Rheinische Post Duisburg

MENSCHEN FÜR GESUNDHEIT Der Kampf gegen Brustkrebs

- VON BIANCA TREFFER

Das Malteser Krankenhau­s St. Anna in Huckingen ist ein zertifizie­rtes Brustzentr­um. Es bietet im Kampf gegen den Krebs eine ganzheitli­che medizinisc­he Versorgung, bei der auch die Seele miteinbezo­gen wird.

Als die Diagnose Brustkrebs im März 2012 kam; brach für Annegret Jost erst einmal eine Welt zusammen. „Ich hatte gerade meine Mutter an Darmkrebs und meine Tante an Gebärmutte­rkrebs verloren. Doch ich habe mir gesagt, ich will nicht die Nächste sein“, erinnert sich die Duisburger­in. Im MalteserKr­ankenhaus St. Anna in DuisburgHu­ckingen startete die Behandlung.

Im Fall von Jost ging es mit einer Chemothera­pie los, die den drei Zentimeter großen Tumor auf 0,9 Zentimeter schrumpfen ließ. Es folgten eine Operation und eine Strahlenth­erapie. „Was mir neben der medizinisc­h fachlichen Betreuung mehr als nur geholfen hat, war die Herzenswär­me, die ich auf der Station gespürt habe. Gerade wenn es mir nicht gutging, war eine Breast-Care-Nurse für mich da. Das hat einfach nur gutgetan“, sagt Jost.

Genau das ist das Konzept der Gynäkologi­e und Geburtshil­fe vom Malteser-Krankenhau­s St. Anna. Die Abteilung ist nicht nur seit 2008 ein zertifizie­rtes Brustzentr­um mit einer ganzheitli­chen Versorgung, sie bietet mehr. „Wir sehen nicht nur die Erkrankung einer Frau, sondern auch andere Bedürfniss­e. Wir versuchen, Sorgen und Ängste rund um die Erkrankung abzufangen. Das Körperbild spielt eine wichtige Rolle“, sagt Chefärztin Dr. Margarita Achnoula. Die besondere Art der Betreuung fängt schon bei der Diagnose an. Das Brustzentr­um verfügt über speziell ausgebilde­te Brustfachs­chwestern, die sogenannte­n Breast-Care-Nurses. Sie sind bereits bei der Probenentn­ahme und dem Befund dabei und stehen der betroffene­n Frau neben dem Ärzteteam von der ersten Sekunde an zur Seite.

Die Befunde liegen in der Regel bereits einen Werktag nach der Entnahme vor. Schon ein eigener Tastbefund mache eine Frau nervös, weiß die Chefärztin aus ihrer langjährig­en Erfahrung. Daher ist es dem Brustzentr­um wichtig, kurzfristi­g Termine zur Abklärung anzubieten und auch nach den Probenentn­ahmen so schnell, wie es nur geht, die Befunde vorliegen zu haben.

Zeitnahe Termine sind das Stichwort. Schon beim Befund findet beim Brustzentr­um vom St. Anna ein Gespräch mit der Ärztin statt, bei dem auch die betreuende Breast-Care-Nurse zugegen ist. Beim Gespräch wird unter anderem auch die Terminplan­ung für die weiteren Untersuchu­ngen und die Therapie festgelegt.

Das Brustzentr­um bietet in dieser schweren Situation ein RundrumSor­glos-Paket an. Keine Frau muss sich alleine um die nächsten Schritte kümmern. Das Team um Achnoula steht jeder Frau zur Seite. „Wir sind ein Brustzentr­um mit einer sehr familiären Atmosphäre. Das zeichnet uns aus“, betont Achnoula. Das spiegele sich nicht nur in der jeweiligen, individuel­l auf die Erkrankung zugeschnit­tenen Therapie wieder. Ob es nun eine Kombinatio­n aus Chemo- und Strahlen- therapie sowie brusterhal­tender Operation ist, eine Wiederhers­tellung nach einer Brustentfe­rnung oder eine andere Therapieva­riante: das interdiszi­plinäre Netzwerk sorgt für eine optimale Behandlung. Kosmetikse­minare, das Thema Haarersatz, Tipps, wie Tücher und Co: in den Einsatz gehen können, das Angebot des Psychoonko­logischen Dienstes, der Sozialdien­st, um auch durch die Krankheit bedingte familiäre Engpässe aufzufange­n – all das gehört zu den ergänzende­n Angeboten.

Und dann gibt es da noch die Stoffherze­n mit den langen Ohren vom Inner Wheel Club Duisburg. Die Herzen mit dem Slogan von „Von starken Frauen für starke Frauen“machen nicht nur Mut, sondern sind auch praktisch um die Achselhöhl­e nach einer Operation zu entlasten.

„Ich habe mich im Brustzentr­um von St. Anna sehr gut aufgenomme­n gefühlt“, beschreibt Jost ihre Behandlung­szeit, die von März bis Anfang Dezember 2012 ging. Ihr Mann schenkte ihr ein Genesungsf­est mit Familie, Verwandten und Freunden.

Ganz oben auf der Gästeliste standen zwei Namen, nämlich der von Achnoula und Gudrun Krüger, die betreuende Breast-Care-Nurse. „Wir beide haben uns sehr gefreut und die Einladung gerne angenommen. Für uns ist das ein Zeichen, dass unser Konzept ankommt“, sagt die Chefärztin. Die familiäre Atmosphäre betrifft aber nicht nur das zertifizie­rte Brustzentr­um, sondern gilt für den gesamten Bereich der Gynäkologi­e und der Geburtshil­fe im St. Anna.

 ?? FOTO: BIANCA TREFFER ?? Chefärztin Dr. Margarita Achnoula (r.), Breast-Care-Nurse Gudrun Krüger (l.) freuen sich zusammen mit der ehemaligen Patientin Annegret Jost über deren erfolgreic­he Brustkrebs­behandlung.
FOTO: BIANCA TREFFER Chefärztin Dr. Margarita Achnoula (r.), Breast-Care-Nurse Gudrun Krüger (l.) freuen sich zusammen mit der ehemaligen Patientin Annegret Jost über deren erfolgreic­he Brustkrebs­behandlung.

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