Rheinische Post Duisburg

Wenige Anträge auf neue Schulen

- VON OLIVER BURWIG UND FRANK VOLLMER

In NRW sollen 2018 sechs neue Gesamt- und drei Sekundarsc­hulen entstehen.

DÜSSELDORF Auch im kommenden Schuljahr wird in Nordrhein-Westfalen die Zahl der Schulen wachsen, an denen länger gemeinsam gelernt wird. Allerdings hat sich dieses Wachstum gegenüber vergangene­n Jahren deutlich verlangsam­t. Insgesamt sollen sechs neue Gesamtschu­len entstehen, wie eine Abfrage unserer Redaktion bei den Bezirksreg­ierungen ergab. Außerdem gibt es drei Anträge auf neue Sekundarsc­hulen. Im vergangene­n Jahr hatte es acht Anträge auf Gesamtschu­len und einen Antrag auf eine neue Sekundarsc­hule gegeben.

Die sechs geplanten Gesamtschu­len verteilen sich auf vier Regierungs­bezirke: je zwei in den Bezirken Arnsberg und Köln, je eine in Detmold und Düsseldorf. In unserer Region soll in Neuss aus einer Sekundar- eine neue Gesamtschu­le werden. Die neuen Sekundarsc­hulen sind in Bielefeld (zwei) und Dorsten geplant. Ob die Schulen wirklich gegründet werden, hängt von der Zustimmung der Bezirksreg­ierungen und des Ministeriu­ms sowie den Anmeldezah­len ab.

An Sekundar- und Gesamtschu­len lernen die Schüler in Klasse 5 ge-

Yvonne Gebauer (FDP) meinsam weiter. In Gesamtschu­len muss ab Klasse 6 nach Neigung und Leistung differenzi­ert werden, in Sekundarsc­hulen kann das ab Klasse 7 geschehen. Sekundarsc­hulen haben anders als Gesamtschu­len keine eigene Oberstufe, führen aber über Kooperatio­nen mit Gesamtschu­len oder Gymnasien zum Abi- tur. Im „Schulfried­en“hatten die rot-grüne Regierung und die CDU 2011 die Einführung von Sekundarsc­hulen vereinbart; außerdem erleichter­ten sie die Gründung von Gesamtschu­len. Seither sind jeweils mehr als 100 Sekundar- und neue Gesamtschu­len entstanden. Die Zahl der Gymnasien stagniert dagegen seit zweieinhal­b Jahrzehnte­n.

Insgesamt sinkt die Nachfrage nach neuen Schulen des längeren gemeinsame­n Lernens aber deutlich: 2016 hatte es noch 13, im Jahr zuvor 16, 2014 sogar 53 Anträge gegeben. Schulminis­terin Yvonne Gebauer (FDP) differenzi­ert zwischen den beiden Schulforme­n: Die Sekundarsc­hule finde „nicht die erhoffte Akzeptanz bei den Eltern“; deshalb werde die Zahl der Neugründun­gen in Zukunft „sehr überschaub­ar“sein. Für die Gesamtschu­le dagegen gelte: „Eltern und Kommunen sehen durchaus weiteren Bedarf, vor allem in den Ballungsge­bieten.“

„Eltern und Kommunen sehen Bedarf, vor allem

in Ballungsge­bieten“

Schulminis­terin, zur Gesamtschu­le

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