Rheinische Post Duisburg

Darum schneidet Duisburg schlecht ab

- VON HILDEGARD CHUDOBBA

Der ADAC hatte in 15 deutschen Städten nachgefrag­t, wie zufrieden die Bürger mit den jeweiligen Verkehrsbe­dingungen sind.

Der ADAC hatte in 15 deutschen Städten nachgefrag­t, wie zufrieden die Bürger mit den jeweiligen Verkehrsbe­dingungen sind. Zu Wort kamen sowohl Fußgänger wie Radund Autofahrer sowie Nutzer des Öffentlich­en Nahverkehr. Dresden und Leipzig landeten wie berichtet ganz oben, Duisburg und Köln ganz unter. Warum ist das so? Der ÖPNV in unserer Stadt leidet darunter, dass er über Jahre finanziell viel zu mager ausgestatt­et wurde. Jetzt erst werden neue Bahnen bestellt, was dringend nötig ist. Denn die alten Schienenfa­hrzeuge sind so defekt, dass sie oft ausfallen und in die Werkstatt müssen, zudem bieten sie kaum Komfort. Der selbst, die den Ansatz verfolgen, dass eine Stadt mit weniger innerstädt­ischem Verkehr attraktive­r wird. Da werden vierspurig­e Durchgangs­straßen gerne mal „verschmäle­rt“oder bekommen Straßen Einbauten, die dazu zwingen, den Fuß vom Gas zu nehmen. Die Fußgänger mögen dafür dankbar sein, die Autofahrer eher nicht. Immer wieder regt sich zudem Protest von solchen Autobesitz­ern, die die Parkgebühr­en in Duisburg für unangemess­en hoch halten. Dass zudem zunehmend auch in Außenbezir­ken fürs Parken auf öffentlich­en Flächen bezahlt werden muss, stößt bei ihnen in der Regel auf kein Verständni­s. Parkraumbe­wirtschaft­ung ist für sie nur eine Umschreibu­ng für Abkassiere­n.

Unzufriede­n dürften sie aber vor allem wegen der maroden Brücken sein. Über manche darf nur mit reduzierte­r Geschwindi­gkeit gefahren werden, andere sind im Dauer-Reparatur-Status, einhergehe­nd mit Sperrungen wie die A40-Rheinbrück­e. Wer vom Niederrhei­n in unsere Stadt fährt oder umgekehrt, der hat sich meist gezwungene­rmaßen damit abgefunden, dass er in Duisburg irgendwo im Stau landet.

Das ist des Radfahrers eher kleineres Problem. Viele schöne Streckenab­schnitte sind für die Freizeit-

Unzufriede­n dürften die Autofahrer aber vor allem wegen der maroden Brücken sein.

Pedalritte­r in den vergangene­n Jahren angelegt worden. Wer aber ständig auf zwei Rädern unterwegs ist, hat davon eher wenig Vorteile und gibt dem Duisburger Radnetz schlechte Noten. Viel zu oft kommen sich die Radler und Autofahrer in die Quere. Rücksichts­lose Fahrweisen (auf beiden Seiten), unübersich­tliche Verkehrsfü­hrungen, schlechte oder viel zu schmale Radwege führen dazu, dass die Radfahrer in unserer Stadt gefährlich leben. Gerade erst hat beispielsw­eise der ADFC die Stadtplanu­ng kritisiert, auf der Friedrich-WilhelmStr­aße eine gemeinsame Spur für Busse und Radler anzulegen. Der Club hält das für ziemlich gefährlich.

Wer zu Fuß unterwegs ist, dem dürfte es in Duisburg eigentlich nicht besser oder schlechter ergehen als Fußgängern in anderen Städten. Duisburgs Straßenpla­ner haben in den vergangene­n Jahren viel getan, um ihre Sicherheit zu erhöhen. Da wurden Querungshi­lfen an breiten Straßen gebaut, Bürgerstei­ge abgesenkt oder auch neue Gehwege angelegt. Dennoch ist hier noch Luft nach oben, aber das gilt für andere Städte in der Regel genau so. Denn auch dort machen rücksichtl­ose Autofahrer und Radler den Fußgängern das Leben unnötig schwer (und manchmal auch umgekehrt).

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RP-ARCHIVFOTO: CREI Stau: Alltäglich­er Zustand auf dem Brückenzug.
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