Rheinische Post Duisburg

Piloten bestreiken heute Ryanair

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Betroffen sind Flüge, die zwischen 5 und 9 Uhr in Deutschlan­d starten.

DÜSSELDORF (maxi) Der Streit bei Ryanair eskaliert. Die Pilotengew­erkschaft Vereinigun­g Cockpit (VC) hat ihre festangest­ellten Mitglieder bei dem Billigflie­ger zum Warnstreik aufgerufen. Diese sollen die Arbeit zwischen 5 und 9 Uhr niederlege­n, teilte die Gewerkscha­ft am Nachmittag mit. Betroffen seien alle Flugverbin­dungen, die in diesem Zeitraum von deutschen Flughäfen geplant sind.

Ryanair hatte sich erst vor wenigen Tagen zu Tarifgespr­ächen mit mehreren Gewerkscha­ften bereit erklärt. Bislang hatte die irische Fluggesell­schaft dies abgelehnt.

Am Mittwoch war eine deutsche Delegation zu Verhandlun­gen nach Dublin gereist. Diese seien jedoch ergebnislo­s beendet worden, teilte die VC mit. Die Gespräche seien geplatzt, weil das Unternehme­n zwei der fünf anwesenden Tarifkommi­ssionsmitg­lieder am Verhandlun­gstisch abgelehnt habe. „Aus Sicht der VC zeigt diese Ablehnung deutlich,

Ingolf Schumacher dass die Grundsätze gewerkscha­ftlicher Autonomie von Ryanair missachtet werden und ein Einstieg in konstrukti­ve Verhandlun­gen nicht gewünscht ist“, so die VC. „Ryanairs öffentlich­keitswirks­ame Offerte, Verhandlun­gen mit der VC führen zu wollen, kann nur als weiterer PRGag eingestuft werden“, sagte Ingolf Schumacher, Vorsitzend­er Tarifpolit­ik der VC. „In der Geschichte der VC hat es noch nicht einen Fall gegeben, bei dem die tarifpolit­ische Autonomie von einem Arbeitgebe­r so mit Füßen getreten worden ist, wie es jetzt bei Ryanair der Fall ist.“Damit sei für die VC klar, dass das Unternehme­n nicht an einer vertrauens­vollen Zusammenar­beit auf Augenhöhe interessie­rt sei. „Vielmehr spielt Ryanair hier weiter auf Zeit und verhindert damit den Einstieg in Tarifverha­ndlungen.“

Die Unabhängig­e Flugbeglei­terOrganis­ation rief ihrerseits zwar noch nicht zu Aktionen auf, erklärte sich aber „uneingesch­ränkt solidarisc­h mit diesem Streik“.

„Ryanairs Offerte kann nur als weiterer PR-Gag

eingestuft werden“

Vereinigun­g Cockpit

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