücken wie „New Planet“. „Das Lied handelt von der Welt, auf der wir alle leben“, sagt die Sängerin. Und der Song klappt auch, obwohl die Band ihn kaum proben konnte. Im Januar hat Slik Tiger ihre erste EP mit vier Stü- cken produziert. „Das Album haben wir per Crowdfunding gewuppt“, sagt Jens Lammert. Zwei Zugaben gibt es für das wild applaudierende Publikum.
Die „Kellerkonzerte“sollen jetzt als Reihe im Tempel etabliert werden. Die Idee dazu hatte der Bundesfreiwilligendienstler (Bufdi) Paul Reese: „Sie finden immer in dem Monat statt, wenn keine „Folkfestspiele“sind“, sagt der 17-Jährige. Sechs Termine für 2018 seien geplant, den Anfang der macht am 23. Februar die Band Stone Pine mit Blues- und Stoner Rock. Am 3. Dezember, 20 Uhr, kommt der kanadische Folksänger Matt Epp mit Bassist Joel Couture in den Tempelkeller im Rahmen der „Folkfestspiele“. Weiterhin gibt es ein CD-Release-Konzert von „Chamäleon“am 20. Januar