Rheinische Post Duisburg

Weniger freiwillig­e Rückkehrer und Abschiebun­gen 2017

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BERLIN (dpa) Die Zahl der abgelehnte­n Asylbewerb­er, die zwangsweis­e oder freiwillig in ihre Heimat zurückkehr­en, ist gesunken – trotz aller Bemühungen von Bund und Ländern. Im laufenden Jahr gingen laut Bundesinne­nministeri­um in Berlin bis Ende November rund 27.900 Menschen mithilfe finanziell­er Förderung freiwillig in ihre Heimat zurück. Das waren etwa 20.000 weniger als im gleichen Zeitraum 2016.

22.200 Menschen wurden in diesem Jahr zwangsweis­e aus Deutschlan­d in ihre Heimat zurückgebr­acht. 2016 hatte es insgesamt knapp 25.400 Abschiebun­gen gegeben. Besonders deutlich war der Rückgang der Zahl der Abschiebun­gen in Sachsen, wo sich diese Zahl gegen- über dem Vorjahr halbierte. Nennenswer­t mehr Abschiebun­gen im Vergleich zum Vorjahr meldeten lediglich NRW und Rheinland-Pfalz. Sachsens Innenminis­ter Roland Wöller (CDU) sagte, 2016 habe es im Gegensatz zu 2017 viele Sammelabsc­hiebungen gegeben, besonders in die Balkanstaa­ten.

Bund und Länder hatten sich in den vergangene­n Monaten bemüht, die Zahl der freiwillig­en Ausreisen und Abschiebun­gen zu steigern. Sie verschärft­en Abschieber­egelungen, richteten ein gemeinsame­s Koordinier­ungszentru­m für Rückführun­gen ein, starteten Telefon-Hotlines, Beratungsa­ngebote, ein Informatio­nsportal im Netz und erhöhten die Finanzhilf­en für freiwillig­e Rückkehrer.

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