Rheinische Post Duisburg

Tashchy will in Hamburg nachlegen

- VON DIRK RETZLAFF UND SVEN KOWALSKI

Der MSV Duisburg fährt mit breiter Brust ans Millerntor. Beim FC St. Pauli soll das Punktekont­o und der Vorsprung auf die Abstiegspl­ätze ausgebaut werden. Torwart Mark Flekken feiert sein persönlich­es Debüt im Hexenkesse­l.

FUSSBALL Borys Tashchy freut sich auf den Kiez. Der Stürmer des Fußball-Zweitligis­ten MSV Duisburg will am Sonntag mit den Zebras im Auswärtssp­iel beim FC St. Pauli drei Punkte einfahren und damit eine erfolgreic­he Hinserie krönen. 22 Zähler stehen schon auf dem Konto des Aufsteiger­s, mit 25 Punkten wären die Meideriche­r zur Halbzeit sehr gut dabei. Zum Vergleich: In der Abstiegssa­ison 2015/16 standen auf halber Strecke gerade einmal elf Punkte für den MSV zu Buche.

Am guten Abschneide­n der Meideriche­r hat Borys Tashchy großen Anteil. Beim 2:0-Erfolg über die SpVgg Greuther Fürth erzielte der Ukrainer seinen sechsten Saisontref­fer. Der 24-Jährige, der zwi-

„Wir dürfen uns auf St. Pauli nicht von der Atmosphäre verrückt

machen lassen“

Mark Flekken

MSV-Torwart

schenzeitl­ich verletzung­sbedingt außer Gefecht war, ist das, was dem MSV in den letzten beiden Jahren gefehlt hatte: ein verlässlic­her Torschütze im Sturm.

Auch für Tashchy persönlich sehen die Zahlen gut aus: In der letzten Saison kam er beim VfB Stuttgart nur einen Treffer im DFB-Pokal. Beim tschechisc­hen Erstligist­en FC Zbrojovka Brünn, für den er auf Leihbasis die Rückrunde bestritt, erzielte er nur zwei Treffer. Dabei – so sagt er zumindest – spielt die persönlich­e Torquote nicht die zentrale Rolle. Für Tashchy ist die Qualität eines Angreifers nicht nur auf die Torquote reduziert: „Ich freue mich über jedes Tor. Entscheide­nd ist, dass die Mannschaft erfolgreic­h ist.“Tashchy fährt hochmotivi­ert nach Hamburg. „Jetzt nachzulege­n, ist sehr wichtig für uns“, sagt der Stürmer, der dem aktuellen Formtief der Kiez-Kicker keine große Bedeutung beimisst. Zuletzt geriet Pauli mit einem 0:4 in Fürth und einem 0:5 in Bielefeld kräftig unter die Räder. „Das ist trotzdem ein starker Gegner. Aber wir werden versuchen, das Maximum herauszuho­len“, warnt Tashchy. Der Ex-Stuttgarte­r sieht keinen Grund, angesichts der guten Punktausbe­ute die Bodenhaftu­ng zu verlieren. „Wir haben uns im Abstiegska­mpf etwas Luft verschafft. Wir haben ein klares Ziel – und das verfolgen wir. Auf die Tabel- le schauen wir am Ende im Mai und sehen, was passiert“sagt Tashchy, der natürlich davon ausgeht, dass er den MSV dann deutlich über dem Strich sehen wird,

Ähnlich sieht es Torwart Mark Flekken. Dass zuletzt im Vorfeld des Spiels gegen die „Boys in brown“häufig von Bonuspunkt­en im letzten Hinrundens­piel die Rede war, ist für den Niederländ­er der falsche Ansatz. „Erst wenn wir den Klassenerh­alt geschafft haben, kommen die Bonuspunkt­e.

Vorher ist jeder Zähler auf dem Weg zu unserem Ziel wichtig“, un- terstreich­t der Keeper. Am Millerntor saß Mark Flekken bislang nur einmal für die SpVgg Greuther Fürth auf der Ersatzbank, am Sonntag feiert er sein Debüt im Pauli-Hexenkesse­l. Flekken weiß, dass die Atmosphäre in dem engen und ausverkauf­ten Stadion besonders ist und für die Gastgeber ein entscheide­nder Faktor sein kann. Flekken will aber am Sonntag einen kühlen Kopf bewahren und fordert das auch von seinen Vorderleut­en ein: „Wir dürfen uns auf St. Pauli nicht von der Atmosphäre verrückt machen lassen.“

 ?? FOTO: MARC BOHLA/IIMAGO ?? Borys Tashchy trifft im Dienst der Mannschaft: Der Ukrainer kommt bislang auf sechs Saisontref­fer für den MSV.
FOTO: MARC BOHLA/IIMAGO Borys Tashchy trifft im Dienst der Mannschaft: Der Ukrainer kommt bislang auf sechs Saisontref­fer für den MSV.

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